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News: Hoffnung 1.0

Megaupload - Kim Schmitz geht in die Offensive

Michael Nickles / 3 Antworten / Flachansicht Nickles

Während die Anwälte von Megaupload-Gründer Kim Schmitz noch an der Verteidigungsstrategie basten, geht der jetzt schon mal in die Offensive und nimmt Stellung gehen die schwerwiegenden Vorwürfe der US-Regierung.

Gegenüber Torrentfreak erklärte Schmitz, dass die US-Regierung mit ihren Vorwürfen komplett falsch liege (siehe Kim Dotcom: The US Government is Wrong, Here’s Why) und führte auch detaillierte "Beweise" dazu auf.

Im Rahmen der Anklageschrift wird ihm beispielsweise vorgeworfen, er habe selbst direkte Urheberrechtsverletzung begangen. Laut Schmitz handelte es sich dabei um eine "50 Cent"-Musikdatei, die er rechtens erworben und nur testweise privat auf Megaupload hochgeladen hatte, um eine neue Upload-Funktion auszuprobieren.

Dieser Upload sei rein privat gewesen, sei niemals verlinkt worden und auch seine "Download-Zahl" betrug entsprechend Null. Außerdem bezweifelt Schmitz, dass die USA überhaupt berechtigt sei, diesen Vorfall zu behandeln, da der Upload 2006 von den Philippinen aus auf einen Server in Deutschland erfolgt sei.

Weiter führte Schmitz auf, dass die US-Medienindustrie ausgiebig von der Möglichkeit Gebraucht gemacht habe, unerwünschte Links auf Megaupload zu löschen. In der Anklageschrift soll stehen, dass es für den US-Filmkonzern Warner Bros ein Löschlimit von 5.000 Löschungen pro Tag gegeben habe.

Tatsächlich will Schmitz (per Email belegt) für Warner Bros 100.000 Löschungen pro Tag eingerichtet haben. Aus Megaupload-Statistiken, die Torrentfreak vorliegen, geht angeblich hervor, dass Warner Bros 1.933.882 Links von Megaupload gelöscht hat. Disney soll 127.934 Links gelöscht haben, die RIAA nur 17.108.

Eine der schwergewichtigen Anklagepunkte gegen Megaupload ist der, dass Megaupload nur Links auf "illegale Inhalte" aber nicht die Dateien selbst entfernt hat. Aus diesem Grund soll die "Webdienste-Betreiber-Versicherung" DMCA für Megaupload nicht gelten - die schützt Internetdienstleister davor für Dinge zu haften, die ihre Nutzer anstellen.

Schmitz hofft in diesem Punkt unter anderem auf Google. Der Suchmaschinengigant sorgte vor wenigen Tagen für Schlagzeilen, als er den "Cyber-Schließachdienst" Hotfile in Schutz nahm. Auch das Megaupload-ähnliche Unternehmen Hotfile wurde kürzlich von der US-Medienindustrie verklagt.

Google will dafür kämpfen, dass die Pflicht zur Kontrolle von Urheberrechtsverletzungen weiterhin bei den Rechteinhabern verbleibt und Internetdienstleister nicht zum "Filtern" gezwungen werden dürfen. Generell handhabt Hotfile es wohl wie ehemals Megaupload: es werden nur beanstandete Links gelöscht und nicht Dateien.

Kim Schmitz beendet seine Unterhaltung mit Torrentfreak mit Ausführungen, dass der Fall ein politischer Skandal, Megaupload nur das Opfer einer Verschwörung der US-Medien-Lobbyisten sei.

Schmitz beteuert, Megaupload hätte nichts falsch gemacht und der erste Schritt mit dem man der US-Justiz bald kontern werde, soll sehr aufschlussreich und wahrscheinlich auch unterhaltsam sein.

Michael Nickles meint: Kim Schmitz ist jetzt Vater von fünf Kindern. Bereits vorige Woche soll seine Frau Mona zwei Mädchen geboren haben, berichtet unter anderem die Bild. Dazu erstmal Herzlichen Glückwunsch!

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