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Optimale Hardware zur Datensicherung

nikohlars / 15 Antworten / Baumansicht Nickles

Jede Woche bin ich in meiner Agentur dafür verantwortlich, eine Bandsicherung unserer ca. 20 Gb Daten auf dem Server vorzunehmen. Die Bänder mit den Daten muss ich dann jedes Mal mit nach Hause schleppen (für den Fall dass es brennt u.ä.). Die Datensicherung ist meines Erachtens umständlich und langwierig, da ich zum einen die Bänder dauernd wechseln muss und zum zweiten der ganze Prozeß sich über mehrere Stunden zieht. Das Bandlaufwerk ist jetzt kaputt und ich möchte mich über alternativen für den PC erkundigen.


Ist eine externe Festplatte mit Wechselrahmen die Lösung für mehr Geschwindigkeit und Komfort oder was ist Eurer Meinung nach in meinem Fall die optimale Variante zur Sicherung größerer Datenmengen?  THX - N.

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MEsh nikohlars „Optimale Hardware zur Datensicherung“
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Also wenn man kosten und flexibilitaet beachtet waere wohl eine schnittige externe Festplatte mit einem USB 2.0 oder Firewire Anschluss fuer dich die beste Loesung. Die laesst sich besser transportieren als ein Wechselrahmen und zudem sind die meisten WR nicht dafuer konzipiert jeden tag benuetzt zu werden (Erfahrungswert - schienen brechen, stecker verbiegen usw.).

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nikohlars MEsh „Also wenn man kosten und flexibilitaet beachtet waere wohl eine schnittige...“
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Danke mesh - benutzt man Bandsicherung heute eigentlich überhaupt noch? Kommt mir irgendwie ziemlich antiquiert vor. Was hat Bandsicherung denn überhaupt für Vorteile?

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HADU nikohlars „Danke mesh - benutzt man Bandsicherung heute eigentlich überhaupt noch? Kommt...“
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Vorteile der Bandsicherung:
Der Preis pro GByte ist (sollte - ich habe es nicht nachgeprüft) niedriger sein, als bei anderen Sicherungsarten.
Eine vernüftige Sicherung beinhaltet mehrere Generationen. Fünf Generationen (eine für jeden Tag in der Woche), dann sollte zusätzlich jeden Monat ein Band ganz zur Seite gelegt und durch ein neues ausgetauscht werden. So hast Du auch die Möglichkeit bei einem Dokument auf die Version von vor x Monaten zurückzugreifen.
Bei weniger kritischen Daten kann man z. B. jede Woche eine Generation Schreiben und z. B. vierteljährlich ein Band zur Seite legen.
Mit Festplatten wird diese Art der Sicherung sehr Kostenintensiv.

Außerdem ist so ein Band in der Hosentasche deutlich leichter als eine ganze Festplatte mit Gehäuse. Da Du ja sicherlich die Sicherung wieder regelmäßig nach Hause nehemen musst ...

Moderne Bandsicherungslaufwerke schreiben mehrere MByte pro Minute - eine durchaus akzeptable Geschwindigkeit. Deine 20 GByte dürften auch bei einfacheren Lösungen in einer Stunde gespeichert sein.

Wenn aber nicht mehrere Generationen benötigt werden, könnte eine einzige Festplatte zwar günstiger sein, aber Murphys Gesetz sagt: wenn Dein Server kaputt geht, dann ist sicherlich auch die letzte Datensicherung nicht lesbar. Wohl dem, der eine vorletzte oder auch vorvorletzte Datensicherung hat ...

Gruß HADU

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Tilo Nachdenklich HADU „Vorteile der Bandsicherung: Der Preis pro GByte ist sollte - ich habe es nicht...“
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Hallo hadu!

Du schreibst:
"Moderne Bandsicherungslaufwerke schreiben mehrere MByte pro Minute"

Ich schaffe mit DriveImage 5 unter DOS (kein Multitasking, Lesen und Schreiben abwechselnd) mit der DriveImage-Methode "Von Datenträger zu Datenträger" (Festplattenpartitionen sind "Datenträger") bis zu 1300 MB/Minute bei NTFS.

