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News: Interessantes Patent

IBM bekämpft Erdbeben mit Festplatten

Michael Nickles / 17 Antworten / Flachansicht Nickles

Viele moderne Festplatten haben mehr drinnen, als viele denken. Beispielsweise Vibrationssensoren, die Erschütterungen feststellen können um Platten vor Beschädigung zu schützen. Laut Pressemitteilung von IBM sollen sich diese Platten-Sensoren auch für was anderes als Schutz vor Datenverlust nutzen lassen.

Und zwar beim Kampf gegen Naturkatastrophen wie Erdbeben und Tsunamis. Die Sensoren sind wohl sensibel genug um vor derlei Ereignissen warnen zu können. IBM Experten haben diesbezüglich jetzt ein Analyseverfahren entwickelt, durch das sich Naturkatastrophen exakter berechnen und beurteilen lassen.

Die Idee dabei ist, dass die Vibrationssensoren von Platten Informationen sammeln und diese Daten an ein Rechenzentrum weiterleiten, wo sie in Echtzeit verarbeitet werden. Dabei geht es nicht nur um "Erdbeben-Vorhersage", sondern auch darum, Hilfskräfte bei Naturkatastrophen besser koordinieren zu können.

Die kriegen dann quasi Live-Informationen, wo sich Erdbeben gerade am stärksten ausbreiten, beziehungsweise wo sie gerade den schlimmsten Schaden einrichten. IBM weist darauf hin, dass Erdbeben und ihr Verhalten inzwischen ausgiebig erforscht sind, die dafür nötige Seismographen-Technik an vielen Orten der Welt aber noch nicht ausreichend eingesetzt wird.

Auch liefern Seismographen wohl nicht schnell genug Live-Datenmaterial, um Hilfskräfte über das Ausmaß und Verlauf einer Katastrophe informieren zu können. Genau hier können die "Festplatten-Sensoren" helfen.

IBM hat sich die Sache patentieren lassen, die Patentschrift findet sich hier: System and method for detection of earthquakes and tsunamis, and hierarchical analysis, threat classification, and interface to warning systems

Michael Nickles meint: Klingt durchaus interessant - mal gucken, ob sich das in der Praxis auch wirklich umsetzen lässt.

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jonnyswiss Ger@ld „Hm, und wenn man an einer Fernverkehrsstraße mit einem Schlagloch vor der Tür...“
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Habt ihr vielleicht schon mal weiter überlegt?

Wenn in einer Stadt 1 Million Leute wohnen sind da doch auch sicher etwa 10'000 Rechner aktiv und mit dem Web verbunden.
Wenn da dann nur ein Recher spezivische Erschütterungen sendet wird das Signal doch mit den anderen Rechnern verglichen - und somit ist es doch sofort klar, dass das ein Fehlimpuls war.

Es müssen ja schon viele Rechner die Infos schicken, denn nur so kann auch das Epizentrum und die mögliche seismologische Aktivität errechnet werden - sofern auch irgendwelche Standort-Informationen (GPS?) mitgesendet werden, was ich denke, dass dies auch eine Voraussetzung sein sollte.
Ok, diese Info kann u.U. ja auch vom Provider kommen.

Somit ist es dann ja egal, ob da einige Rechner recht kräftig durchgeschüttelt werden....

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