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1More PistonBuds Pro: richtig bequeme In-Ear-Kopfhörer zum Schnäppchenpreis

Michael Nickles / 0 Antworten / Baumansicht Nickles
PistonBuds Pro in Ladeschale.

Gleich vorab: wer In-Ear-Kopfhörer nicht mag, sollte jetzt weiter lesen! 1More hat mit den PistonBuds Pro jetzt ein Model in der 50 Euro Preisklasse, dass diese Ansicht deutlich umkrempeln kann!

Zur Sache: Der Markt an günstigen drahtlosen Bluetooth-Kopfhörern wächst unermüdlich. Selbst extrem günstige Modelle bieten gute technische Ausstattung und Funktion. Praktisch alle drahtlosen Teile sind In-Ear-Kopfhörer, sie werden mit ihren „Gummimuffen“ fest in die Ohren gesteckt und stopfen sie damit quasi vollständig zu, quasi wie „Gehörschutz-Stöpsel“. Das muss generell so sein, damit sie fest sitzen und auch bei sportlichen Aktivitäten nicht raus fallen.

Das Verschließen der Ohren mit solchen „Silikonmuffen“ ist eine enorme Geschmackssache. Manche stört das nicht, andere empfinden das in den Ohren extrem unbequem – insbesondere bei längerem Tragen. Ich bin zähle zu letzterer Kategorie und bevorzuge deshalb alten kabelgebundenen „Ohrhöhrer-Krempel“, der nur locker in die Ohren gehängt wird. Solche „altmodischen“ Modelle bringen leider kaum den Sound den In-Ear-Hörer schaffen – die können konstruktionsbedingt einfach nicht so viel Bass liefern.

Viele wünschen sich gewiss Ohrhörer, die einen Kompromiss schaffen: sehr bequem und „locker“ einsetzbar und dennoch prima Bass und Sound. Genau das schaffen die neuen 1More PistonBuds Pro.

PistonBuds Pro (rechts) im Vergleich zu einem „großen“ In-Ear-Stöpsel (hier die ComfoBuds)

Die PistonBuds Pro unterscheiden sich wie im Bild zu sehen bei Abmessungen und Bauform gravierend von den kürzlich vorgestellten ComfoBuds Pro des gleichen Herstellers. Sie haben keine länglichen „Röhrchen“ die neben den Ohren runter hängen sondern verschwinden quasi komplett in den Ohren.

Je nach Nutzungssituation lassen sich die Teile richtig fest in die Ohren pfropfen – bei sportlichen Aktivitäten wie Jogging natürlich unverzichtbar oder dann, wenn man störende Umgehungsgeräusche wie den schnarchenden Sitznachbar im Zug ausblenden will.

Alternativ lassen sich die extrem leichten PistonBuds Pro allerdings auch ganz locker ins Ohr setzen und liefern dann noch einen sehr guten Sound. Dieses Setup ist beispielsweise super wenn man die Teile als Fernsehkopfhörer nutzen will – auch zig Stunden sind hier kein Problem. Wer diese Vorteile zu schätzen weiß und so was sucht kann die PistonBuds Pro bereits jetzt ohne jedem weiteren Studieren irgendwelcher technischen Details bedenkenlos kaufen.

Lieferumfang – alles was es braucht

Lieferumfang.

Die PistonBuds Pro kommen wahlweise in schwarz oder weiß mit der marktüblichen Ausstattung: die beiden Ohrstöpsel, Aufbewahrungs-/Ladeschale mit USB-C-Anschluss, kurzes Ladekabel und drei Paar unterschiedlich große Silikonmuffen von denen ein Paar bereits vorinstalliert ist, das für normale Ohren eigentlich auch direkt bequem passend ist.

Die beiden alternativen Silikonmuffen hätte ich fast übersehen: sie befanden sich in einem kleinen weißen Plastiktütchen, seitlich im Kartoneinsatz der kompakten Verpackung.

Praxistest – sehr bequem und gut

Generell funktionieren die Earbuds direkt „out of the box“. Sie aktivieren ihren Kopplungsmodus, werden mit einem Bluetooth-Gerät verbunden beziehungsweise ratzfatz gekoppelt. Als überraschend klasse hat sich die Aufbewahrungs-/Ladebox erwiesen. Die ist extrem kompakt und praktisch. Das Design ist lobenswert schlicht, das Plastik sehr robust und auch der Deckel-Klappmechanismus ist sehr stabil und angenehm leicht zu öffnen/schließen. Die beiden Ohrstöpsel werden magnetisch festgehalten und lassen sich sehr leicht raus nehmen und einsetzen. Die Ladeschachtel der kürzlich hier vorgestellten ComfoBuds Pro ist vergleichsweise eher unergonomisch dagegen.

Damit ergibt sich zum Preis von rund 50 Euro ein perfektes Komfortpaket: sehr guter flexibler Tragekomfort der Ohrstöpsel, sehr gutes Handling der Ladeschale, alles sehr kompakt und leicht. Sind die Earbuds mit einem Gerät wie Smartphone oder Fernseher gekoppelt, verbinden sie sich bei Rausnehmen aus der Schale unverzüglich, beim Zurückstecken schalten sie sich aus. Das ist natürlich der gewünschte Normalfall bei solchen drahtlosen Bluetooth-Ohrhören aber es gilt zu betonen, dass das hier auch in der Praxis wirklich klasse und reibungslos funktioniert.

