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News: ID Tech 4 wird Open Source

Quellcode von Doom 3 bald kostenlos für alle

Michael Nickles / 8 Antworten / Flachansicht Nickles

1993 veröffentliche ID-Software das legendäre First Person Ballerspiel Doom und schrieb damit Computerspielgeschichte. Bereits ein Jahr später kam Doom 2, das neue Level brachte, aber keinen optischen Kick. Da Rechenleistung damals elend knapp war, musste bei Doom ordentlich getrickst werden.

Die Spielewelt wurde zwar in 3D gerechnet, die Objekte waren aber nur animierte 2D-Sprites. Dennoch wurden mit Einsatz des "Doom 3D-Motors" weitere Spiele entwickelt und ID-Chef John Carmack gilt seit dem als der oberste Guru bei 3D-Computerspieletechnik.

Echtes komplettes 3D brachte ID-Software erstmals mit Quake 1, mit dessen Motor ebenfalls zahlreiche Spiele entstanden. Das echte 3D für Doom mit komplett neuer 3D-Engine kam erst 2004, zehn Jahre nach Erscheinen des ersten Doom-Titels.

Die Erwartungen waren nach langer Ankündigungsphase 2004 hoch, als Doom 3 endlich kam um einen neuen grafischen Meilenstein zu setzen. Mit dem in Doom 3 verwendeten Grafikmotor "ID Tech 4" wurden zahlreiche Neuerungen eingeführt, darunter dynamische Licht-/Schattenberechnung, höher auflösende Texturen und Physikeffekte.

Jetzt hat Carmack anlässlich der diesjährigen Quakecon das angekündigt, was auch schon bei den ersten Doom-/Quake-Teilen passiert ist. Der Quellcode von Nummer 3 wird demnächst freigegeben und jeder kann ihn für nichtkommerzielle eigene Projekte verwenden.

Ein exakter Zeitpunkt wurde noch nicht genannt, es wird aber wohl noch in diesem Jahr passieren.

Michael Nickles meint: Wirklich legendär sind IDs 3D-Motoren heute nicht mehr, die Konkurrenz ist enorm (beispielsweise CryEngine). Der springende Punkt bei ID ist allerdings, die Freigabe älterer Motoren als Open Source. Andere Spielehersteller praktizieren das eher nicht.

Eine Ausnahme ist Epic Games. Im November 2009 wurde der Grafikmotor "Unreal 3 Engine" freigegeben (siehe Unreal 3 Grafikmotor ab sofort gratis nutzbar und damit entsteht aktuell unter anderem das offizielle Remake von Duke Nukem (siehe Modernes Remake von Duke Nukem offiziell bewilligt).

Von ID-Software wurde zuletzt die Quake 3 Engine (ID Tech 3) für nicht-kommerzielle Projekte freigegeben. Jetzt folgt die modernere Doom 3 Engine und das ist natürlich erfreulich. So ein "zig Jahre alter" Motor ist zwar nicht mehr wirklich Stand der Dinge, aber er lässt sich ja beliebig aufpeppen.

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http://wz2100.net/ Hellspawn
Olaf19 Ger@ld „und dann gibt es auch noch so lustige Sachen, das jemand den offen liegenden...“
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Na, da habe ich ja mit einer klitzekleinen und bescheidenen Zwischenfrage so richtig was ausgelöst ;-)

Hätte wirklich nicht erwartet, dass man mit "ein bisschen Quellcode" so viel anstellen kann - immer vorausgesetzt freilich, dass man programmieren kann. Dann aber sind die Möglichkeiten anscheinend gewaltig.

Am sympathischsten ist mir übrigens die Vorstellung, dass man auf die Weise ein Produkt auch dann noch am Leben erhalten kann, wenn der Hersteller längst pleite ist.

THX
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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