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News: Neue SEO-Geheimnisse enthüllt

Google: "Wir sind noch am Krabbeln"

Michael Nickles / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

Eine geniale Idee reicht längst nicht mehr, um einen Internet-Auftritt erfolgreich zu machen. Entscheidend ist es, dass eine Webseite in Suchmaschinen brauchbar gefunden wird. Wer in der Fundliste nicht ganz weit oben landet, hat verloren.

Oft finden sich die "besseren" Infos zwar weiter unten in der Liste, aber die meisten Leute klicken halt einfach nur auf die ersten Links, die sie oben sehen. Aus diesem Grund ist SEO (Suchmaschinen-Optimierung) längst ein Bombengeschäft geworden und viele SEO-Gurus versprechen das Blaue vom Himmel, wenn man sie für teure Beratung blecht beziehungsweise ranlässt.

Der große Faktor bei SEO ist natürlich der Suchmaschinengigant Google. Und eines der großen Geheimnisse des Internet ist der "Google Pagerank", die Methode, wie Google beurteilt, wie relevant eine Webseite ist. Viele gehen davon aus, dass Googles Bewertung nicht vollautomatisch passiert, sondern auch manuell rumjustiert (rummanipuliert) wird.

Das sehen aktuell unter anderem auch drei Unternehmen so, die sich von Google benachteiligt fühlen und deshalb eine Beschwerde bei den EU-Wettbewerbshütern eingereicht haben (siehe EU-Kommission: Untersuchung gegen Google eingeleitet).

Aufgrund der Beschwerde hat Google jetzt Details zur Funktionsweise seines "Pagerankings" ausgespuckt. Und zwar im Google-Blog: This stuff is tough. SEO-Gurus werden diesen Blog-Beitrag jetzt gewiss auswendig lernen und auch wie irre zwischen den Zeilen, nach neuen Infos suchen, um dem heiligen Gral der Optimierung näher zu kommen.

Das dürfte recht sinnlos sein, denn Google teilt eigentlich nur mit, dass das alles "verdammt harter Stoff" ist. Täglich müssen in Millisekunden unzählige Antworten geliefert werden - und dabei sind rund 20 Prozent Anfragen, die es noch nie zuvor gab.

Um brauchbare Antworten zu liefern, verwendet Google zig Algorithmen, an denen permanent rumgeschraubt wird. Im Durchschnitt soll es täglich ein bis zwei Modifikationen geben. Googles Suchmotor wird gemäß diesen Grundregeln gebastelt:

1. Die Ergebnisse werden automatisch berechnet. Es findet also keine manuelle Bewertung und Sortierung statt.

2. "No query left behind". Damit ist gemeint, dass Google bemüht ist, jedem Nutzer die treffendsten Resultate zu lierfern.

3. Keep it simple - der Motor soll also möglichst einfach und durchschaubar sein.

Manuelle Bewertungen sind aus Googles Sicht sinnlos. Die Datenmasse im Internet ändert sich schlichtweg zu schnell. Und der Motor ist noch weit davon perfekt zu sein. Aus Sicht von Amit Singhal, der sich seit 20 Jahren mit Suchmaschinen beschäftigt, befindet sich die Technik aktuell noch im "Krabbelstadium".

Und er hofft, dass er es noch erleben wird, dass sie zumindest das "Teenager-Alter" erreicht. Dass Google Konkurrenten nicht manuell benachteiligt, "beweist" der Google-Mitarbeiter unter anderem mit einer Google-Suche nach dem Stichwort search engine. Dabei werden ganz oben diverse Suchmaschinen aufgelistet, Google selbst taucht gar nicht auf.

Ob dieser Beweis der EU-Kommission reichen wird?

Michael Nickles meint: Zu den klagenden Unternehmen gehört unter anderem ja auch Microsoft. Was passiert eigentlich, wenn man mit Bing nach search engine oder suchmaschine sucht?

In beiden Fällen wird auf jeden Fall die größte Suchmaschine - Google - nicht gefunden. Ob Microsoft da wohl manuell rummacht um seinen größten Konkurrenten zu benachteiligen?

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