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News: Vorwürfe gegen Polizei

Kim Schmitz - geschlagen und getreten

Michael Nickles / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Heute ist Megaupload-Macher Kim Schmitz erneut daran gescheitert, eine Haftentlassung gegen Kaution zu erringen. Schmitz beteuerte zwar erneut, dass er keine Fluchpläne habe, der zuständige Richter sah das aber wohl anders.

Da nützte es auch nichts, von seiner schwangeren Frau zu erzählen. Auch Erklärungen seines Verteidigers, dass Schmitz mehrere gesundheitliche Probleme hat, die im Gefängnis schwer zu behandeln seien, waren vergeblich.

Schmitz verfügt über Zugang zu Hubschraubern und Privat-Jet und der Richter war sich wohl auch nicht sicher, ob wirklich alle seiner Geldquellen auf Eis gelegt sind.

Laut Bericht von Torrentfreak kamen bei der heutigen Anhörung von Schmitz noch weitere neue Dinge raus. Es gibt auch eine ausschnittsweise Videoaufzeichnung davon:

Als die Polizeibeamten Schmitz aus einem "Panikraum" rausgeholt haben, in der er sich verbunkert hatte, ging es wohl etwas derber zu als bislang vermutet. Schmitz sagte, man habe ihm ins Gesicht geschlagen und er sei auf den Boden geworfen worden. Ein Beamter soll sich auf seine Hand gestellt haben, wobei ein Fingernagel gerissen sei.

Während seines bisherigen Knastaufenthalts soll es merkwürdige telefonische Kontakte gegeben haben. Ein Anrufer soll sich als Staatsanwalt ausgegeben und ihm angeboten haben, ihn gegen Geld aus dem Knast zu holen. Schmitz hat das umgehend den Justizbeamten mitgeteilt. Auch sollen sich Frauen gemeldet haben, die mit Schmitz anbandeln wollen, beziehungsweise weibliche Mitgefangene hätte sich mit ihm anfreunden wollen.

Schmitz kämpft weiter um seine Haftentlassung und beteuerte, dass er den Prozess gegen die US-Medienindustrie unter fairen Bedingungen aufnehmen will. Er ließ auch schon ein wenig durchsickern, in welche Richtung seine Verteidigung gehen könnte (ab Videoposition 2:35).

Verteidiger von Megaupload gehen unter anderem davon aus, dass es sich um ein Schließfach-Vermietungs-Geschäftsmodell handelt, alleine die Nutzer für die Uploads verantwortlich sind. Auch wird damit verteidigt, dass Megaupload gemeldete "illegale Uploads" entfernt hätte.

Diesbezüglich wird aber vermutet, dass Megaupload lediglich jeweils die gemeldeten Links gelöscht hat, die betreffenden Dateien aber nicht. Megaupload hat identische Dateien zudem angeblich nur jeweils einmal gespeichert und darauf "verlinkt" - also nicht den gleichen "Film", mehrfach auf den Servern abgelegt.

Schmitz versucht letzteres mit einer einfachen Rechnung zu widerlegen. Auf den Megaupload-Servern befinden sich seiner Aussage nach 12 Milliarden unterschiedliche Dateien. Rechne man sämtliche Filme und Musikstücke zusammen, die jemals produziert worden sind, käme man niemals auch nur Ansatzweise auf diese Menge. Schmitzs Schlussfolgerung ist damit die, dass die überwiegende Mehrzahl der Dateien legales Zeugs sein muss.

Momentan kann Schmitz erstmal weiter an seiner Strategie arbeiten. Die nächste Anhörung findet voraussichtlich erst am 22. Februar statt.

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