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News: Heimlich ohne Täterä

Piratebay-Team hat kostenloses VPN gestartet

Michael Nickles / 1 Antworten / Flachansicht Nickles

Das Piratebay-Team hat laut Bericht von Activepolitic ohne größere Ankündigung ein neues VPN-Projekt (virtuelles privates Netzwerk) gestartet, das aktuell nur für Windows-Nutzer verwendbar ist.

Es geht also um einen "Anyomisierungsdienst", der hilft, die eigene IP-Adresse zu verschleiern, weil die über einen fremden Server geleitet wird. Angesurfte Webseiten- und Internetdienste, können also nicht direkt erkennen, mit wem sie es zu tun haben.

Die Sicherheit eines solchen Anonymisierungsdienstes steht und fällt natürlich mit der Vertrauenswürdigkeit des Anonymisierungsdienstes. Und da hat das Piratebay-Team wohl einen gewissen "Heimvorteil".

Das VPN der Piratebay nennt sich PrivitizeVPN, ist generell kostenlos, finanziert sich allerdings über Werbung - konkret über den recht nervigen Babylon-Browser-Toolbar. Dieser Toolbar wird bei "kostenloser" Software oft "heimlich" untergejubelt, weil man vergisst ein "will ich nicht haben"-Häkchen bei einem Software-Setup zu entfernen.

Im Fall des Piratebay VPN führt so weit bekannt kein offizieller Weg am Babylon-Browser-Toolbar vorbei - er wird immer mit installiert. Allerdings soll er bei entfernen der VPN-Installation ebenfalls deinstalliert werden, nicht im System bleiben (wie "normalerweise" eigentlich der Fall). Im Bericht von Activepolitic wird ein Trick verraten, mit dem sich die Installation des Babylon-Toolbars unterdrücken lassen soll.

Ein großes Problem der Anonymisierungsdienste, die IP-Adressen verschleiern, ist deren mangelhafte Bandbreite, weil sämtliche Übertragungen über sie durchgeschleust werden müssen. Auch PrivitizeVPN ist wohl nur eine eher lahme Lösung, kostet aber nix.

Die Verschlüsselung der IP-Adresse findet anscheinend in Schweden statt, man kriegt also eine schwedische IP-Adresse. Drum erscheint bei aktiviertem Privitize bei Aufruf von Google die schwedische Google-Seiten google.se.

Michael Nickles meint:

Um es ganz klar zu sagen: es ist unmöglich über den eigenen Internetanschluss anonym im Internet zu surfen! Jeder Anonymisierungsdienst ist reine Vertrauenssache. Denn: der Betreiber dieses Dienstes weiß natürlich exakt, was man im Internet tut.

Die Piratebay-Leute haben halt wie bereits geschrieben den Heimvorteil, dass sie eine gewisse Vertrauenswürdigkeit haben beziehungsweise vertrauenswürdiger als ein unbekanntes Unternehmen.

Ein kostenpflichtiger Anonymisierungsdienst hat gewiss eine gewisse Verantwortung weil er seinen Ruf nicht verlieren will, bei kostenlosen Diensten sieht es anders aus.

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