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News: "Kein Grund zur Sorge"

Pirate Bay für 5,5 Millionen Euro verkauft

Redaktion / 5 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Betreiber der Torrent-Seite "The Pirate Bay" sorgen aktuell ständig für Schlagzeilen, jetzt haben sie einen echten Kracher produziert: der Laden wird für 5,5 Millionen Euro verkauft, wandert an das schwedische Unternehmen Global Gaming Factory (GGF).

Aus der geht hervor, dass GGF mit der Webseite www.thepiratebay.org schon konkrete Pläne hat: das Geschäftsmodell soll radikal geändert werden. Und zwar so, dass Rechteinhaber an Downloads verdienen. Konkret wird aus der "Piraten-Seite" also ein kommerzielles Download-Portal. Die Pirate-Bay Betreiber haben in ihrem Blog über den bevorstehenden Besitzerwechsel informiert (TPB might change owner).

Gleich zu Beginn des Textes machen sie drauf aufmerksam, dass es "keinen Grund zur Sorge gibt". Beim Verkauf der Seite geht es ihnen angeblich nicht der Kohle, ohnehin sei der Preis weit unter Wert. Vielmehr freuen sich die "Piraten", den richtigen Käufer gefunden zu haben, der "The Pirate Bay" mit der richtigen Einstellung vorantreiben wird. Eine simple Tatsache soll klarmachen, dass dem so ist.

Machen es die neuen Besitzer nicht so, wie die Pirate Bay Nutzer es haben wollen, dann laufen die weg und es ist aus und vorbei mit der Seite. Den Verkaufserlös wollen die Piraten übrigens an eine "gemeinnützige" Organisation spenden, die sich für Meinungs- und Informationsfreiheit im Internet einsetzt. Inzwischen gibt es über 200 Kommentare im Blog von Pirate Bay: dass es keinen Grund zur Sorge gibt, glauben die wenigsten.

Michael Nickles meint: Es soll wirklich Leute geben, die so doof sind zu glauben, dass die Piratebay-Betreiber ihre Seite aus "Spaß" machen. Es geht ums Kohlemachen. Bereits 2006 erzielten die Piraten alleine in Schweden rund 60.000 Euro pro Monat durch Werbeeinnahmen (siehe Piraten verdienen mehr als 20000 € pro Tag).

Aufgrund der rechtlichen Entwicklung droht Torrent-Seiten zunehmend das Aus, die Rechteinhaber kämpfen um deren Verbot beziehungsweise Schließung. An dem Tag, wo "The Pirate Bay" verboten wird, ist die Seite natürlich keinen müden Cent mehr wert. Da ist es cleverer, schnell noch ein paar Millionen einzusacken.

Mit der "gemeinnützigen" Organisation, an die alles gespendet werden soll, meinen die Piraten sicherlich sich selbst.

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Oliver55 Redaktion „Pirate Bay für 5,5 Millionen Euro verkauft“
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Moin.
Ehrlich gesagt, hat wohl jeder , der in den letzten Monaten diesen Prozess verfolgt hat, mit etwas derartigem schon gerechnet. Klar ist auch, dass die Industrie recht hat und alles andere, was da noch versucht werden sollte(Gerichtshof für Menschenrechte etc.)die letzten Zuckungen einer grundsätzlich illegalen Auffassung waren. Letztendlich finde ich den Kaufpreis auch nicht so "dolle".
Klar ist aber auch, dass die Industrie nicht ganz unschuldig an diesen Börsen ist.
Ich kann mich noch erinnern, wie Anfang der 90er Jahre die Musikindustrie großkotzig ankündigte, den Verkaufspreis für Musik-CDs auf 35 DM zu bringen. Was man dann auch versuchte. Des weiteren fällt es keinem wirklich schwer sich Musik herunterzuladen, wenn man teilweise das Gehabe von Künstlern sieht, die vor Geld kaum mehr aus den Augen gucken können. Ebenso bei den Filmschauspielern.
Auch der liebe Bill ist nicht ganz unschuldig, betrachtet man mal seine Preise für "Office" oder seine BS.Geradezu unverschämt finde ich, bei den billigen Office-Versionen Outlook nicht zu integrieren. Dabei hat jeder heute mehrere E-Mail Postfächer, oder ein Synchronisationsfähiges Handy um Termine mit dem Computer abzugleichen etc.
Für mich sowieso nicht nachvollziehbar vor dem Hintergrund immer besser werdender freier BS oder Open Office Software.
Meines Erachtens treibt die Industrie mit solchen Aktionen momentan den Teufel mit dem Beelzebub aus.
Die Menschen werden eben zu i2p ähnlichen Netzwerken wechseln.
Das Ganze wird erst dann ein Ende haben, wenn vernünftige Marktpreise herrschen.
Gruß Olli

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