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triff mmx85 „Ich glaube nich das es Außerirdische oder Kugelblitze sind..diese Therorien...“
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OHNE WEITEREN KOMMENTAR. UFO-CHATS MIT VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN GIBT ES GENUG.
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Nicht von dieser Welt

Klein, grün, schwer zu kriegen: Die Aliens lassen die Erdlinge in Roswell nicht los / Letzter Teil der USA-Serie

VON EVA SCHWEITZER

In der Nacht vom 4. auf den 5. Juli 1947 ging bei Roswell ein Flugkörper nieder. Mac Brazel, ein Farmer, fuhr damals zur Absturzstelle und sammelte Wrackteile ein, die aus einem ultraleichten, silberglänzenden Material bestanden. Brazel gab der örtlichen Radiostation ein Interview. Die fragte beim Militär nach, denn zu Roswell, einer Kleinstadt in der Wüste von New Mexico, gehört eine Militärbasis. Walter Haut, der Dienst habende Offizier, erklärte, ein Ufo sei abgestürzt. Wenig später berichtigte er: Es sei ein Wetterballon gewesen. Das Interview mit Brazel wurde nie ausgestrahlt.

Glenn Dennis leitete das Beerdigungsinstitut in Roswell. In der Nacht vom 5. auf den 6. Juli 1947 rief die Armee bei ihm an: Ob er ein Meter lange Särge habe? Er eilte zur Basis. Dort erzählte ihm eine Krankenschwester, sie habe bei der Sektion von Außerirdischen assistiert, die vier Finger, grau-grüne Haut und einen übergroßen Kopf ohne Ohren gehabt hätten. Noch in der gleichen Nacht wurde die Krankenschwester versetzt. Kurz darauf kam sie bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Der Absturz geriet in Vergessenheit, bis ein gewisser Stanton Friedman ein Buch darüber schrieb: "Crash at Corona". Das war 1992. Daraufhin taten sich drei Männer aus Roswell zusammen: Colonel Walter Haut, Glenn Dennis sowie Max Littell, ein Immobilienmakler. Sie gründeten das "International Ufo Museum".

"Als der Absturz passiert ist, redete niemand darüber", sagt Julie Shuster. "Damals stellten wir die Dinge nicht in Frage, so wie wir es heute tun." Shuster, eine resolute blonde Frau um die fünfzig, ist die Tochter von Walter Haut. Sie leitet das Museum. 200 000 Besucher kommen im Jahr, eine Weltkarte, die voller Nadeln steckt, zeigt an, von wo sie herkommen. Das Museum hat Roswell verändert. "Früher gab es hier überhaupt keinen Tourismus", sagt Shuster. Heute gibt es Motels und Fast-Food-Ketten.


Gruppenbild mit Außerirdischem

Silberne Raumschiffmodelle sind im Museum zu sehen, Fotos von Kornkreisen, Röntgenbilder von Implantaten. Selbst den Cola-Automaten ziert ein grüner Alien. Videos laufen, in denen erschreckte Erdlinge von Begegnungen mit dem Extraterrestrischen berichten. Ein Film handelt von einer Verschwörung der Nazis, die durch die Energie schwarzer Sonnen eine fliegende Untertasse entwickelt haben, um mittels einer Zeitmaschine die Weltherrschaft zu erringen. Und natürlich der Roswell-Absturz: Fotos der Zeugen, Dokumente der Militärs, Dummys aus Gummi (die Nasa behauptete, bei den Aliens habe es sich um Test-Dummys gehandelt), Zeitungsartikel, Radiomitschnitte und Satellitenfotos von der Area 51, der Militärbasis, wo die Army angeblich das Ufo versteckt hält. Kurz alles - außer Überresten des Ufos und seiner Insassen.

Der Theorie, bei dem Ufo könnte es sich um einen Spionagesatelliten gehandelt haben, wird ebenfalls Platz eingeräumt. Aber nicht viel. "Wenn es ein geheimes militärisches Experiment war, könnten sie es doch heute zugeben, oder?", fragt Julie Shuster.

Auch Hollywood kommt in der Ausstellung vor. Vor zwei Jahren wurde an der Absturzstelle gegraben, gesponsert vom SciFi-Channel, einem Kabelsender, der Universal Studios gehört. Die wiederum haben Steven Spielbergs "Unheimliche Begegnung der Dritten Art" produziert. Die Aliens in dem Film sehen genauso aus wie die von Roswell.

Zum Museum gehört ein Andenkenladen mit kleinen grünen Männchen auf T-Shirts und Tassen. Drei oder vier ähnliche Geschäfte liegen an der Hauptstraße, eine Alien-Bar, eine Alien-Geisterbahn und die Alien-Zone, wo sich Besucher für zwei Dollar mit Aliens aus Plastik fotografieren lassen können. Und der Laden der Skeptiker. Guy Malone, der Betreiber, und ein Freund, ein Pfarrer aus Michigan, wollen in der Bibel die These gefunden haben, Aliens seien gefallene Engel, also Teufel. Deren geheimer Plan sei, die Menschheit zu versklave. Keine populäre Theorie bei der Handelskammer von Roswell. Übrigens auch nicht bei den Kirchen.

