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Reicht mein altes Netzteil noch?

Matze / 3 Antworten / Baumansicht Nickles

Hi. Ich möchte demnächst aufrüsten, hab aber überhaupt keine Ahnung, ob mein altes Netzteil dafür noch reicht. Also ich hab im Moment ein 300 Watt Netzteil und mein System wird demnächst so aussehen:

Neue Komponenten wären dann:
Asus A7N8X-X
Athlon 2400+ bis 2600+ TBred oder Barton (steht noch nicht fest)
512 DDR
Sapphire 9600XT FB Edition

übrige, alte Komponente:
Asus DVD-Laufwerk
Creative Sound-Blaster Live 1024
80 GB Festplatte Western Digital 7200
Standard- Diskettenlaufwerk

und ewentuell noch ne Netzwerkkarte, wobei die wahrscheinlich rausfliegen wird.

Reicht dafür noch 300 Watt, oder brauch ich ein neues Netzteil und wenn ja, mit wieviel Watt?
Wenn ich ein neues Netzteil besorge, muss ich bei der Installation etwas beachten und ist bei dem Netzteil ein Gehäuselüfter dabei?
Bin für jede Antwort dankbar, da ich in der Absicht absolut keine Ahnung habe.
MfG Matze

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Herid Junior Matze „Reicht mein altes Netzteil noch?“
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300 Watt könnten durchaus genug sein, aber genau weiß man das leider erst, wenn man es ausprobiert. Das Problem ist: es kommt nicht nur auf die Gesamtbelastung an, sondern auch auf die Einzelbelastungen der verschiedenen Spannungsschienen (+/-3, 5 bzw 12V). Wenn du es genau wissen willst, müßtest du die Datenblätter deiner Komponenten nach der jeweiligen Leistungsaufnahme durchsuchen, und dann einfach aufaddieren.
In der Praxis würde ich einfach mal alles aufbauen und schauen, ob dein altes Netzteil noch ausreicht. Wenn nicht, merkst du es daran, daß der Rechner bei hoher Belastung (z.B. Gaming) abstürzt; mit zuwenig Strom kann man normalerweise nichts kaputtmachen. Je nach Temperament kannst du natürlich auch auf Nummer Sicher gehen und dir gleich ein 350W-Netzteil holen.

Bei der Auswahl eines neuen Netzteils achte darauf, daß der Hersteller es ausdrücklich für AMD-Systeme freigibt, dann bist du sicher, daß die einzelnen Spannungsschienen genug Strom liefern (wie gesagt: die Gesamtleistung allein sagt nicht allzuviel aus). Achte außerdem auf eine aktive PFC: die Power Factor Correction sorgt dafür, daß das Netzteil nicht zuviel Blindleistung ins Stromnetz zurückgibt. Sogenannte passive PFCs sind zwar etwas billiger, dafür sind aktive effektiver und sorgen für stabilere Ausgangsspannung und -strom.
ATX-Netzteile haben einen bis zwei Lüfter, einen, der hinten die Luft aus dem PC-Gehäuse bläst, und im Idealfall einen zweiten am Boden, der die Luft aus dem inneren des Gehäuses absaugt. Auf diese Weise wird ein Luftstrom von vorne Unten nach hinten oben im Gehäuse erzeugt, der für Kühlung sorgt (siehe z.B. bei AMD in den System Cooling Guidelines . Achtung, das ist eine PDF-Datei).

Wenn das gut klappt, wird der PC durch das Netzteil allein gut genug gekühlt, und man kann auf einen zusätzlichen Gehäuselüfter (den muß man sich separat besorgen) verzichten. Das hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab, z.B. wieviel Abwärme die verwendete Hardware erzeugt, wie groß das Gehäuse ist (je kleiner, desto mehr Hitzestau), und was dergleichen Dinge mehr sind. Die Temperatur von Motherboard und Prozessor läßt sich bei Asus Boards mit der AsusProbe messen. Bedenke aber, daß es durchaus zu lokalen Überhitzungen (z.B. an Festplatten) kommen kann; bei unreproduzierbaren Abstürzen, die nicht offensichtlich mit einem bestimmten Programm zusammenhängen, muß man immer an Hitzeprobleme denken!

Zum Einbau: daß man vorher den Stecker ziehen sollte, brauche ich wohl nicht zu erwähnen :-). Falschrum einbauen geht eigentlich kaum, dann passen nämlich die Schraubenlöcher nicht. Niemals versuchen, ein Netzteil zu öffnen: drinnen stecken hochkapazitive Kondensatoren, die tödliche Spannungen noch Stunden und Tage nach dem Abschalten halten können!

Noch zwei Worte zu deiner Hardware:
- es gibt Berichte über Probleme mit Sapphire Grafikkarten, vor allem mit Radeon 9600, auf Asus A7N8X Boards. Mach´ dich auf den Homepages von Asus bzw. Sapphire und ATI schlau, oder gib bei Google "A7N8X AND Radeon" ein (ohne Anführungszeichen).
- zum Prozessor: nimm lieber den Barton, und dann ruhig den 2500er; vom größeren L2-Cache (512kB gegenüber 256kB beim Thorougbred) verspreche ich mir mehr Geschwindigkeitsgewinn als von 100MHz Quantispeed (real 70MHz).

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rill Matze „Reicht mein altes Netzteil noch?“
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Ich würde vom kastrierten A7N8X-X abraten, u. a. kein Dual-Channel-Betrieb (DC) möglich und weitere Einschränkungen im BIOS. Für etwa das gleiche Geld bekommst Du ein ABIT NF7 ... eines der besten nF2-Boards überhaupt.

Wegen DC würde ich auch zu 2x 256MB oder 2x 512MB raten - diese beiden Module sollten möglichst identisch sein, es gibt auch ausgemessene Pärchen. Zumindest sollten die beiden Module zum gleichen Zeitpunkt gekauft werden, auf jeden Fall gleicher Hersteller und gleiche Parameter.

Netzwerkkarte brauchst Du keine, da das ABIT (und praktisch alle aktuellen MoBos) Netzwerk onboard hat. Auch der Onboard-Sound des ABIT dürfte kaum schlechter als eine SBL 1024 sein. Wenn Du besseren Sound (nahezu Audigy-Niveau) haben möchtest, dann solltest Du zum ABIT NF7-S oder zum ASUS A7N8X-Deluxe greifen, beide mit "SoundStorm".

Ich würde das alte NT erst einmal beibehalten. Gehäuselüfter haben mit Netzteilen nichts zu tun, Netzteile haben immer einen eigenen Lüfter (oder mehrere).

Bezüglich Prozessor würde ich zu einem 2500+ Barton raten. Mit einer einzigen kleinen Umstellung im BIOS des ABIT-Boards (FSB vonn 166 auf 200MHz setzten) läuft der Prozessor ohne Probleme (wird auch kaum heißer) als 3200+ ... Bedingung ist jedoch 400er Marken-RAM.


rill

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Matze Nachtrag zu: „Reicht mein altes Netzteil noch?“
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Danke für eure ausführlichen antworten, werd das mit dem Netzteil dann ausprobieren. Meine Hardwarezusammenstellung muss ich wohl nochmal überdenken*g*. Das mit dem DC war mir bekannt, aber ich weiß nicht, ob ich darauf verzichten sollte und lieber das Geld spare. Will nämlich in nem guten Jahr richtig aufrüsten.
Die Netzwerkkarte brauch ich ewentuell, da die Mainboardnetzwerke meistens den RJ-45 Anschluss haben und ich manchmal den alten anschluss brauche

MfG Matze



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