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10 Contras eines Linux-Liebhabers...

Markus Klümper / 80 Antworten / Flachansicht Nickles

Hier mal eine etwas andere Betrachtungsweise zur Annäherung an Linux. Ich frage mich die ganze Zeit, ob Linux auf der breiten Front noch unter seinem Exoten-Status zu leiden hat. Nach dem Motto "was der Bauer nicht kennt frisst er nicht". Meiner Meinung nach gibt es ein paar handfeste Gründe für die Zurückhaltung. Auch unter PC-Technikern gibt es Etliche, die Linux sehr sympatisch finden, aber irgendwie keine besondere Bindung dazu aufbauen können. Ich selber bin da wohl ein Musterexemplar.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Mit einer modernen Distri á la Ubuntu ist ein Rechner innerhalb einer 3/4-Stunde perfekt mit Allem eingerichtet, was 70 Prozent der mänlichen und 90 % der weiblichen Normalo-User brauchen. Und das ganze gratis.

Woran liegts? An den Anwendungen? Jein, Photoshop und Quark lassen sich nicht einfach ersetzen. Im reinen Bürobetrieb brauchen dagegen nur exzessive MS-Office-User ihr Windows.

Leistungsfähigkeit? Das ist leider garnicht wirklich die Domäne von Linux. Denn das der Kernel ohne Fenstermanager auf einem 386er läuft ist irrelevant. Um sich mit Xp vergleichen zu lassen muss ein aktueller KDE oder Gnome ins Rennen. Und die fühlen sich auf 2 GHz mit üblicher Ausstattung recht schlapp an, wohingegen XP mit einem Drittel weniger Leistung sehr gut klarkommt.

Wartung? Hier wird es interessant. Der Verzicht auf Defrag und Virenschutz macht Nickles-Leser der ersten Stunde skeptisch.

Reparatur? Heisses Eisen. Es knallt selten, aber wenn dann heftig und kryptisch. Ich hatte vor Jahren mal in der Produktion einen Suse Office Server mit Dateisystempannen. Mir war klar, ich bräuchte eine Servicefunktion wie Checkdisk. Dummerweise mußte ich Stundenlang recherchieren um diese zu finden. Habs allerdings auch gefunden. Jedenfalls muß man selbst mir 20 Jahren harter Windows-Erfahrung schon wieder von Vorne anfangen.

Unterm Strich fragt man sich als Techniker: Empfehle ich so ein System einem Renter, der danach kaum noch meine Hilfe braucht und wo ich wenn es dann doch knallt kaum helfen kann? Wohl kaum! Dazu kommt ja erschwerend dazu, daß man durch die geringere Schadensquote auch erheblich langsamer Erfahrungen sammeln kann.

Treiber- und Softwareinstallation sind unter Linux immer noch eine Katastrophe. Auch hier wird es schwieriger, weil Linux es selber bis zu einem gewissen Punkt ohne Zutun perfekt tut, also wieder zu wenig zu machen um Routine zu bekommen. D.H.: Entweder perfekt auf Anhieb oder holperig. Hier sehe ich allerdings Licht am Ende des Tunnels. So banale Dinge wie die Bildschirmverwaltung sind inzwischen so komfortabel wie unter Xp und die neue Softwareverwaltung unter Ubuntu 9.10 ist auch vielversprechend.

Ich jedenfalls tue mich daher schwer, Linux bei mir oder Kunden produktiv einzusetzen obwohl ich insgeheim davon überzeugt bin. Nur kann ich nicht mit gutem Gewissen Service anbieten, denn es fehlt einfach Erfahrung.

Zu Windows 7 noch kurz: Technisch echt nix auszusetzen, aber leider hat es noch viel der Vista-Optik übernommen, und die unsinnige Zerstreuung der diversen Systemverwaltungs-"Schalter" samt nervtötender Assistenten ist keinen Fatz besser geworden. Sicher ok oder erleichternd für Normalos, aber für uns Techniker waren W2K und XP einfach perfekt...

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Zocken unter Linux Olaf19
ghartl1 Markus Klümper „Ich glaube auch mein Beitrag hat in ein Wespennest gestochen... Fassen wir mal...“
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okay..jetzt hab ich genug gelesen und möchte auch meinen senf abgeben :-))

zu mir: arbeite seit gut9 jahren mit linux...hauptsächlich, weil ich "alte" hardware habe (256-750 mb ram)

open office startet dort beim ersten mal in 10 sekunden...danach braucht es ca. 4 sec..
nebenbei..alles einstellungssache in openoffice :-))

bezüglich os jemanden anvertrauen..
im prinzip ists egal, was ein dau bekommt..er hat sowieso keine ahnung.
bei windows klickt halt die halbe verwandtschaft herum, bis die kiste zerschossen ist.
bei linux greifen sie erst gar nicht hin...
wenn was kaputt ist, muss sowieso ein fachmann her..egal ob windows oder linux.

bezüglich der geschichte mit suse-enterprise server und dem fachinformatiker.
also mit 20jährigem windowswissen fängt man in linux nichts an.
das ist nun mal so.
man kann kein wissen von windows auf linux übertragen..alles funktioniert anders.
darum wundert es mich ehrlichgesagt, dass jemand ohne linux-erfahrung eine produktivmaschine auf linuxbasis wartet...
das kann nicht funktionieren..

bezüglich weil alles so kryptisch und kompliziert (paketmanager...)in linux ist.
ja, ist es. wenn man 15 jahre auf windows unterwegs war und jetzt vor linux sitzt und keinen plan hat..e klar.
setz mal einen absoluten anfänger vor eine linux-box....der wird keien grossen schwierigkeiten haben.
windows-poweruser haben meiner erfahrung nach die meisten schwierigkeiten, weil sie alles auf windows-weg machen wollen.
geht nicht

noch ein nachsatz bezüglich pc im firmenbereich..
man sollte leute konsultieren, die sich am pc auskennen, und nicht in windows. da gibts einen grosen unterschied

windows hat seine absolute berechtigung im firmen-und privatbereich....
nur, viele leute kennen halt nix anderes...

only my 2 cents

gruss günter

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