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News: Neue Optik-Dimension für Spiele

Intel zeigt Wolfenstein mit Echtzeit-Raytracing

Michael Nickles / 4 Antworten / Flachansicht Nickles

Grafikkarten werden seit geraumer Zeit immer schneller, die Grafikqualität bei Spielen immer besser. Die Berechnungsmethode ist allerdings unverändert geblieben: Drahtmodelle aus möglichst vielen Polygonen werden mit Texturen überzogen. Je mehr Rechengewalt eine Grafikkarte hat, desto detaillierter ist die Darstellung.

Perfekte realistische Optik fordert allerdings andere Methoden, bei denen die "Lichtbrechung" exakt berechnet wird - also Raytracing. Intel experimentiert bereits eine Weile daran, Spiele in Echtzeit zu raytracen (siehe Spiele mit Raytracing statt Rastergrafik).

Echtzeit-Raytracing erfordert natürlich extreme Rechengewalt - viel mehr, als aktuelle bezahlbare Heim-PC hergeben. Auf dem derzeit in San Francisco stattfindenden Intel Devoloper Forum 2010 hat Intel jetzt seine Fortschritte bei den Echzeit-Raytracing Experimenten vorgeführt: eine raygetracte Version von Castle Wolfenstein, die vom deutschen 3D-Experten Daniel Pohl programmiert wurde. Hier das Demonstrations-Video:

Das Spiel wurde auf einem gewöhnlichen Notebook gezeigt, das allerdings nur als Client fungiert. Im Hintergrund sind vier "Monster-Server" mit Intels Knights Ferry Architektur damit beschäftigt, das Spiel live zu rendern.

Das Ergebnis ist auf jeden Fall beeindruckend. Abseits der besseren Optik liefert die Berechnung per Raytracing auch realistischeres Gameplay (siehe Spiegelung im Teleskop des Gewehrs ab Videoposition 4:56).

Bezüglich der benötigten Rechenleistung gilt zu erwähnen: Knight Ferry ist eine PCI-Express-Karte, auf die 32 CPU Kerne gepackt sind. Die Architektur entstand aus Intels Larrabee -Idee, die Ende 2009 gestoppt wurde (siehe Intel legt Larrabee-Chip auf Eis.

Die Entwicklung von Larrabee ging damals nicht schnell genug voran und als die erste Generation fertig war, waren die aktuellen Nvidia- und AMD-GPUs bereits zu mächtig um Larrabee gegen sie antreten lassen zu können.

Auf der Developer Conference 2008 zeigte Daniel Pohl schon mal ein Spiel mit Ractracing. Damals war es Quake Wars. 2009 wurde dann noch mal eine verbesserte Variante vorgestellt. Hier das damalige Video zum Vergleich:

Intels aktueller Stand mit Raytracing ist wie gesagt im Heimbereich noch unbezahlbar. Denkbar ist natürlich der Einsatz im Cloud-Gaming-Bereich. Spieler verbinden sich dann mit einer Server-Farm auf der Spiele gerechnet und die "Einzelbilder" auf ihren PC gestreamt werden.

Dann spielt die Rechenleistung des Spieler-PCs generell keine Rolle mehr. Bis Spiele im Raytracing-Format gestreamt werden, dürfte allerdings noch dauern. Man kann sich ja vorstellen, wie viel Rechengewalt so eine Server-Farm bereitstellen muss, wenn ein "paar tausend" Spieler gleichzeitig zocken wollen.

Weitere Bilder und Infos zum Wolfenstein mit Raytracing gibt es hier bei Intel: Wolfenstein gets ray traced - on your laptop!.

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Vagabund Michael Nickles „Intel zeigt Wolfenstein mit Echtzeit-Raytracing“
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Für mich eindeutig ein Versuch nVidia und ATi vom markt zu drängen. Allein das Intel Larabee angekündigt hatte was für mich irgendwie schwachsinnig. Die GPU Technik ist schon gaz ordentlich und mit steigender Optimierung der Chips wird da noch was gehen im Gegensatz zu Raytracing.

Da fragt man sich, wie man das Rechtfertigen soll: Alle schreien nach Green-IT und reden über Stromkosten und die hersteller kommen mit so einem Müll, OBWHOL sich alle mit Green-IT Logos schmücken. Sinnvoller wäre es die GPU als Mittel für Raytracing zu nutzen . Rechenpower ist vorhanden, die Frage hängt mal wie immer in der Informatik, am Algorithmus.

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