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News: Spekulationen haben sich bewahrheitet

CEBIT bietet Origami als mobiles Dingsbums

Redaktion / 8 Antworten / Flachansicht Nickles

Wie versprochen, hat Microsoft auf der Origami-Homepage pünktlich zum Cebit-Beginn am 9.3.2006, die Hüllen in Sachen Origami fallen lassen. Damit ist endgültig klar, dass das inzwischen fast tot spekulierte Dingsbums ein mobiler PC ist - jetzt als UMPC (Ultra Mobiler PC) bezeichnet. Pfeift man mal auf alle technischen Daten und reduziert es auf das Ausschlaggebende, dann ist der mobile "Origami PC" größer als ein Pocket PC oder Smartphone und kleiner als ein Notebook.

Die Marketingkampagne um Origami vermittelt den neuen mobilen PC als universellen Begleiter, der immer dabei ist. Wie Pocket PC werden auch die UMPCs von diversen PC-Herstellern angeboten und um 800 Gramm wiegen. Die ersten Modelle werden in einigen Monaten um 800 erhältlich sein.

Michael Nickles meint: Das Origami-Ding ist die Fortsetzung eines gescheiterten Vorexperiments namens "Pocket PC".

Pocket PCs sind im Laufe der Jahre zwar immer schneller, billiger und perfekter geworden, aber die Dinger sind einfach zu klein - das Rumgetippe mit einem Stift auf dem Display ist zermürbend, auch die Handschrifterkennung macht qualvolle Texteingaben nicht einfacher. Zudem sind die Displays der Pocket PCs einfach zu klein um wirklich sinnvoll damit arbeiten zu können. Einziger Vorteil: Pocket PCs passen mühelos in die Hosentasche. Notebooks sind perfekte mobile Kollegen aber zum ständigen Mitschleppen einfach zu schwer und zu groß.

Der UMPC will in die Mitte und eine sinnvolle Größe, bieten um immer dabei sein zu können. Und genau da wird es kitzlig. Ich erinnere mich noch mit Horror an die Kohle, die ich für meinen ersten Pocket PC mit Zubehör geblecht hab - etwas über 1.000 Euro (damals noch Mark). Der Nutzen dieser 1.000 Euro Investition ging gegen Null. War es das zu kleine Display und die fehlende Tastatur? Oder war es vielleicht die Erkenntnis, dass auch "nur 200 Gramm" permanent in der Jackentasche rumschleppen zu müssen, keinen Spaß macht? Oder war es vielleicht das Nerven zermürbende stets dran denken müssen, dass das Ding frisch aufgeladen ist bevor es mitgeschleppt wird, damit es wenigstens ein paar Stündchen durchhält.

Strom gibt’s eigentlich überall - entweder eine Steckdose in der Kneipe oder Batterien von der Tankstelle. Bloß wie kriegt man den Saft rein in das mobile Dingsbums in der Jackentasche, dem grad der Saft unterwegs mal wieder ausgeht. Solchen Notfällen lässt sich vorbeugen. Man muss halt noch das nötige Ladekrempel-Zubehör mit in die Jackentasche stopfen - das beult dann ganz schön aus.

Wird der neue "Ultra Mobile PC" das alles ändern? Also, in die Jackentasche passt das Ding wohl schon nicht mehr. Einen Aktenkoffer hab ich auch nicht immer dabei. Und wenn, dann passt da auch gleich ein kleines Notebook rein. Wo steck ich den jetzt also hin, diesen "Ultra Mobile PC"?

Also wenn ich das Marketing-Video zu UMPC auf umpc.com angucke, dann gruselt es mich auf jeden Fall. Da ist eine Frau in einem Laden und checkt neue Klamotten ab. Sie drückt der Verkäuferin den UMPC in die Hand, damit die ein Foto von ihr mit einem anprobierten Teil macht. Dann schreibt sie im Laden auf dem UMPC ruckzuck eine Mail mit dem Foto an ihren Mann. Der hat natürlich grad nichts Besseres zu tun als binnen Sekunden per Mail zu antworten "Es kommt auf den Preis" an. Darauf checkt sie mit ihrem UMPC blitzschnell per Internet den besten Preis für ihr ausgesuchtes Oberteil ab...

Danach folgen einige Szenen mit Menschen, die anscheinend lieber per Getippe auf ihrem UMPC kommunizieren, als einfach ein Handy zu nehmen. Eine Frau findet per GPS-Navigation beim Rumlaufen beispielsweise einen Laden und schickt ihrer Freundin per UMPC eine Nachricht, dass sie den gefunden hat.

Die Gruselei endet mit einem jungen Typ der grad ein Computerspiel zockt. Da fahren plötzlich die Kumpels mit dem Cabrio unten vorbei und fordern zur Spitztour auf. Kein Problem für den Computerspielzocker: Er überträgt sein Spiel/Spielstand binnen Sekunden auf einen UMPC und spielt dann einfach im Auto bei den Kumpels weiter.

Was immer, eins weis ich garantiert: diesmal drück ich nicht so schnell einen 500er oder Tausender für ein mobiles Dingsbums ab...

Verdammt noch mal, meine Partnerin hat das Origami grad gesehen und will eins haben.

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Klausito Redaktion „CEBIT bietet Origami als mobiles Dingsbums“
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Ist doch schön, wenn das Marktsegment von PCs unter 1000 g wieder belebt wird. Zum Arbeiten Zuhause ist ein Notebook oft nicht 1. Wahl und für unterwegs kann man mit dem Ultra Mobilen PC rund 1/3 des Gewichts sparen.

Ich bleibe allerdings bei meinem Pocket PC. Dieser PDA soll aber noch in einen MDA (also auch zum Telefonieren) umgetauscht werden. Michael Nickles hat recht, wenn ihm die 200 g seiner Kiste zu schwer sind (nur Winter-Jacken-tauglich). Ich erhoffe mir 100 g Smartphones mit VGA-Auflösung, die dann wirklich fast die eierlegende Wollmilchsau wären.

Übrigens - die Handschrifterkennung bei meinem PPC (windows mobile 2003) funktioniert gut (und ich habe eine Sau-Klaue). Der Akku wird jeden Sonntag geladen (mit Synchronisation), wichtige Daten und Funktionen habe ich immer zur Hand: Adressen, Tabellen, Wörterbücher, Notizen, Termine, Erinnerungen Navigation und Karten, Schach, Fernbedienung (dies nur als kleine Anregung).

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