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News: Billige Ausreden

Yahoo steigert Ausspionieren seiner Nutzer

Michael Nickles / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Suchmaschinen-Betreiber leben vom Anzeigenverkauf. Und je besser die Profile von Nutzern analysierbar sind, desto mehr freut das die Anzeigenkunden. Google und Co sind also scharf drauf, Nutzungsdaten wie beispielsweise Suchanfragen möglichst ausgiebig zu überwachen und möglichst lange zu speichern.

Yahoo hat jetzt bekannt gegeben, dass die protokollierten Tätigkeiten von Nutzern künftig weltweit deutlich länger als bisher gespeichert werden. Bislang waren es drei Monate, künftig sollen es 18 Monate sein.

Die Entscheidung für 18 Monate erklärt sich ganz einfach damit, dass es die Konkurrenz genauso macht. Auch Google bewahrt seine Aufzeichnungen 18 Monate lang auf. Im Yahoo-Blog wird das natürlich alles "nutzerfreundlich" schön geredet.

Kurzgefasst: in den vergangenen Jahren habe sich die Internet-Erfahrung der Nutzer halt dramatisch geändert und eine längere Datenprotokollierung soll mehr Nutzen für alle bringen.

Michael Nickles meint: Bei Google ist es angeblich ja so, dass Nutzungsdaten zwar 18 Monate lang aufbewahrt, aber nach neun Monaten zumindest "anonymisiert" werden. Dabei kürzt Google die gespeicherten IP-Adressen und Datenschützer bezweifeln längst, dass dies ausreicht.

Überhaupt - da war doch noch was! 2006 wollte das US-Justizministerium Google zwingen, Millionen von Nutzerdaten rauszurücken. Und zwar zwecks einer Analyse des Porno-Konsums im Internet. Googles Weigerung die Daten mitzuteilen, gelang nur teilweise.

Man einigte sich mit der Behörde schließlich auf die Herausgabe von 50.000 Datensätzen. Noch brutaler wurde es 2008. Da musste Google aufgrund eines Urheberrechtsverletzungs-Streits die IP-Adressen und Benutzernamen sämtlicher Nutzer des Videoportals Youtube herausgeben.

Unter anderem diese Vorfälle haben enormen Druck auf Google ausgeübt und die Datenkrake teilte im September 2008 schließlich mit, Daten nur noch 9 Monate statt 18 Monate zu archivieren (siehe Datenkrake reduziert Speicherwahn).

Der Witz bei der Sache: Googles "Versprechen" stellte sich bereits kurz darauf als knallharte Lüge raus. Es war eine "Beruhigungsmaßname" und sonst nichts. Google führte halt ein, dass lediglich die letzten acht Bits der gespeicherten IP-Adressen nach 90 Tagen gelöscht werden.

Meine simple Meinung: jegliche Aussagen von Suchmaschinen-Betreibern über die Speicherdauer von Daten beziehungsweise Anonymisierung selbiger sind eiskalte Verarsche. Die speichern ALLES was geht und SO LANGE wie irgendwie möglich - also bis es ihre Speicherkapazität "zerreißt".

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Olaf19 Ulknudel5372180 „Ich frag mich wie das die Suchmaschinen hinkriegen die nicht speichern und...“
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Wenn das stimmt was speichernden Suchmaschinenanbieter angeben dann müssten Suchmaschinen die nix speichern doch grottenschlecht sein.

Eine Suchmaschine muss keine Nutzerdaten speichern um gute Ergebnisse zu liefern - sie muss einfach nur treffende Ergebnisse ausspucken. Dafür ist es völlig banane, ob sie irgend welche Profildaten anlegt oder nicht.

Diese ganze Nutzerprofiliererei dient nicht dem Nutzer, um ihm bessere Suchergebnisse zu liefern, sondern um ihm mit passgenaueren Werbe-Spamanzeigen auf den Sack zu gehen.

CU
Olaf
"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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@MN Conqueror