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News: Verhandlungen bislang gescheitert

Datenschutz-Zoff um Google Street View geht weiter

Redaktion / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Googles Dienst Street View, bei dem "Kameraautos" weltweit Straßen abfotografieren, bringt weltweit Datenschützer zunehmend auf die Palme. Darunter auch Hamburgs Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar.

Der legte Google Mitte Mai einen Forderungskatalog vor und drohte damit, ein Verbot der Fotosessisons in Hamburg zu erwirken, falls Google den Datenschutzforderungen nicht umgehend zustimmt (siehe Hamburg stoppt Googles Fotosessions). Das Ultimatum ist längst abgelaufen, aktuellen Berichten zufolge, scheint allerdings nichts passiert zu sein.

Generell hat sich Google geweigert, einer der entscheidenden Forderungen zuzustimmen: persönliche Dinge in Aufnahmen (KFZ-Kennzeichen, Gesichter von Personen) unkenntlich zu machen. Dabei geht es wohlgemerkt nicht um die Bilder die Google "retuschiert" in Street View einstellt, sondern um die Rohdaten. Caspar hatte gefordert, dass die persönlichen Dinge direkt im Quellmaterial dauerhaft und endgültig entfernt werden.

Google hat sich geweigert seine Rohaufnahmen zu zensieren und dafür auch einen Grund geliefert: eventuell gibt es künftig technisch bessere Methoden für "Verpixelung" und deshalb muss das Rohmaterial im Originalzustand aufbewahrt werden. Caspar will dieses Argument nicht gelten lassen. Die Diskussion um ein eventuelles Verbot der "Kamerafahrten" geht also weiter.

Michael Nickles meint: Tatsache ist: Google knipst die Bilder und die Rohdaten werden auf Servern in den USA gespeichert. Selbst dann, wenn Google zustimmt, persönliche Bildelemente aus den Rohdaten zu entfernen, wird es wohl kaum eine Chance geben zu überprüfen, ob das auch wirklich passiert.

Recht lächerlich ist schließlich das mit dem Ultimatum. Es wurde angedroht, dass Google gestoppt wird, aber es passierte nichts und jetzt diskutieren sie intern rum, ob ein generelles Verbot überhaupt möglich ist.

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Olaf19 Redaktion „Datenschutz-Zoff um Google Street View geht weiter“
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Nach wie vor verstehe ich die Aufregung nicht.

Google macht doch nichts weiter, als Dinge abzulichten, die für jedermann öffentlich zugänglich sind? Ich kann mir doch auch am Wochenende meine Kamera umhängen, mein Stativ untern Arm klemmen, Bildaufnahmen von meiner Straße machen und die Bilder ins Internet hochladen? Jeder, der zur gleichen Zeit wie Google in einer Straße unterwegs ist, bekommt das gleiche zu sehen. Wieso soll das jetzt plötzlich "vertraulich" sein?

An und für sich bin ich ein großer Anhänger des Datenschutzes - wenn es um die Privatsphäre von Menschen geht. Hier aber geht es um öffentlich zugängliche Räume.

So what?

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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