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IT-Handbuch für Fachinformatiker jetzt auch online

Acader / 17 Antworten / Flachansicht Nickles

Das "IT-Handbuch für Fachinformatiker" von Sascha Kersken steht ab jetzt auch online zur Verfügung. Das Online-Buch bietet einfache Grundlagen der Informationstechnik wobei auch unter Kapitel 7 etwas auf Linux eingegangen wird. Obwohl das Online-Buch recht allgemein gehalten ist, finde ich es trotzdem nicht schlecht weil es einen kleinen Einblick verschafft.

MfG Acader

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shrek3 Acader „ Hallo Alekom, hier muß ich dir leider widersprechen. Abschlüsse sagen sehr...“
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Ich platziere mein Posting mal hierhin, hätte es aber auch genauso gut an einigen anderen Postings dieses Threads hängen können.

Den IHK-Beruf des Fachinformatikers gibt es, wie so viele andere Berufe in der IT-Branche, noch nicht so lange.

Zu Beginn (als es diesen Beruf entweder noch nicht oder noch sehr wenig qualifizierte Ausbilder gab) gab es einen regelrechten Hype, Computerfreaks als Quereinsteiger in Firmen einzustellen.

Die Ernüchterung stellte sich rasch ein - die meisten dieser Freaks waren mit den Anforderungen eines Firmennetzwerks schlichtweg überfordert und die Personalchefs hatten schnell "die Schnauze voll" von diesen angeblich so wunder-tollen "Autodidakten".

Hinzu kamen allerdings auch zu hohe Erwartungen an diese Leute, was sich (zumindest zunächst nicht) legte und worunter auch ausgebildete Fachkräfte zu leiden hatten.
Das aber ist ein anderes Thema.

Als dann der Beruf "geboren" wurde, trat der nächste Mangel offen zutage - es gab einfach noch nicht genug kompetente Ausbildungskräfte (Lehrer).

Ich hatte da noch Glück, da ich zu einem Zeitpunkt mit der Ausbildung zum Fachinformatiker begann, als der Notstand (zu wenig kompetente Lehrerkräfte) sich legte.

Äußerst kritikwürdig fanden wir (Lehrer und Schüler) den schriftlichen Teil der IHK-Abschlussprüfungen.
Es tauchten fast nur völlig schwammige Prüfungsfragen auf - vielseitig interpretierbar mit kaum greifbaren Problemstellungen.

Es war nahezu völlig unmöglich, im schriftlichen Bereich auf eine 2 oder gar 1 zu kommen.
Es war aber auch äußerst schwer, dort mit einer 5 abzuschneiden - nahezu jeder kam durch.

Über die Gründe kann ich nur spekulieren - mag sein, dass es zunächst nur darum ging, dem Bedarf der IT-Branche an ausgebildeten Kräften dadurch Rechnung zu tragen, indem man so viel wie möglich Leute erfolgreich abschließen ließ.
Denn wer schwammig formuliert, kann "weiträumig" Punkte vergeben...

Auch möglich, dass man die Schwammigkeit ggf. dazu benutzen möchte, in die andere Richtung Einfluss auf Zahl der erfolgreichen Abschlüsse zu nehmen - je nachdem, wie der Bedarf ist.

Bei uns war es jedenfalls so, dass keiner von den wirklich kompetenten Umschülern im schriftlichen Teil eine 2 bekam - dafür aber einer, der sich die ganzen zwei Ausbildungsjahre immer nur unter "ferner liefen" befand.

Zusammenfassend haben hier beide recht - allerdings nur in Bezug auf die Frage, ob die Ausbildung qualifizierte Leute in den Arbeitsmarkt zu bringt oder nicht.
Es kamen Leute durch, denen ich weder damals noch heute ein Firmennetzwerk zutraue.

Ich teile nicht die Auffassung, dass es reicht, ein "Autodidakt" zu sein - von ganz seltenen Ausnahmen einmal abgesehen.

Ohne die Ausbildung war es für nahezu alle nicht möglich, aus dem Schatten des Halb- und Nullwissens herauszutreten.

Denn machen wir uns nichts vor - der interessierte und ambitionierte Computerfreak bringt in den allerseltensten Fällen auch noch die Leidenschaft mit, sich mit den Dingen auseinanderzusetzen, die ihn entweder gar nicht so richtig interessieren und/oder mangels persönlich vorhandener Rechnerstrukturen gar nicht erst in Angriff genommen werden können (genau deshalb scheiterte auch der Versuch, auf Quereinsteiger zu setzen).

Exchange-, Terminal-, Backupserver, Clustering, Active Directory, Gruppenrichtlinien, VLAN, DMZ, Migration, Firewall, USV, usw. - genau da setzt die Ausbildung neben der Einführung in Server-/Clientsysteme an (Windows Server 2000/W2K, Windows Server 2003/XP und Windows Server 2008/Vista, Linux) - sie deckt in der Tat die Firmennetzwerkstruktur schon recht gut ab.

Gruß
Shrek3

Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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