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News: Fast unglaublich

Endgültiges Aus für Windows 3

Redaktion / 27 Antworten / Flachansicht Nickles

Es klingt wie ein Witz, ist aber keiner. Erst am 1. November 2008 hat Microsoft das uralte Windows 3.11 endgültig verschrottet, es ist keine Lizenzierung mehr möglich. Windows 3.0 kam Mitte 1990 und war damals die erste halbwegs brauchbare Windows-Version.

Erstmals konnte Microsoft der Apple-Welt ein grafisches Betriebssystem gegenüberstellen. Der Weg von 3.n bis zu Windows 95 war dann recht steinig. Bereits die 3er Variante hatte diverse Ableger mit teils enormen Unterschieden: 3.0, 3.1, Windows für Workgroups 3.1, Windows für Workgroups 3.11. Windows 3.n hatte als Unterbau generell eigentlich immer noch das alte textbasierte MS-DOS-Betriebssystem drunter, erst mit Windows 98 wurde der alte DOS-Unterbau weitgehend bedeutungslos.

Die Systemanforderungen von Windows 3.0 waren für heutige Verhältnisse lächerlich. Bereits ein 8086 Prozessor mit 8-10 MHz (also quasi der erste Intel-PC-Prozessor) und 640 KByte Arbeitspeicher reichten als Hardware-Basis aus. Für die Installation des Systems reichte eine handvoll MByte Festplattenkapazität, das Setup wurde über Disketten durchgeführt - bezahlbare CD-ROM-Laufwerke gab es damals noch nicht. Deren Marktauftritt im Massenmarkt war erst ein paar Jahre später. Für ein 1xSpeed Laufwerk waren damals gut 500 Mark zu blechen.

Was viele für unmöglich halten: Windows 3.n wurde von Microsoft noch bis Ende 2001 supported. Grund für das erstaunlich lange Überleben des vergreisten Windows ist sein Einsatz in "Embedded Systems", also Geräte, die nur ein extrem einfaches und kompaktes Betriebssystem brauchen - beispielsweise Kassensysteme. Hier darf beziehungsweise durfte Windows 3.n auch heute noch seinen Dienst verrichten. Jetzt ist Schluss damit, es gibt genug Alternativen. Beispielsweise Windows Mobile oder Linux.

Quelle: BBC

Nostalgie (OT)... dl7awl
dl7awl Xdata „Dos ist viel besser als es immer hingestellt wird und nicht von Bill Gates...“
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Sogar Messkarten und mehr hat es wohl zu Dos gegeben.
-- Weil das Bs den Direktzugriff erlaubt hat.
Sich also als Bs nicht eingemischt und gebLockt hat wie heutige Betriebssystene das tun..


Ich bitte dich, das ist doch nun wahrlich kein "Feature", sondern ein Manko! Genau darin liegt ja ein wesentlicher Grund für die Multitasking-Untauglichkeit von DOS!

Ich verstehe schon was Du meinst, habe ja selbst schon sehr "hardwarenahe" Programme geschrieben, die z.B. den RS232- oder Druckerport für andere Zwecke missbrauchen, z.B. Programmer für EEPROMs / Microcontroller oder eben jene oben erwähnte DCF-Uhr. Da freut man sich, wenn man einfach direkt an den Ports schalten und walten kann, anstatt erstmal umständlich bei "Daddy" um gnädige Erlaubnis und Weiterleitung an den zuständigen Treiber nachsuchen zu müssen...

Das geht aber nur, wenn man wie bei DOS alleiniger und unumschränkter "Herr im Haus" ist. Programmiertechnisch ist das "unsauber" und heute aus gutem Grund nicht mehr ohne weiteres möglich. Sobald es mehr als einen Prozess gibt, kann eben nicht mehr jeder direkt nach Gusto an der Hardware rummachen - es braucht das OS als vermittelnde und regulierende Instanz, und es bracht die klare Kompetenztrennung zwischen System und User. Das alles waren bei DOS Fremdworte.

Dass DOS ansonsten für die bescheidenen Anforderungen seiner Zeit und Zielgruppe einigermaßen adäquat ausgestattet war, bestreite ich ja nicht. Wer wirklich auf dem Stand der Technik sein wollte, konnte sich ja einen Apple Lisa anschaffen...

Gruß, Manfred