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Nummer 7 und die Sache mit den Bibliotheken

Michael Nickles / 28 Antworten / Flachansicht Nickles

Momentan beschäftige ich mich viel mit Windows 7 und arbeite an mehreren Artikeln dazu, die in Kürze auf Nickles.de veröffentlicht werden. Hier im Vorab schon mal einen Bericht zu meinen bisherigen Erfahrungen mit einer Neuerung in Windows 7 und dessen Explorer: den "Bibliotheken".

Schon bei Windows XP wurde darüber gestritten ob die Einführung der "Eigenen Dateien" eine Gute Sache ist. Das wurde für Vollidioten erfunden, die nicht kapieren, was ein Dateisystem und Verzeichnisse sind. Bei Windows 7 gibt es diese "geniale" Erfindung nicht mehr. Sie wurde durch etwas noch "Genialeres" ersetzt: die sogenannten "Bibliotheken".

Die sind aus Sicht von Microsoft so toll, dass der Windows Explorer bei Start automatisch im Bereich "Bibliotheken" loslegt:

http://www.nickles.de/user/images/14/windows7-116.jpg
Bild. Für viele erfahrene Anwender zum wahnsinnig werden: der Windows Explorer startet standardmäßig im Bereich "Bibliotheken".

Natürlich kann man den Explorer dazu bringen, an einem anderen Ort zu starten (mehr dazu später). Aber warum? Vielleicht sind diese Bibliotheken ja so eine geniale Neuerfindung, dass auch Profis was davon haben.

Warum also nicht mal ausprobieren? Dazu kann man beispielsweise einfach mal auf das Verzeichnis "Bilder" klicken. Und es passiert tatsächlich das, was man erwartet:

http://www.nickles.de/user/images/14/windows7-120.jpg
Bild. Bei Klick auf "Bilder" öffnet Windows 7 die Bibliothek "Bilder" und bietet den darin befindlichen Ordner "Beispielbilder" an. Beachte den Pfeil im Dialog: links in der Spalte befindet man sich im Baumast "Bibliotheken"-"Bilder" und exakt so wird es auch oben in der Pfadleiste angezeigt.

Lustig wird es jetzt, wenn man von "Bilder" eine Ebene weiter, also auf "Beispielbilder" geht. Man gelangt dadurch zum "Ort" Beispielbilder:

http://www.nickles.de/user/images/14/windows7-121.jpg
Bild. Wechsel in "Beispielbilder". Oben in der Pfadleiste wird jetzt "Bibliotheken - Bilder - Beispielbilder" angezeigt. Laut Baumdarstellung links befindet man sich allerdings weiterhin in "Bibliotheken - Bilder"!

Also: WO BIN ICH VERDAMMT NOCH MAL? Eine Antwort ergibt sich, wenn man links den "Baum" bei "Bilder" mal mehrfach aufklappt:

http://www.nickles.de/user/images/14/windows7-122.jpg
Bild. Aufgeklappter Baum: Mit "Bibliotheken - Bilder - Beispielbilder" oben in der Pfadleiste, meint Microsoft also diesen Ast im Verzeichnisbaum: "Bibliotheken - Bilder - Öffentliche Bilder - Beispielbilder". Die Zwischenstufe "Öffentliche Bilder" wird oben in der Pfadleiste also einfach unterschlagen.

Ok. UND IN WELCHEM VERZEICHNIS SIND DIESE VERDAMMTEN BEISPIELBILDER DENN NUN? Die Lösung ist naheliegend:

http://www.nickles.de/user/images/14/windows7-123.jpg
Bild. Rechtsklick auf "Beispielbilder"-"Eigenschaften". Das bringt den Dialog "Eigenschaften von Beispielbilder". Und man kriegt auf der Dialogseite "Ort" auch angezeigt, wo sich die Beispielbilder befinden (siehe Pfeil oben). Und zwar hier: c:\Users\Public\Pictures.
Halt Moment! Mit Ort ist natürlich nur das Verzeichnis gemeint, in dem sich das Verzeichnis "Beispielbilder" befindet!

