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News: Geheimdokumente des Wirtschaftsministeriums veröffentlicht

Horror-Aussichten für privat Krankenversicherte

Michael Nickles / 56 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Kosten im Gesundheitswesen sind schon lange am explodieren. Und dass "Privatversicherte" einen erheblichen Anteil bei der Finanzierung leisten ist kein Geheimnis. Insbesondere gut verdienende Selbstständige werden häufig dazu gelockt, zur privaten Krankenversicherung zu wechseln.

Das kostet sie weniger Beitrag bei besserer Leistung. Experten ist allerdings längst klar, dass es für die "Privaten" wohl böse Enden wird. Mit zunehmendem Alter müssen sie mit extrem steigenden Kosten rechnen, die Altersrücklagen der privaten Versicherungen werden wohl kaum ausreichen, eine Kostenexplosion abzufedern.

Und jetzt haben wir es Schwarz aus Weiß! Das Bundesministerium für Wirtschaft hat im Januar 2010 eine Studie zur Sache anfertigen lassen. Und die ist wohl so haarsträubend negativ ausgefallen, dass sie niemals ins Licht der Öffentlichkeit gelangen sollte.

Pech gehabt. Auf Wikileaks wurde dem Vertuschungsversucht jetzt ein abruptes Scheitern beschert. Die kompletten Unterlagen der Unersuchung stehen dort zum Download bereit. Hier der direkte Link zur ZIP-Datei mit den PDF-Dokumenten: Untersuchungsbericht des Instituts für Gesundheit- und Sozialforschung.

Der Bericht umfasst inklusive Zusammenfassung über 140 Seiten. Bereits ein Blick auf die 7seitige Kurzversion macht klar, dass es wohl verdammt böse kommen wird. Simples Fazit: Die Lebenserwartung steigt und entsprechend die Ausgabe der Krankenkassen.

Insbesondere ältere Privatversicherte müssen sich deshalb auf deutliche Ausgabensteigerungen gefasst machen. Auch bestätigt der Bericht, dass die Altersrücklagen nicht ausreichen werden um Beiträge nicht sprunghaft steigen zu lassen. Ebenfalls bestätigt wurde die typische Masche der privaten Versicherungen.

Junge Neukunden steigen sehr preiswert ein, fett abkassiert wird dann "später". Und wenn es dann kracht, dann ist es für sie zu spät umzusteigen, zu einer andere privaten Versicherung zu wechseln.

Denn: die monatlich geblechten Altersrücklagen gehen bei einem Wechsel verloren, können nicht "mitgenommen" werden. Selbsterklärend macht diese Tatsache auch einen effizienten Wettbewerb bei privaten Versicherungen unmöglich.

Michael Nickles meint: Zugegeben - diese News ist kein Computerthema, aber sicher für Viele interessant. Auch ich gehöre zu den Betroffenen. Vor 20 Jahren stand ich als Selbständiger und Alleinstehender vor der Entscheidung, entweder rund 1.000 Mark pro Monat an die gesetzliche DAK zu blechen, oder rund 300 Mark an eine private (mit allen Leistungen drum und dran).

Ich entschied mich für die Universa. In den ersten 10 Jahren blieben die Kosten recht konstant, dann sprangen sie jährlich höher. Im Dezember 2009 teilte mir die Universa mit, dass es ab ersten Januar 2010 leider wieder mal teurer wird. In meinem Fall rund 80 Euro pro Monat teuer.

Jetzt bleche ich also 523 Euro pro Monat. Ist schon cool, wenn man einen Brief kriegt der mitteilt, dass man ab kommendem Monat 80 Euro weniger in der Tasche hat. Am schlimmsten ist die Unkalkulierbarkeit der Beitragserhöhungen. Im Prinzip können die machen was sie wollen.

Wenn sie nächstes Jahr pro Monat 200 Euro mehr haben wollen, dann hab ich halt Pech gehabt. Wie das mal aussieht, wenn ich mal alt bin, möchte ich nicht wissen. Denn: im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenkasse, muss man eine Private bis zum Lebensende "komplett" blechen - und sie deckt natürlich auch nur eine Person ab, Familienzugehörige kosten extra.

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ja trilliput
digitalray The Wasp „ Ihr habt anscheinend gar nicht kapiert, worum es mir ging und sucht euch immer...“
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ok, danke, diesmal ein konstruktiver beitrag, dem ich nichts entgegenzusetzen habe.

versuch bitte mal nur das zu sehen was ich wirklich geschrieben und gemeint habe, und nicht daraus andere thesen abzuleiten, die ich nie im kopf hatte und auch nicht vertreten kann.

man kann sicher viel verbessern, und darum geht es mir.. es ist aber keine lösung einfach von allen einen höheren beitrag zu fordern, auch von leuten, die die versicherung WEIT weniger belastet haben bisher als andere, weil die kk kein geld mehr haben, weil sie zu arg beansprucht werden.

bei einer autoversicherung wird man automatisch raufgestuft und muss mehr beitrag zahlen, wenn man mehr unfälle hat. man kann krankheiten zwar nicht mit verkehrsunfällen gleichsetzen, aber irgendwo doch.

ich hab bisher keinen einzigen punkt und bin einmal auf einer ring-strasse 65 gefahren, obwohl dort kurzfristig nur 50 war, dazu hab ich einmal in einer parklücke, die extra ausgeteert war geparkt und einen strafzettel bekommen, weil dahinter auf einer wiese ein feuerwehrhydrant stand.

und es gibt leute, die scheissen drauf, weil sie ja versichert sind und haben punkte ohne ende..

die setz ich (nicht ganz ernst nehmen bitte, ist nur ein vergleich, der irgendwo wahrheit hat) mit leuten gleich, die drauf scheissen, ob sie krank werden (alkohol, zigaretten, im durchzug stehen, etc), weil sie ja versichert sind, und dann zum arzt können und auch gleich noch 3 tage krank machen können, was gibts schöneres, wenn man mal an die stressige arbeit denkt..

man kann sich sicher auch erkälten und eine virusgrippe bekommen, aber auch da kann man aufpassen und was im voraus dagegen unternehmen, viel vitrusfrüchte essen, sport machen und kranken menschenmengen aus dem weg gehen...

ich mach hier keine hasstiraden, wirklich nicht. ich versuch hier nur sachlich und vernünftig zu argumentieren, aber ihr macht es einem nicht leicht.

legt bitte das was ich schreib nicht auf die goldwaage, sondern versucht mal zu sehen wo ich auch ein wenig recht haben "könnte".

gebt mir dochmal gründe, wieso eurer meinung nach die kk beiträge steigen, das würde mich auch mal interessieren, und wie man das ändern könnte, anstatt euch nur dauernd an irgendwas was ich geschrieben habe, auszulassen.

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