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News: Verlage haben Druck gemacht

Maulkorb für E-Book-Reader

Redaktion / 2 Antworten / Flachansicht Nickles

Bei der zweiten Auflage des E-Book-Readers Kindle hat Amazon unter anderem eine neue Funktion reingebaut: Sprachsynthese. Damit kann der Kindle 2 praktisch jeden Text mit einer künstlichen "Roboterstimme" vorlesen.

Bereits kurz nach Auftritt des Kindle 2 sorgte die Vorlesefunktion für Aufregung bei US-Verlagen. Bei E-Book-Werken erwirbt man derer Auffassung nach nur das Recht zum Lesen, aber nicht das Recht zum hören. Anscheinend befürchten die Verlage, dass Kindle 2 den Verkauf von Hörbuch-Ausgaben beeinträchtigen könnte.

Obgleich es auch Gegenstimmen gab, die bezweifelten, dass die Sprachsynthese-Funktion ein Urheberrechtsverletzung darstellt, hat Amazon jetzt reagiert. Ab sofort können Verlage entscheiden, ob sie die Vorlese-Funktion des Kindles bei ihren E-Books zulassen oder deaktivieren.

Wie sich ein vom Kindle 2 vorgelesenes Buch so anhört, zeigt unter anderem dieser Beitrag auf Youtube:

Recht interessant ist der Verleich mit der Qualität einer synthetischen Spachwiederabe aus den 80er Jahren. Damals gab es für den Homecompute Commodore 64 eine Softwarelösung namens "SAM", die beliebige Texte mit einstellbarer Stimmlage vorlesen konnte:

Die im Video vorgeführten SAM-Beispiele sind übrigens nur her "mäßig" - mit ein bisschen Getüftel konnte man aus SAM noch viel mehr rausholen, ihn sogar zum Singen bringen. Mit der Qualität heutiger softwaremäßiger "Sprachsynthese" kann es SAM nicht aufnehmen. Man muss allerdings wissen, dass SAM gut 25 Jahre alt ist und damals auf ehr "lächerlicher Hardware" lief: der Commodore 64 hatte nur 1 MHz Takt und rund 64 KByte Arbeitsspeicher (der zudem nur rund zur Hälfte frei verfügbar war).

Vergleicht man die Rechenleistung eines heutigen "Handys" mit der damaligen Technik dann verblüfft es, dass die Sprachqualität heute zwar viel besser, aber noch längst nicht wirklich gut ist.

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