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Tethering: Geheimtipp oder Rechenfehler?

Michael Nickles / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

Vor ein paar Tagen hat mein uraltes Samsung SHG E600 Klapphandy nur noch einen leeren Bildschirm angezeigt. Und ich dachte schon: das war's jetzt und habe mich mal wieder nach einem preiswerten Smartphone umgeguckt.

Und dabei bin ich unter anderem auch über dieses Huawei Ideos X3 gestolpert (siehe  auch http://www.nickles.de/thread_cache/538863562.html#_pc).

Okay – mit einem 500 Euro Smartphone kann es das 99 Euro Ding wohl nicht aufnehmen, aber die Ausstattung ist erstaunlich. Sehr spannend ist unter anderem die WLAN-Hotspot-Funktion, die es auch bei diesem sehr günstigen Android-Handy gibt.

Damit können beliebige WLAN-taugliche Geräte über dieses Handy ins Internet. Alternativ soll dieses http://de.wikipedia.org/wiki/Tethering" target=blank>Tethering wohl auch direkt per USB-Kabel gehen. Damit kann man über das Handy beispielsweise ein Notebook mobil mit Internet versorgen, braucht dazu keinen "Surfstick".

Surfsticks kriegt man inzwischen ja nachgeschmissen. Aber: eine mobile Internet-Flatrate für Surfsticks ist aktuell generell noch teurer (ca 15 Euro) als eine für Handys. Aldi-Talk verlangt für seine Handy Internet-Flatrate beispielsweise nur 8 Euro pro Monat, Basis ist eine Aldi Prepaid-SIM-Karte.

In den Vertragsbedingungen solcher Internet-Flatrates für Handy steht allerdings fast immer drinnen, dass Tethering verboten, also nur Surfen mit dem Handy erlaubt ist. Sehr fraglich ist natürlich, wie ein Anbieter feststellen will, dass Daten über die WLAN-Hotspot-Funktion eines Handys laufen, ein "Laptop" dahintersteckt.

Entsprechend wird das "Tethering" per Handy inzwischen oft als Geheimtipp gehandelt, als kostengünstige Alternative zu einer "Surfstick"-Flatrate. Hier gilt zu wissen: der Geheimtipp rechnet sich nur begrenzt!

Bei einer "legalen" Surftstick-Monatflatrate um 15 Euro kriegt man meist um die 5 GByte im Monat mit voller Geschwindigkeit, bevor auf 64 KBit/s runtergedrosselt wird. Bei einer Handy-Monats-Flatrate für um die 8 Euro, wird bereits nach 500 MByte Datenverbrauch auf 64 KBit/s runtergedreht.

Also: "halber Preis", aber dafür nur ein Zehntel der Datenmenge mit voller Geschwindigkeit. Es ist also sehr fraglich, ob es das bringt. Ich habe übrigens doch noch kein Smartphone gekauft. Ich hab das alte Samsung zerlegt und durch Säubern wieder zum Laufen gebracht.

Allerdings werde ich bald ein Problem haben. Auch dieses Jahr werde ich die Weihnachtsfeiertage wieder bei meinen Eltern in Unterfranken verbringen und dort habe ich keine Internetleitung, kann nur mobil ins Internet. Den Mist vom vergangenen Jahr möchte ich mir diesmal ersparen (siehe http://www.nickles.de/forum/mikes-wohnzimmer/2011/mobiles-internet-mit-surfsticks-dreckige-abzocke-538767804.html).

Wie ich es diesmal mache weiß ich noch nicht. Heikel ist, dass das Zimmer in dem mit dem Laptop hocke keine günstige Position zum Sendemast hat – da wäre ein anderes Zimmer besser. Es wäre also denkbar, so ein "WLAN-Hotspot-Handy" dort aufzustellen und dann per WLAN rüber zum Laptop. Das wäre vielleicht ein "Trick", der Tethering statt Surftsick empfehlenswert macht.

Dazu braucht es natürlich einen Anbieter, der Tethering erlaubt und dabei nicht die Welt kostet. Oder soll ich mich in die Grauzone begeben und es einfach machen? Ich glaube wie gesagt nicht, dass man erwischt werden kann und im schlimmsten Fall droht wohl bestenfalls eine Vertragskündigung.

Hinzukommt natürlich, was das mit dem gängigen Tethering-Verbot überhaupt soll. Es kann den Betreibern doch schnuppe sein, mit welchem Gerät die bezahlte Datenmenge verbraten wird und mit welchem Gerät dann mit reduzierten 64 KBit/s gesurft wird.

Wer sich für mobiles Internet interessiert, sollte vorher auf jeden Fall diesen Schwerpunkt gelesen haben: http://www.nickles.de/c/co/internet-mobil-schnell-drin-schnell-pleite-79.htm. Der hilft das "Kleingedruckte" bei mobilen Internetverträgen zu verstehen und Kostenfallen zu vermeiden.

Wer den Schwerpunkt bereits kennt: der Ärger mit O2 ging natürlich weiter! Anfang Juli hat O2 den Prepaid-Surfstick-Vertrag gekündigt, weil zu lange nicht mehr nachgeladen wurde. Das Restguthaben von noch fast 15 Euro kann nur nach erneuter Aufladung des Sticks (noch mal 15 Euro) genutzt werden. Die komplette Geschichte werde ich Demnächst mal im obigen Schwerpunkt ergänzen. 

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