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News: Schlimmer als vermutet

Festplatten-Megacrash - Seagate nennt Details

Redaktion / 37 Antworten / Flachansicht Nickles

Wer eine Seagate-Festplatte im Rechner hat, dem droht akuter Datenverlust - es gibt keine Vorwarnung. Seit einiger Zeit häufen sich in Internet-Diskussionsforen die Beschwerden über massive Ausfälle bei Seagtate-Festplatten der Barracuda-Baureihe (siehe Alarm: Hohe Ausfallquote bei fetten Seagate-Platten).

Auch im Seagate-Diskussionsforen wurde der Fall heftig diskutiert. In diesem Zusammenhang kursieren böse Behauptungen, dass Seagate diverse Beschwerde-Diskussionen aus dem Support-Forum gelöscht hat. Inzwischen ist der Druck auf Seagate enorm geworten: das Barracuda-Problem sorgt weltweit für Schlagzeilen, es besteht keine Chance mehr, Gras über die Sache wachsen zu lassen.

Jetzt hat Seagate endlich reagiert und Details zum Vorfall genannt. Ursprünglich wurde davon ausgegangen, dass nur die Barracuda-Modelle der Baureihe 7200.11 mit 1 Terabyte Kapazität betroffen sind. Das hat sich leider als falsch erwiesen. Konkret nennt Seagate inzwischen mehrere Baureihen/Modelle, die bis Dezember 2008 produziert worden sein sollen. Im Internet listet Seagate (siehe Firmware Recommendations for Seagate Drives) aktuell diese vier Modell-Reihen auf: Barracuda 7200.11, DiamondMax 22, Barracuda ES.2 SATA, SV35.

Es sind also auch Maxor-Modelle betroffen (Maxtor wurde 2005 von Seagate übernommen). Auf der Infoseite bietet Seagate auch ein Windows-Tool namens "Drivedetect" an, mit dem man sich alle Seagate-Platten im System auflisten lassen kann. Das funktioniert natürlich auch über den Windows-Gerätemanager (siehe TIPP: Vorhandene Seagate-Festplatten abchecken). Wer eine betroffene Platte im System hat, soll sich per Email beim Seagate-Support melden, der dann umgehend reagieren will.

Wie vermutet, liegt das Problem an einer faulen Firmware. Als Abhilfe liefert Seagate für die betroffenen Platten ein Firmware-Udpate. Dieses Update ist allerdings nur möglich, so lange eine Platte noch funktioniert. Hat der Bug zugeschlagen, dann hat man keine Chance. Die Daten sind zwar noch vorhanden, man kommt allerdings nicht mehr ran - Datenrettungs-Tools sind sinnlos.

Einzig ein professioneller Datenrettungs-Service (teuer) kann helfen. Seagate hat diesbezüglich mitgeteilt, dass Betroffene einen kostenlosen Datenrettungs-Service erhalten. Wie der Datenrettungs-Service genau ablaufen sollen ist noch unbekannt. Betroffenen bleibt aktuell also nur, sich per Email bei Seagate zu melden: discsupport@seagate.com

Michael Nickles meint: Die perfekte Festplatte gibt es nicht. Ich kann mich an fast keinen großen Hersteller erinnern, bei dem es nicht schon massiv gekracht hat: Western Digital, IBM (jetzt Hitachi), Maxtor und jetzt halt auch Seagate. PC-Freaks, die technische Seiten im Internet lesen, kriegen so was mit. Die Arschkarte haben allerdings "Normalanwender", die gar nicht wissen, dass in ihrem PC oder ihrem externen Festplattengehäuse eine "Zeitbombe" hockt.

Die kriegen nicht mal mit, dass so ein Problem eventuell gelöst ist, durch ein Firmare-Update behoben werden kann. Was mich im Fall Seagate wieder mal richtig sauer macht: auf Seagates Internet-Präsenz www.seagate.com) gibt es aktuell keinerlei Hinweis auf das Problem. So was MUSS - zumindest dezent - auf der Startseite bekannt gemacht werden und nicht irgendwo in der hintersten Ecke.

Nicht mal auf der Support-Unterseite gibt es einen Hinweis zur Sache. Übrigens: Seagate hat inzwischen die Garantieleistung seiner Festplatten von 5 auf 3 Jahre reduziert. Das gilt für alle Seagate-Platten, die nach dem Stichtag 3. Januar 2009 gekauft wurden/werden.

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z.B. ... Borlander
The Puh Nachtrag zu: „@jüki Ich verteidige Niemanden außer vielleicht die Kunden. @Borlander jüki...“
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The Wasp sagte: "Ich kann mich an keinen so umfassenden Herstellermurks erinnern, dieser Fall ist mit nichts vergleichbar."

Ich kann mich schon dran erinnern und zwar an den Murks den Sony mit defekten Notebook-Akkus angerichtet hatte. Das hat Sony mehrere Milliarden US-Dollar gekostet. Das ist schon sehr gut dem Murks hier vergleichbar.

Vorzuwerfen ist Seagate zum einen, dass sie den Speicherchip einsparten und die Firmware auf der Platte speichern. Ich versteh immer noch nicht wie man auf solch eine hirnrissige Idee kommt.
Zweitens kann man Seagate zum Vorwurf machen, dass sie zig total verschiedene Festplatten scheinbar ein und derselben Firmware ausstattete. Vor allem werfe ich Seagate vor die beinah doppelt so teure Enterprise (ES) - Serie genau mit der selben Firmware wie die 7200.11 - Consumer Serie auszustatten. Ich würde jetzt mal gerne, dass jemand die Dinger mal auseinander nimmt und mir erklärt woran nun der Unterschied zwischen den Beiden besteht. Langsam glaube ich Seagate verarscht die Kunden hier und klebt auf ein und die selbe Festplatte verschiedene Aufkleber und verkauft die einen für den doppelten Preis nur weil da ein "teurer" Aufkleber drauf ist. Ich hab sicherlich erwartet dass die ES-Serie eine andere Firmware als die Consumer-Platten hat.

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dauerhaft? weka1
Zitat Segate Conqueror