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Mautgebühr, das Volk zahlt!

luttyy / 31 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich traue meinen Augen nicht. Ich bekomme eben eine Lieferung von meinem Distributor und was sehe ich auf der Rechnung? Er berechnet mit anteilmäßig eine Mautgebühr!

Und jetzt dürft ihr dreimal raten, an wen ich diese Kosten weitergebe...:(

Gruß
luttyy

Kein Backup? Kein Mitleid!
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Antwort Indronil Ghosh
Antwort luttyy
Antwort Indronil Ghosh
Antwort luttyy
Antwort xafford
Antwort luttyy
Antwort xafford
Antwort luttyy
War das nicht abzusehen? Anonym
Hesl luttyy „Mautgebühr, das Volk zahlt!“
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Mautgebühr - und das Volk zahlt...

Ja wer denn sonst?

Wenn die Spediteure höhere Kosten haben, legen sie das um - und das Volk zahlt.
Wenn die Ökosteuer auf Sprit erhöht wird, legen sie das um - und das Volk zahlt.
Wenn die Hersteller höhere Strom-, Arbeits- oder Lohnnebenkosten haben, legen sie das um - und das Volk zahlt.

Und so weiter und so weiter. Das ist nix neues, darüber hinaus völlig normal, legal und betriebswirtschaftlich richtig - und eine Nachricht wäre das erst, wenn es anders wäre...

Interessant ist allerdings, ob sich aus bestimmten Preiserhöhungen Steuerungseffekte ergeben. Beispiel Maut: Wenn bestimmte Waren allein dadurch, dass sie sinnloserweise durch die halbe Republik oder gar halb Europa gekarrt werden, teurer sind (zum Beispiel Joghurt, den man auch gut von regionalen und damit nah gelegenen Herstellern haben könnte), würde eventuell die Nachfrage und damit die Masse der transportierten Güter (hier: Joghurt) sinken. Und damit die Nutzung der Straße durch LKWs. Oder die Güter würden auf anderen Wegen (Schiene, Wasserstraßen) und damit ohne den Maut-Aufschlag transportiert - was ebenfalls weniger LKW-Verkehr zur Folge hätte.

Ähnlich sind die beabsichtigten Folgen bei der Öko-Steuer: Benzin teurer, dadurch weniger rumkarren aus Jux, weniger Energieverbrauch (und gleichzeitig Entlastung der Rentenversicherung, weil die Knete zum großenTeil ja vom Staat da rein gepumpt wird).

Das kann man jetzt alles nicht gut finden und sich darüber aufregen, dass "das Volk" alles zahlen muss. Aber wenn man das nicht will, dann muss man auch mal sagen, wie's denn anders laufen soll. Beispiel Maut: Der bundesweit flächendeckende Ausbau der Autobahnen zu drei- oder vierspurigen Pisten ist finanziell gar nicht möglich (und wohl auch nicht wünschenswert, Stichwort Flächenversiegelung). Die Abnutzung der Autobahnen durch LKW ist dramatisch größer als durch PKW (Zitat Verkehrsclub Deutschland VCD: "Ein 40-Tonnen-Lkw zerstört die Straßen im selben Maße wie 160000 Pkw.") Bisher muss aber die Allgemeinheit die Schäden durch den LKW-Verkehr zahlen - über die allgemeinen Haushalte (im Falle der Autobahnen ist's der Bundeshaushalt, der wiederum auch durch unsere normalen Abgaben wie Einkommensteuer, Mehrwertsteuer etc. gefüllt wird). Insbesondere werden durch die LKW-Maut auch die ausländischen LKW, die Deutschland lediglich zum Transit nutzen, mehr herangezogen.

Im Gegenteil: Ich finde die Maut insofern sympathisch, als sie einen direkten Zusammenhang zwischen Kosten und Verursacher herstellt (anders als zum Beispiel bei der "Öko-Steuer", die vom Namen her vorgibt, ökologisch zu sein; von dem Geld fließt aber nix in Öko-Projekte oder -Forschung, sondern eben zum großen Teil in die Rentenversicherung). Wie gesagt: Wer das nicht gut findet, sollte erstmal andere Vorschläge machen. Interessant dabei, dass die CDU, die ja immer gegen die Öko-Steuer gewettert hat, sie jetzt nicht einmal ansatzweise in Frage stellt, sondern immer nur von Vereinfachung des Steuersystems redet. Und die LKW-Maut will sie auch nicht abschaffen.

Gruß, hesl

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