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News: Wolfram Alpha zum Ausprobieren bereit

Antwortmaschine fordert Google heraus

Redaktion / 5 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Suchmachinen-Monopolist Google verdient verdammt viel Kohle. Entsprechend zunehmend ist die Zahl derer, die sich vom Kuchen wenigstens ein kleines Eckchen abschneiden wollen. Ideen gibt es gewiss viele, umgesetzt werden nur wenige.

Microsoft probiert es inzwischen mit eigenen Forschungszentren, die Methoden zum Suchen und Finden im Internet revolutionieren sollen. Ende 2008 wurden dafür beispielsweise Such-Technologie-Zentren in London, Paris und München gestartet (siehe Europäer sollen bei Gral-Suche helfen). Deren Ergebnisse werden dann sicher bei Microsofts "neuer" Suchmaschine "Kumo" (Nachfolger von Live Search) einfliesen, die bislang noch Microsoft-intern ausprobiert wird.

Das Hauptproblem aller, die eine Suchmaschine basteln wollen besteht darin, erstmal einen großen umfassenden Datenbestand zu haben in dem gesucht werden kann. Der Schweizer Newcomer Hulbee (siehe Schweizer Wolken greifen Google an) verspricht "Googeln war gestern: Mit Hulbee finden Nutzer statt zu suchen" und verwendet dabei einfach den Datenbestand von Yahoo und liefert entsprechend identische Fundergebnisse.

Der große Unterschied, der das Sucherlebnis bei Hulbee steigern soll: zusätzlich zur Fundergebnisliste wird eine "Wolke aus Stichworten" eingeblendet, mit denen die Suche verfeinert werden kann. Hulbee wertet also quasi "Querverweise" aus und bietet die Suche danach an. Jetzt sorgt die die neue Suchmaschine "Wolfram" für Schlagzeilen, der manche gar ein "Google-Killer"-Potenial einräumen.

Dessen Konzept: "Menschen stellen Fragen, Wolfram liefert die Antworten". Entsprechend bezeichnet Stephen Wolfram, der Entwickler der neuen "Suchmaschine" das Ding lieber als "Antwortmaschine". Um Antworten zu finden, grast Wolfram vereinfacht ausgedrückt, das "Wissen" traditioneller Suchmaschinen und jenes von Wissensdatenbanken wie Wikipedia ab und versucht dadurch treffende Antworten zu finden.

Bislang funktioniert Wolfram nur in Englisch, die Antwortmaschine kann hier ausprobiert werden: Wolfram.

Michael Nickles meint: Geniale Idee oder Blödsinn? Zumindest die Alpha-Version von Wolfram scheint noch eine recht "komische Sache" zu sein. Bei den meisten Versuchen, kriegte ich von Wolfram nur diese Antwort: "Wolfram Alpha isn't sure what to do with your input.".

Ich habe beispielsweise nach "Fender" und "Gibson" gesucht - das sind extrem bekannte Gitarren-Hersteller. Auch das Hinzufügen des Stichworts "guitar" konnte Wolfram keine Antwort entlocken. Anscheinend muss ein Wolfram Alpha Nutzer aktuell erst mal lernen, nach WAS er bei Wolfram überhaupt fragen kann. Immerhin konnte Wolfram die Frage "Who Am I" (Wer bin ich?) "richtig" beantworten: Organisation: "Kabel Deutschland Breitband Services GmbH". Standort: "Dortmund, Germany".

Eine üppige Antwort gab es beim Suchstichwort "Germany", alle relevanten Eckdaten zu Deutschland wurdengeliefert. Eine entsprechende Suche in Wikipedia lieferte allerdings deutlich mehr Infos und die wurden auch optisch viel ansprechender und übersichtlicher präsentiert. Spott erntet Wolfram aktuell vom US-Magazin wired.com, laut dem Wolfram sogar das Geheimnis von Zeitreisen lüftet.

Eine Suche nach den Stichworten 88 mph liefert als Ergebnis, dass dies die Geschwindigkeit gewesen sei, mit der Marty McFly fahren musste, um mit seinen DeLorean einen Zeitsprung durchzuführen (aus Film "Zurück in die Zukunft"). Und selbst auf die Suche nach den Stichworten flux capacitor errechnet Wolfram eine "passende" Antwort.

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