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Zusammenhang Taktung und Frequenz

Katja (Anonym) / 3 Antworten / Flachansicht Nickles

Hi Experts,

habe eine ziemlich blöde Frage, also zerreißt mich bitte nicht gleich in der Luft:

Mein Board hat Einstellmöglichkeiten für BUS-Frequenzen von 66 - 112 MHz, Jumper für die Taktung von 2,0 - 8,0.

Angenommen, ich baue eine 300er CPU ein (gibt\'s die überhaupt? - is auch nur \'n Beispiel), dann habe ich doch theoretisch verschiedene Einstell-Möglichkeiten, um auf die Prozessorfrequenz zu kommen:
4,5 * 66
4 * 75
3 * 100

Welches ist denn nun die richtige/beste und warum ?
Hat das Auswirkungen auf PCI-, AGP-Karten und den RAM ?


2. steht in dem Handbuch drin "geeignet für Prozessoren bis PIII/650". Abgesehen davon, dass es bei Drucklegung wahrscheinlich noch keine größeren CPUs gab, kann ich da nicht auch einen
P900 bzw. ähnliches Zeug reindrücken, wenn ich Taktung + Busfrequenz entsprechend einstelle (in diesem Beispiel auf die Maximalwerte für das Board (8f, 112MHz) ? Oder gibt es da noch andere Faktoren zu berücksichtigen?

Danke im voraus für konstruktive Anworten.
Katja

root@enigma Katja (Anonym) „Zusammenhang Taktung und Frequenz“
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66-112MHz, das ist die sog. FSB (Front Side Bus)-Taktfrequenz, also die Frequenz, mit der der Arbeitsspeicher angesprochen wird. Ältere Celeron Prozessoren verwenden hier 66MHz, ältere Pentium III 100MHz, aktuelle PIIIs 133MHz als Standard. Höhere Einstellungen ermöglichen eine Übertaktung des (gesamten) Systems (CPU, RAM, PCI, etc.). +10% FSB sind in jedem Fall möglich, je nach Board auch bis zu 20%. Dies erhöht die Gesamtleistung des Systems um den jeweiligen Prozentsatz, auch der Prozessor taktet entsprechend schneller (Flaschenhälse bei der FSB-Steigerung sind meist PCI-Karten und die RAM-Bausteine).
Und der zweite Wert, den du "Taktung" nennst, das ist der Multiplikator für die interne Taktfrequenz des Prozessors. Wie du ganz richtig erkannt hast, ergibt sich die interne Taktfrequenz der CPU als Produkt aus FSB*Multiplikator.
Die Obergrenze des Multiplikators seitens der CPU geht immer von dem zum Prozzessor gehörigen "Standard"-FSB aus (und der ist bei deinem Prozessor bzw. Board 100MHz). Also wenn du einen 800er PIII hättest, dann wäre er auf 8x (oder niedriger) einstellbar, alles was darüberhinaus geht, ignoriert die Intel CPU automatisch. (Also den Multplikator anzuheben bringt nichts, den FSB zu erhöhen schon: du könntest also den 800er auf 880MHz bringen indem du den FSB auf 110MHz stellst, den Multiplikator auf 8,5 zu stellen bringt hingegen nichts!).
Allerdings, wenn du einen 900MHzler @ 112MHz FSB @ 8x betreibst, dann "untertaktest" du deine CPU. Richtig wäre 900MHz @ 100MHz @ 9x, ganz abgesehen davon, dass es 900MHz P3s nur mit 133MHz FSB gibt.
Ich hoffe ich habe dich damit nicht total verwirrt...

Grüße, root@enigma