Off Topic 20.202 Themen, 224.251 Beiträge

Warum lässt man Zocker-Banken nicht pleite gehen???

Fernando2 / 31 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

ich bin Bayer und bekomme allmählich das Grausen, wie mein Staat sich selbst an den Rand des Ruins bringt, um seine marode Landesbank zu retten.
Und dafür wird jetzt an anderen Stellen gespart, daß das Blut tropft.
Noch keiner konnte mir diesen Wahnsinn erklären.
Diejenigen, die eine große Geldsumme anlegten mit der Erwartung ständiger Geldvermehrung: Das sind doch meist reiche Nichtstuer, die den Verlust einer Risikoanlage durchaus verschmerzen können bzw. es nicht verdient haben, daß der Staat, die "kleinen Steuerzahler" ihnen nun das Risko von den Schultern nehmen.

Warum ziehen weltweit die Staaten geradezu ihr letztes Hemd aus um den Banken zu helfen?? Warum läßt man nicht wenigstens die schlimmsten Fälle pleitegehen und trifft eine Regelung z.B. "Banken, die weniger als 20% Risikorücklagen haben, werden nicht gerettet"?
Warum dulden die einfachen Leute es weltweit brav wie Lämmer an der Schlachtbank, daß die Reichen ihre Geldanlagen auf unsere Kosten sanieren??
Es ist doch gut, heilsam, wenn überflüssige "Spiel-Billionen", die angstvoll Verzinsung suchend über den Globus tigern, vernichtet sind
Oder habe ich da noch irgendwas nicht verstanden?

sic transit gloria mundi
bei Antwort benachrichtigen
Max Payne Fernando2 „Sorry, mich überzeugt das alles nicht. @ Crazy Eye - Es kann doch keine Rede...“
Optionen
Es kann doch keine Rede davon sein, daß Unternehmen keine Kredite mehr kriegen wenn z.B. die Bayerische Landesbank pleite geht. Es bleiben doch tausende Banken übrig. Und erst recht kann keine Rede sein, daß Rechnungen nicht mehr überwiesen werden. Ein wenig ernster solltest Du die Sache schon nehmen wenn Du was schreibst.

An dieser Stelle fällt es mir etwas schwer, Deinen Nachsatz Ich bin kein Viertklässler. so ganz ernst zu nehmen.

Problem 1: Vetrauen. In der Krise vertraut keine Bank mehr der anderen Geld an, denn wenn die andere Bank zahlungsunfähig wird, ist das Geld futsch.
Problem 2: Jede Finanztransaktion (z.B. Überweisung) - so sie nicht zwischen zwei Konten desselben Instituts statt findet, ist - zumindest kurzzeitig - ein Kreditgeschäft zwischen den beteiligten Banken.

Folge aus 1 und 2: Überweisungen zwischen verschiedenen Banken werden nicht mehr ausgeführt.

Problem 3: Wenn keine Überweisungen mehr ausgeführt werden, bricht nahezu der komplette Zahlungsverkehr zusammen. Bei Unternehmen gehen keine Zahlungen mehr für ihre Forderungen ein, Gehälter und Verbindlichkeiten können nicht bezahlt werden. Kredite gibt's auch keine, weil jede Bank weiß, in welcher Lage das Unternehmen steckt. Dies bedeutet zahlungsunfähigkeit, also Insolvenz des Unternehmens. Und eben nicht nur Insolvenz eines Unternehmens, sondern vieler (v.a. kleiner und mittelständischer) Unternehmen. Viele sparen sich nun auch die Gehälter; die ehemaligen Beschäftigten fallen der BA zur Last.

Und Du meinst im Ernst, dass dieser wirtschaftliche Super-GAU unterm Strich billiger kommt als die Ausfallbürgschaften für Kredite angeschagener Banken?

Natürlich würden auch kleine Leute Geld in der Größenordnung 100 bis 4000 Eu verlieren.
Und viele ihren Job noch dazu. Was meinst Du, was das dann erst für ein dickes PLUS ist...
The trouble with computers is that they do what you told them – not necessarily what you wanted them to do.
bei Antwort benachrichtigen
NIX NEUES!!!! Pumbo
Nicht von Tucholsky !!! c41024h