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ot - oder warum postings verschwinden

Anonym / 0 Antworten / Flachansicht Nickles

Fremde Kulturen erforschen und so ist ja total angesagt. Natürlich darf man sich da auch nicht die Domänen der Einheimischen vorenthalten. Völkerverständigung geht auch über Bräuche und Riten. Und so stand ich hier also als durchschnittlicher, leitender Angestellter in der Pampa zusammen mit Millionen von Gläubigen, nach einer Nacht voller nackter Einheimischer (WOW). Hoffentlich holt man sich wenigstens keine Krankheiten...
Gottverdammter Mist! Was mache ich eigentlich hier? Seit vier Stunden stehe ich in einer langen Reihe von Hindus, die sich schleppend langsam auf den nächsten Fluss zubewegt. Wenn das schon alles wäre: nein, fast meine ganze Umgebung wiegt sich auch in unvorhersehbaren, mir aber gänzlich unzugänglichen Rhythmen hin hin und her.
Meine Begleiter scheinen das nicht viel anders zu sehen. Die kritischen Blicke, die ich mit ihnen austausche sprechen zumindest Bände. Nur Angelika nicht. Die hat uns schließlich alle hier hingeschleppt. Mit religiösem Enthusiasmus, der für 11 Hindus reichen würde, schwankt sie hin und her. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich froh, dass sie keine Brustvergrößerung gemacht hat. Ihr ausladender Hintern bedeutet schon Gefahr genug für alle Anwesenden.
Vom Wasser ist immer noch keine Spur. Mal abgesehen vom aufgeweichten Boden, in dem wir inzwischen knöcheltief versinken. Mein Magen dreht sich um, als ich sehe, wie ein nackter Mönch, extatisch tanzend, ungezielt in die Gegend uriniert. Mit Mühe verkneife ich mir den Blick meine Beine hinunter. Fremde Rituale, die man nicht versteht, soll man nicht stören.
Am Wegesrand sehe ich jemanden mit mehreren Eimern Wasser und einem mehrsprachigen Schild stehen: \'Ganges Home-Service. Geprüfte Qualität.\' Der Anblick einer Nonne, die sich gerade die Genitalien mit dem stinkenden Brackwasser aus dem vordersten Eimer umspült verleidet mir diese Abkürzung nachhaltig. Dann doch lieber noch ein wenig in der Reihe stehen und mit den Kollegen wissende Blicke über die Länge des Mönchsgemächts austauschen. Das Gefühl der Überlegenheit begleitet mich die nächsten fünf Minuten und bettet mich in wohlige Ignoranz gegenüber meiner Umwelt. Scheiße alles, hier.
Dabei hatte man doch einfach nur mal ein wenig Urlaub machen und die Gegend sowie die Angebote in \'The Finest of Adult Entertainment\' genießen wollen. Und dann kommt Angelika mit so einem Müll. Naja, so lange kann es ja nicht mehr dauern. Aber die ganzen Leute... Mein Blick schweift ein wenig umher und kann kaum einen ruhigen Punkt finden. Konstant schieben sich Menschen in heruntergekommenen Klamotten systemkonform singend einem ellenlangen Pissbecken entgegen. Was das wohl an Arbeitszeit kostet... und die Produktionsverluste.... Kann ich als guter Deutscher ja gar nicht drüber nachdenken... Schnell lasse ich meine Gedanken wieder um die Nippel der Stripperin von gestern Abend schweifen.
Der Gestank wird schlimmer. Um nicht zu sagen: bestialisch. Angelika gebärdet sich inzwischen, als würde sie auf einem Vibrator reiten. \'Wir sind bald da, wir sind bald da!\' höre ich sie extatisch rufen. Hinzu kommt noch, dass wir uns bereit machen sollen, uns von allen Sünden zu reinigen. Kann ja toll werden. Als ich versuche, kurz meine Augen zu schließen, bemerke ich die Krümel in meinen Augen. Getrocknete Tränenflüssigkeit hat sich mit den Ausdünstungen der Menschen um mich herum zu schweren Granitsteinen vermengt, so scheint es mir. Unwillig schnippe ich sie fort.
