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News: Entgleisung und Größenwahn

Firefox-Macher schaffen Versionsnummern ab

Michael Nickles / 63 Antworten / Flachansicht Nickles

Google gibt mit dem Chrome-Browser nicht nur beim Marktanteil enorm Gas, auch die Versionsnummer klettert mit Höchstgeschwindigkeit. Gerade mal drei Jahre hat Chrome gebraucht um von 0 zur Version 13 zu klettern.

Nachdem der Konkurrent Firefox im März neun Jahre bis zur Version 4.0 gebraucht hat, haben die Mozilla-Entwickler sich ebenfalls für die Vollgas-Nummer entschieden und einen Versionssprung im "Wochentakt" angekündigt (siehe Neue Firefox-Versionen demnächst vom Fließband).

Und damit ist heute bereits der Versionsstand 6.0 erreicht. Jetzt haben sich die Firefox-Macher etwas ganz Neues einfallen lassen (siehe https://bugzilla.mozilla.org/show_bug.cgi?id=678775): die Versionsnummer wird einfach abgeschafft - beziehungsweise deren Anzeige im Dialog "Menü-Hilfe-Über Feierfox.

Dort soll künftig nur noch stehen, wann Firefox zuletzt nach Updates geguckt hat und dass er jetzt auf dem aktuellen Stand ist. Die exakte Versionsanzeige soll man nur noch bei Aufruf von "about:support" über die URL-Eingabezeile erhalten (was jetzt auch schon funktioniert).

Michael Nickles meint: Schlagzeilen gibt es momentan auch wegen einer "Entgleisung" Mozillas Community-Beauftragten Asa Dotzler.

Der Beitrag auf Bugzilla wird dort heftig kommentiert. Unter anderem meinte ein Community-Teilnehmer namens "Jojo", dass das eine wirklich idiotische Idee sei. Er meinte, dass Entwickler gewiss wollen, dass Nutzer immer die jüngste Version installieren, die aber auch ganz andere Sorgen haben: beispielsweise Kompatibilität zu Plugins und anderen Anwendungen.

Auch verwies Jojo auf die Tatsache, dass bei jeder Anwendung im "About" ("über")-Dialog die Version drinnen steht und das halt nun mal Standard sei.


Jojo wurde für diese Aussage vom Asa Dotzler verwarnt. Da er nichts Wertvolles zur Diskussion beigetragen habe, wurde ihm mit Rauswurf gedroht.

Meine Meinung? Die Idee, die einfache Abrufbarkeit der Versionsnummer wegzulassen, IST geisteskrank - oder einfach nur Größenwahn.

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: griffithe
Borlander griffithe „ Wir erleben gerade den großen Umstieg zu HTML5 u. CSS3. Firefox 6 kann damit...“
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Wir erleben gerade den großen Umstieg zu HTML5 u. CSS3. Firefox 6 kann damit umgehen Firefox 3.5 nicht.
Der Umstieg fängt eher gerade erst an. Und Firefox kann in Version 3.5 schon relativ viel HTML5 - deutlich mehr als der IE9 (siehe z.B. auch http://html5test.com/results.html ). Probleme gibt es also höchstens wenn Du irgendwelche ganz neuen HTML5-Features nutzen willst. Daran wird sind auch in den nächsten 3 Jahren nichts ändern...

Fehlermeldungen werden weiterhin genaustens protokolliert (davon möchte ich zumindest ausgehen) und den Entwicklern mitgeteilt.
So sollte es sein. Durch das Verstecken der Versionsnummer wird die genaue Dokumentation für den einfachen Endbenutzer aber schwieriger bis unmöglich gemacht :-(

Nichtdestotrotz gibt es einzelne Stimmen die von Unity stark überzeugt sind.
Die sind aber wenn in der absoluten Minderheit. Ich habe noch niemanden finden können der Linux produktiv einsetzt und das Konzept von Unity nicht für Schwachsinn hält. Das Konzept ist für Netbooks sicher gut geeignet (dafür wurde es ursprünglich auch mal entwickelt!) hat aber elementare Schwächen die sich beim Einsatz auf dem Desktop, vor allem mit großen Bildschirmen oder Mehrschirmumgebungen offenbaren.

Unter Linux Fans ist Ubuntu seit längerem ein Begriff und die Entwickler können sich Experimente dieser Art erlauben.
Nicht wenige langjähriger Ubuntu-User denken durch die Einführung von Unity über einen Wechsel der Linux-Distribution nach.


Gruß
Borlander
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