Individuelle Einstellungen, Soundcheck

Für ausgiebige Hörtests und finden der bevorzugten Einstellungen braucht es unvermeidlich natürlich die Apps des Herstellers. Hier gilt zu beachten, dass es zwei Apps von 1more gibt: „1MORE Assistent“ dient zur Vorbereitung der Stöpsel. Hier wird beispielsweise zuerst mal eine aktualisierte Firmware eingespielt falls verfügbar. Außerdem lässt sich hier ein „Einbrennen“ durchführen. Damit werden die Stöpsel rund 12 Stunden lang (!) mit einem „Rauschen“ beackert. Das soll die Membrane in Form bringen. Manche schwören drauf, dass die Klangqualität danach spürbar besser wird. Ich habe es offen gesagt noch nicht ausprobiert, vermute eher, dass das so eine Sache ist wie der Glaube an besseren Klang durch „goldene Audiostecker“. Whatever - wer „Einbrennen“ will, der macht es halt.

Einstelloptionen (Ausschnitte)

In der App gewählt wird auch der Betriebsmodus der PistonBuds Pro. Beispielsweise ob man Umgebungsgeräusche mittels ANC unterdrücken oder die Welt draußen noch mithören mag. Auch lässt sich das Tippverhalten auf die Stöpsel einstellen: beispielsweise „Wiedergabe/Pause“, Titel vor/zurück, Lautstärke und dergleichen. Natürlich kann über die Mikrofone der Stöpsel auch telefoniert werden, die Sprachqualität war anstandslos.

Im Hinblick auf die meist lächerliche Telefonierqualität unserer Mobilfunkanbieter ist es ohnehin fraglich, ob sich die durch „zu schlechte“ Ohrhörer/Mikrofone überhaupt noch verschlechtern oder verbessern lässt. Kurzum: Telefonieren mit den PistonBuds Pro ist kein Problem. Meine Erfahrung: längeres Telefonieren mit voll in beide Ohren festgepfropften Stöpseln ist eine „Quälerei“. Da dröhnt die eigene Stimme beim Sprechen einfach zu dumpf im Kopf. Das ist anatomisch bedingt und lässt sich mit Technik nicht wirklich verbessern. Was hilft ist ein ganz simpler Trick: beim längeren Telefonieren einen Stöpsel aus einem Ohr raus nehmen – dann klingt das angenehm „normal“.

Bezüglich der Klangqualität stellt 1More 12 verschiedene Voreinstellungen bereit. Die Palette reicht hier von „Bass-Reduzierer“ über „Bass-Verstärker“ mit hin zu Klangumgebungen wie „Akustisch“, „Klassisch“, „Elektronisch“, „Hip-Hop“, Popmusik“ usw. „Bass-Verstärker“ ist sehr praktisch, wenn man die Stöpsel nur leicht in die Ohren hängen will, beispielsweise zum Fernsehgucken. Die weiteren Optionen sind reine Geschmackssache.

Wer individuelle Equalizer-Einstellungen haben will, kriegt die über die „1 MORE MUSIC“-App. Die scannt alle vorhandenen Musikstücke des angeschlossenen Geräts und fungiert dann als eher einfacher „Player“. Bei großen Musiksammlungen ist die Player-App aufgrund der recht dürftigen Sortiermöglichkeiten eher schwach: es gibt keine brauchbare Sortiermöglichkeit, im Prinzip nur eine alphabetische Auflistung aller gefundenen Musikdateien. Einziger Vorteil ist der Equalizer der neben vorgegebenen Soundprofilen auch eine individuelle Einstellung der Frequenzen zulässt. Individuelle Einstellungen wirken sich hier wohlgemerkt nur auf die Wiedergabe mit dem Player aus, sie werden nicht global übernommen.

Natürlich kann man zur klanglichen Bewertung solcher Earbuds wahre Doktorarbeiten verfassen, zig Seiten damit füllen das klangliche Erlebnis in Nuancen zu beschreiben – die am Ende aber doch immer auf persönlichem Geschmack basieren. Klar kann man auch mit Highend-Messequipement ran, was aber gewiss nur bei extrem teuren Kopfhörern vertretbaren Aufwand bedeutet. Mein simples Testergebnis zum Hörerlebnis der PistonBuds Pro: prima. Hier klingt nichts blechern oder dumpf, der Sound kommt in allen Situationen prima rüber. Bei den 12 gebotenen Voreinstellungen wird mit höchster Wahrscheinlichkeit jeder die für ihn „beste“ finden. Wir reden hier wohlgemerkt von einem Produkt das gerade mal 50 Euro kostet. Trendige Highend-Modelle werden vielleicht besser sein, aber das kann ich nicht beurteilen weil mir die zu teuer sind. Was hier für 50 Euro geliefert wird, reicht mir als „Normalhörer“ fett aus.

Bestellung, aktueller Preis

Die PistonBuds Pro wurden wiederum vom Versandhändler Goboo bereitgestellt, es handelt sich im folgenden also um „Affiliate-Links“ , Nickles.de kassiert bei jeder Bestellung unvorstellbar viel mit. Goboo-üblich werden Bestellungen rasch binnen weniger Werktage von Europa aus verschickt. Aktuell können die PistonBuds Pro für gerade mal 50 Euro erworben werden, wann man alle Bonusmöglichkeiten ausschöpft.

Hier die Rechenformel für Interessierte:

Normalpreis: 54,99 Euro

für Frühbesteller: 5 Euro Anzahlung und dann 44,99 Euro Restzahlung, insgesamt 49,99 Euro

Egal wann und in welcher Variante man bestellt kosten die PistonBuds Pro also rund 50 Euro. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist für diese Klasse an drahtlosen In-Ear-Headsets auf jeden Fall prima.

Alles technischen Details und aktuelle Konditionen gibt es hier auf der Goboo-Bestellseite: 1MORE PistonBuds Pro True Wireless Kopfhörer [Exklusive Goboo Premiere]

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