"Die Welt wird von einer Hand voll superreicher Männer regiert", erläutert Malone. Die legten bei regelmäßigen Treffen fest, was passieren werde, sie kontrollierten die Presse, die CIA, das FBI. "Die haben Hitler geschaffen und Osama bin Laden, und sie haben die Sowjetunion kollabieren lassen, als sie die nicht mehr brauchten." Deren Agenda sei: neue Weltordnung, Globalisierung, Weltherrschaft. "Deshalb zwingen sie die USA, Weltpolizei zu spielen, gegen den Willen der eigenen Leute." Und sie hätten schwarze Hubschrauber, mit denen sie Dissidenten verfolgten. Auf der Area 51.

Die Area 51 liegt viele hundert Meilen entfernt in Nevada, im Tikaboo Valley, zwischen schroffen Bergen aus rötlichem Stein. Der Highway 375, der "Extraterrestrial Highway", führt an ihr vorbei. Das erste Anzeichen ist die "Black Mailbox", tatsächlich ein weißer Briefkasten, der an einem Kiesweg steht. Hier würden oft Ufos gesehen, erzählt Glenn Campbell. Oder wenigstens seltsame Lichter. Campbell, der heute einen Science-Fiction-Buchhandel in Las Vegas besitzt, hat jahrelang die seltsamen Lichter der Area 51 studiert.

An Ufos glaubt er allerdings nicht. "Es hat sich jedesmal herausgestellt, dass das militärische Versuchsflugzeuge waren." Eine Formation von Lichtclustern habe sich als Metall-Fallschirme mit Magnesiumlampen entpuppt. "Die sind dazu gedacht, ein Kampffeld zu erhellen." Und all die Ufos würden nach Benzin riechen.

Die Area 51 ist Teil eines Militärgeländes, größer als Bayern, mit zwei Dutzend Flugzeughangars, Start- und Landebahnen und einem Salzsee, dem Groom Lake. Hier wurde der Tarnkappenbomber getestet. Zeitungsberichten zufolge entwickeln Militär und Lockheed Martin derzeit superschnelle, unbemannte Drohnen, die innerhalb von Stunden jede Stadt der Welt bombardieren können. Die Area 51 ist so geheim, dass sie nicht einmal in den Katasterunterlagen der Regierung auftaucht. Früher konnte man vom Kiesweg hinter der "Black Mailbox" aus wenigstens einen Blick auf die Hangars erhaschen. Auch dieser Weg ist heute versperrt. Auf Schildern steht: "Use of Deadly Force Authorized", das heißt, die Erlaubnis zur Anwendung von Schusswaffen ist erteilt.

Das einzige Dorf ist Rachel, es besteht aus ein paar Dutzend Trailern am "Extraterrestrial Highway". Hier, im Sperrgebiet, gibt es keinen TV- und keinen Handy-Empfang. Und nur eine Bar, die "Little A'Le'Inn". Sie gehört Pat Travis, einer stämmigen Frau jenseits der sechzig. Die Bar wirkt heruntergekommen, außer Bier, Chili con Carne und Area-51-Tassen gibt es hier nicht viel. Der Tresen ist mit Aufklebern zugepflastert, die Bill Clinton als Ehebrecher, Lügner und Schwulenfreund geißeln. Und: "Drei Metalle der Freiheit - Gold, Silber, Blei" oder: "Du willst mein Gewehr? Hier hast du es, Kugeln zuerst."


UFO-Experten unter sich

Am Tresen sitzen drei Militärs im Grünzeug, daneben Bill und Jim. Jim arbeitet, wie Bill flüsternd verrät, auf der Area, darf aber nicht darüber reden. Bill ist aus Kalifornien hierher gezogen, weil er mit der Regierung nichts zu tun haben will. Er fertigt Weihnachtsbaumkugeln aus Holz an. "Hier in der Wildnis braucht man ein Gewehr", sagt Bill. Bis die Polizei käme, dauere es eine Stunde, und außerdem regele man Probleme lieber untereinander.

In Las Vegas gibt es ein Treffen von Ufo-Experten. Zwei Dutzend Männer und Frauen gucken zu, wie der Gastgeber ein verschwommenes Video von Ufo-Sichtungen in Brasilien vorführt. Danach gibt es Wein, Häppchen und Kuchen, Partystimmung kommt auf. Ein Gast, ein älterer weißhaariger Herr, war als Soldat in Deutschland. Er plane einen Roman über Ufos in Deutschland, erzählt er, ob dies wohl Erfolg versprechend sei?

Glenn Campbell hat die Area 51 verlassen, als die Route 375 in "Extraterrestrial Highway" umbenannt wurde. "Nevada hatte eine Kooperation mit der 20th Century Fox, die den Film ,Independence Day' bewerben wollten. Und da flogen hier die Studiobosse ein. Mit schwarzen Hubschraubern, wie es sich die Verschwörungstheoretiker vorstellen. Als die Area zur Unterhaltungsware wurde, habe ich das Interesse verloren."

Quelle: www.fr-aktuell.de

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