Die komplette Pfadangabe findet man auf der Dialogseite "Pfad":

http://www.nickles.de/user/images/14/windows7-124.jpg
Bild. Dialogseite "Pfad": Hier wird endlich angezeigt, wo sich die "Beispielbilder" befinden, also was der komplette Verzeichnispfad ist: C:\Users\Public\Pictures\Sample Pictures.

Also, noch mal zum Mitdenken:

Das Ding, das im Windows Explorer als "Bibliotheken - Bilder - Beispielbilder" angezeigt wird, befindet sich auf der Festplatte hier: "C:\Users\Public\Pictures\Sample Pictures".

Damit hat man also den Pfad, über den sich das Ding auch direkt im Datei Explorer finden lässt. Also: Neuen Datei Explorer auf und ab zu "C:\Users\Public\Pictures\Sample Pictures":

http://www.nickles.de/user/images/14/windows7-125.jpg
Bild. Datei-Explorer: Dass sich die Platte C: im Bereich "Computer" befindet, ist selbsterklärend und dass man dort die Unterverzeichnisse aufklappen kann ebenfalls.

Leider existiert im Baum kein Verzeichnis namens "C:\Users". Mit einer kleinen Portion "Englisch-Grundkenntnissen", weiß man natürlich, dass mit "Users" "Benutzer" gemeint ist.
Runtergehangelt bis zum endgültigen Zielverzeichnis sieht das so aus:

http://www.nickles.de/user/images/14/windows7-126.jpg
Bild. "Benutzer"-"Öffentlich"-"Öffentliche Bilder"-"Beispielbilder"- so einfach geht das. Und (siehe Pfeil) exakt dieser "Pfad" wird jetzt sogar oben in der Pfad-Leiste angezeigt.

Noch irgendjemand hier, der bis an diese Stelle den Durchblick behalten hat? Okay, also noch mal ganz konkret.

Es gibt beim Windows 7 Datei Explorer eine Stelle wo sich "Beispielbilder" befinden:

http://www.nickles.de/user/images/14/windows7-127.jpg
Bild. Im Datei Explorer gezeigte Beispielbilder. Die befinden sich natürlich irgendwo auf irgendeiner "Festplatte".

Je nachdem, wie man sich zu diesen Beispielbildern hinhangelt, zeigt der Windows Datei Explorer den "Ort" dieser Bilder in einer dieser vier Varianten an:

"Bibliotheken - Bilder - Beispielbilder"
"Bibliotheken - Bilder - Öffentliche Bilder - Beispielbilder"
C:\Users\Public\Pictures\Sample Pictures
"Benutzer"-"Öffentlich"-"Öffentliche Bilder"-"Beispielbilder"

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mike_2006 Michael Nickles „Nummer 7 und die Sache mit den Bibliotheken“
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Also ich finde die Bibliothek saumäßig einfach.

Sie ist nicht zur struktirierten Ordneranzeige gedacht - sondern sie zeigt alles an, was sich in den (hinzugefügten) Verzeichnissen befindet.

Da alle in der (z.B. Bilder-) Bibliothek gelisteten Dateien nicht alle in einem Ordner sind (sondern vielleicht in verschiedenen Ordnern, sogar auf verschiedenen Partitionen, etc. ), kann dieser Virtuelle Ordner keinen reellen Ordnerpfad haben. Deßhalb heißt der Ordnerpfan Bibliotheken\Bilder\ usw.

Wenn man nun in ein Unterverzeichnis dieser Bibliotheken wechselt (so man die Bibliothek nicht nach Datum, etc. antanzen lässt), so befindet man sich in einem echten Ordner.
|| Ein Klick auf die Titelleiste und wir haben den Ordner ||

Die Bibliotheken machen eigentlich nur sinn, wenn man viele Ordner hinzufügt (wenn man z.B. zwei Festplatten voller Videos hat und nicht immer hin- und herzappen will). Das gleiche Prinzip findet sich doch auch z.B. bei Sony-Ericsson-Handys: Im Album werden Bilder vom internen Speicher -und- vom externen Speicher angezeigt. Das Selbe also, wie eine Windows-Bibliothek.

Wie gesagt - simpel und logisch, wenn man die Windows-Logik geblickt hat... Und das ist in der Tat leider nicht immer einfach..

MfG,
Michael

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