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IE9 Preview 7 - Geschwindigkeitsrekord nur mieser Trick?

Michael Nickles / 4 Antworten / Flachansicht Nickles

Vor zwei Tagen hat Microsoft die Preview-Version 7 des Internet Explorers 9 rausgelassen. Dabei wurde berichtet, dass die neue Testversion signifikante Geschwindigkeitsverbesserungen bringt, insbesondere der neue Javascript-Motor "Chakra" ordentlich Gas geben soll.

Die Javascript-Leistung wurde mit dem Sunspider Benchmark gemessen und im Microsoft Technet Blog wurde mitgeteilt, dass sich die Preview 7 der Neuner an Platz 1 der schnellsten Browser (bei Javascript) platziert, die Konkurrenz-Browser deutlich abhängt.

Mozilla-Techniker Ron Sayre hat in seinem Blog jetzt geschimpft, dass das Messergebnis nicht korrekt sei. Schuld an der Bestplatzierung des IE9 sei schlichtweg ein Fehler im Sunspider-Benchmark, den Microsoft eventuell "ausgenutzt" hat.

Sayre erklärt in seinem Beitrag, dass der Internet Explorer 9 einen neuen Mechanismus namens "Dead Code Elimination" drinnen hat - also einen Mechanismus der verhindert, dass überflüssiger "toter" Javascript-Code einfach übersprungen, nicht ausgeführt wird. Und das spart natürlich Rechenzeit.

Michael Nickles meint: Der Sunspider-Benchmark ist ja einer, der bei Javasript-Geschwindigkeitsmessung sehr verbreitet und beliebt ist. Allerdings lässt sich die wirkliche Geschwindigkeit eines Browsers kaum an diesem einen Faktor festmachen.

Die Preview 7 der IE9 nur anhand des Sunspider-Benchmarks zum aktuellen "Sieger" zu küren, war von Microsoft gewiss nicht sehr durchdacht. Dass bewusst beschissen wurde, glaub ich allerdings weniger.

Welchen Sinn sollte so ein Betrug bei einer Vorabversion eines Browser schon groß machen? Wenn der IE9 wirklich fertig ist - und auch die Konkurrenten ihre neuen Browser-Versionen vorstellen - wird alles ehe wie wild durchgebenchmarkt und man wird wissen wer der schnellste ist. Aber ist Geschwindigkeit bei Browsern eigentlich das gewichtigste Argument?

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Systemcrasher Voyager532 „ Sicher nicht. Die Geschwindigkeit der Browser unterscheidet sich doch für den...“
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Aber ist Geschwindigkeit bei Browsern eigentlich das gewichtigste Argument?

Sicher nicht. Die Geschwindigkeit der Browser unterscheidet sich doch für den Otto Normaluser eher fast unmerklich.


Nur wenn man einen schnellen Rechner hat.

Wenn man jedoch mit langsameren Rechnern "unterwegs" ist, dann macht sich die Browsergeschwindigkeit um so stärker bemerkbar, je langsamer der Rechner ist.

Ich sitze z.B. gerade an einem 430-MHz-Rechner: Firefox kann man da glatt vergessen. Zwischen dem Aufbau von nur 2 Nickles-Forum-Seiten kann man getrost ein gepflegtes Bier trinken (gemütlich, versteht sich).

Mit Opera geht es schon wesentlich schneller, alllerdings sieht man hier sehr schön, wie stark unterschiedliche Betriebssysteme bzw. Desktops bei Linux und auch unterschiedliche Distries bei dem selben Desktop (z.B. LXDE) die Browsergeschwindigkeit beeinflussen.
Bei Opera bei diesem Rechner ist jede version von einigermaßen flüssig bis hin zu zäh und langsam vertreten. Ich habe auf dem Rechner mehrere Distries installiert, daher kann ich unter gleichen Bedingungen vergleichen.

Bei Dillo merkt man bei den unterschiedlichen Systemen z.B. keinen Unterschied. Hier kostet nur der Datendownload der Seite Zeit.

Midori wiederum ist anscheinend gleich schnell, unabhängig von der Desktop-Umgebung, allerdings zumindest gefühlt schneller als Opera.

Arora ist unter Puppy etwa so schnell wie Midori.

Netsurf ist deutlich schneller als Opera, und auch schneller als Arora und Midori, hat aber in der aktuellen Version einige merkwürdige Bugs, die auch bei allen getesteten Distries gleichermaßen auftreten.

Deutlich schneller ist z.B. xxxterm, das ich aber zur Zeit nur unter ConnochaetOS installiert habe, was den Vergleich etwas hinken läßt. Allerdings ist es wesentlich schneller als Midori unter ConnochaetOS.

Am schnellsten und übrigens sehr stabil ist dagegen Surf. Leider funktioniert das z. Zt. unter Arch nicht richtig. Unter ConnochaetOS dagegen vorzüglich. Nickles-Seiten werden beinahe so schnell aufgebaut wie mit Dillo, nur halt so wie vom Gestalter gewünscht dargestellt.

Einzig die Steuerung ist etwas gewöhnungsbedürftig, da über die Tastatur. Innerhalb des Fensters aber in gewohnter Weise mit der Maus.

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