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Kann mir das mal jemand erklären?

gelöscht_84526 / 18 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit ein paar Wochen liest man viel darüber, dass Herr Köhler Bundespräsident bleiben möchte.

Nun hat aber die SPD den Einfall gehabt, einen Gegenkandidaten bzw. eine Gegenkandidatin (Frau Schwan) aufzustellen.

Meine Frage: Was ist daran so schlimm, dass die CDU so einen Aufstand dagegen macht und in manchen Kommentaren sogar die Rede davon ist, dass wegen dieser Aktion der SPD die Koalition "zerbrechen" kann? Und vor allen Dingen: Liegt es nicht in der Natur einer Demokratie, dass mehrere Kandidaten zur Wahl aufgestellt werden können? Vielleicht kann mich ja mal jemand darüber aufklären, wo da der Hase im Pfeffer liegt - also wieso die CDU erwarten kann, dass nur ihr Kandidat zur Wahl (ist das dann eigentlich eine Wahl??) stehen darf und niemand einen anderen Kandidaten ins Rennen bringen darf. Und was würde die CDU dazu sagen, wenn die FDP plötzlich den Guido zum Bundespräsidenten wählen lassen wollte?

Zum Schluss noch dieses: Es geht hier nicht darum, wer der bessere Bundespräsident/die bessere Bundespräsidentin wäre. Die Meinungen, welche ihr über Herrn Köhler oder Frau Schwan habt, lasst mal ganz außen vor. Mir geht es nur um die Frage, warum die CDU so vehement dagegen ist, dass irgendeine andere Partei einen eigenen Kandidaten aufstellt. Was ist daran so verwerflich?

Gruß
K.-H.

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Archaeopteryx gelöscht_84526 „Kann mir das mal jemand erklären?“
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Ganz ohne Zweifel ist die Präsidentenfrage auch eine Machtfrage, aber was sage ich, es ist eine Machtfrage. Eine Kanditatur Gesine Schwans wird so etwas wie einen kleinen Lagerwahlkampf auslösen, der aber für das Land nicht unbedingt schlecht sein muß. Einen Kritikpunkt über Herrn Köhler muss ich trotzdem einflechten. Er hat sich immer wieder in der Vergangenheit als Einforderer neoliberaler Reformem bestätigt und damit überhaupt nicht im Interesse der Menschen. Für mich wäre es eine Selbstachtung der Sozialdemokratie, wenn sie mit Gesine Schwan antritt.

Es sind hier deutliche Parallelen zu 1969 zu sehen, als durch die Wahl Heinemanns ein Stück Machtwechsel in der Bundesrepublick erfolgte. Würde sich diesmal in der Bundesversammlung eine rot-rot-grüne Allianz finden, würden die vier rechtsextremen Vertreter zum Zünglein an der Waage werden. Daß diese Frau Schwan nicht mitwählen würden liegt ja wohl auf der Hand. Hier stellt sich die Frage: Ob sich Köhler mit den Stimmen der Rechten zu einer zweiten Amtszeit verhelfen läßt? Wie gesagt, es geht um Macht und um nichts anderes.

Grüße
Archaeopteryx
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.
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