Plötzlich merke ich, dass ich im Ganges stehe. Nicht mehr haltbar sind all die Anwesenden um mich. Ich sehe, wie sich nackte Ärsche aus dem Wasser recken, während 9jährige Mädchen versuchen, sich die Sünde ihres ganzen Inzestdorfes von den Brustansätzen zu waschen. Naja, will ich auch mal. Für die Kamera wenigstens. Schließlich weiß man ja nicht, hinter welchem extatisch das Wasser Verunreinigendem noch ein CNN-Reporter sitzt. Außerdem kommt mir so ein tanzender Mönch mit einem verdammt großen Schwert erstaunlich nah. Also kein Risiko jetzt.
Bah, war das eklig. Hoffentlich sind die toten Fische nur irgendwelchen Anwesenden aus den Taschen gefallen. Komisch, raus geht alles wesentlich schneller. Vielleicht hätte die Regierung nicht nur sagen sollen, DASS alle hier antanzen müssen, sondern auch noch WANN. Ziemlich undeutsch organisiert das ganze. Plötzlich verspüre ich das starke Bedürfnis, meine Blase zu entleeren, während ich das Brennen meiner Prostata irgendwo in die Ecke \'Hypochonder\' abschiebe. Meinen Kumpels scheint es nicht anders zu gehen. Zumindest finden wir uns alle an der gleichen Wand zusammen und spülen gemeinsam die Reste von Kot und Erbrochenem die Rinne herunter. So, jetzt sieht das hier wenigstens wieder ein wenig ordentlich aus.
Im Bus auf dem Weg ins Hotel stellt sich das Brennen wieder ein. Naja, vielleicht brauche ich einfach heute Abend einen vernünftigen... Kann ich hier nicht ausdenken. Die Passanten beginnen, uns so komisch anzusehen. Manche tuscheln sogar. Kaum bin ich die Stufen des Busses herabgewankt, überreicht mir ein Eingeborener einen kleinen Prospekt. Mit einem wissenden Blick auf meine brennende Leistengegend zieht er sich zurück. Schnell blättere ich das mehrseitige Teil bis zur deutschen Übersetzung durch. Mir werden dort Jungfrauen aus allen möglichen Regionen zur Heilung einer Krankheit mit komplett unaussprechlichem Namen angeboten. Komisch. Verstehe ich überhaupt nicht. Wieso sollte ich da Zielgruppe sein?
Ich schleppe mich auf mein Hotelzimmer. Die Prostata brennt inzwischen wie ein Zehennagel auf Umluft. Beim Wasserlassen kommt Blut. Außerdem scheint mir mein Gemächt so unkontrolliert groß zu sein. Egal, vielleicht wird das Aufreißen heute Abend dadurch einfacher...
Was ist passiert? Warum liege ich plötzlich vor meinem Bett auf dem Boden? Es gelingt mir nicht, einen klaren Gedanken zu fassen. Das Feuer in meinen Lenden verübelt mir jede geistige Anstrengung. Trotz des starken Schmerzes spüre ich die stärkste Erektion meines Lebens. Schnell den Zimmerservice rufen.
Hat ja lange genug gedauert. Ich stolpere auf das junge Mädchen zu. Der Blick schwindet mir. Mit letzter Kraftanstrengung falle ich ihr entgegen. Meine Hand verheddert sich zwischen ihren Brüsten. Mir wird schwarz vor Augen. Ich wusste doch, das die Religion hier nichts für ehrlich arbeitende Deutsche ist. Mist. Darüber stand aber auch mal wieder nichts im Reiseführer. Die Veranstalter werde ich verklagen. Scheiße, hätte vor dem Bad in der Suppe doch wenigstens ein Kondom überziehen sollen....

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