An nikohlars!
Es wird partitionsweise gesichert, Vollbackup, alte Backups werden überschrieben. Mit DriveImage 5 (für lau) kann man NTFS nur in exakt gleich große Partitionen sichern. Ein hohes Tempo unter DOS erzielt man nur, wenn das Mainboard einen Busmastertreiber im Bios hat. Ich habe mal gehört, dass es auch IDE-PCI-Adapterkarten mit Busmastertreiber im Bios gibt. Solche Adater werden ja eingebaut, wenn der alte PC nicht mit großen Festplatten klarkommt.
Allerdings sind Wechselrahmen (und vermutlich auch Firewirelösungen) ein wenig störanfällig. Es sind ein paar Dinge zu beachten:
1) Sicherung der Partitionstabellen erstellen.
2) Wechselrahmen nur bei stromlosem PC wechseln.

Außerdem würde ich wöchentlich eine Sicherung mit Microsoft NT-Backup (= "Sicherung") machen. Das dauert etwa 4-mal länger, kann aber im Hintergrund laufen. NT-Backup kopiert keine Plattenfehler auf die Backupplatte. Das Hardware-nahe DriveImage schreibt jedes fehlerhafte Bit getreu rüber (fehlerhafte Sektoren)...sofern die Sicherung nicht verweigert wird.

Wechselrahmen sind natürlich größer und schlaganfälliger als Bänder. Aber ansonsten sind sie überlegen. Auf die Kühlung achten. Über 50°C werden Festplatten störanfällig.
So ne Seagate ST3120026A (120 GB) hat sich als ziemlich zuverlässig erwiesen und es gibt noch kein Problem mit der 48-Bit LBA-Adressierung. Ich würde 3 solche Platten anschaffen und billige Wechselrahmen. NT-Sicherung und DriveImage 5 sind für lau. Nur Vollbackups. Vollbackups sind Wahnsinn...aber schön zuverlässig, wenn Ordner umbenannt und umorganisiert werden. Das Rückspielen macht auch keinen Stress.
"Kostenintensiv" verstehe ich nicht. Eine Seagate-Festplatte kostet beim Händler um die Ecke 87 Euro und SNT-Wechselrahmen liegen glaube ich bei Reichelt bei 13 Euro. Die Kosten der Lösung dürften bei gut 300 Euro liegen incl. Versand.

1 Platte für die Windows-Sicherungen, auf die anderen beiden die täglichen 20 GB-Sicherungen. Der Platzbedarf ist ja größer, wegen der Partitionsgrößen die bei DriveImage 5 (erhältliche "für lau-Version") den Originalpartitionen entsprechen müssen (obwohl DriveImage nur belegte Cluster kopiert).

Wenn sich das DOS-Tempo-Problem (Busmastering) nicht lösen lässt, würde ich zu TrueImage greifen. Die für lau-Version sichert nur auf FAT32, da gehen WinXP-Sicherheitsmerkmale auf Dateiniveau verloren.

Bei Busmastering unter DOS den UDMA-Modus nicht zu hoch einstellen, sonst stopt DriveImage. Bei älteren Platten geht ev. nur UDMA2 oder 4.

Der Vorteil vom alten DriveImage ("Von Datenträger zu Datenträger") ist, dass die Daten nicht in ein spezielles Backup-Format überführt werden, also zur Not so direkt genutzt werden könnten. Kleine Tricks sind allerdings notwendig, z.B. müsste man versteckte Partitionen anzeigen lassen oder Windows-C-Partitionen wieder startfähig machen. Etwa mit PartitionMagic Notfalldisketten, Profis werden es mit PTEdit hinkriegen. => Also direkter Datenzugriff mit vollem Tempo wie gewohnt über den Windows-Explorer ohne rückspielen zu müssen.

Partitionstabellen der Festplatten sichern mit PTEDIT (DOS)
ftp://ftp.symantec.com/public/english_us_canada/tools/pq/utilities/ptedit.zip
Man startet mit Win98-Startdiskette und schiebt dann die andere Diskette rein, (nur mit PTedit drauf) und tippt ptedit. Die Sicherung erfolgt, indem man sich jeweils für jede Festplatte die Tabelle anzeigen lässt und einen Screenshot unter DOS ausdrucken lässt oder die Tabelle notiert.
Die Tabellen sind aktuell zu halten, falls sich die Partitionierung auch nur geringfügig ändert. Tabelle und jeweils zugehörige Festplatte eindeutig bezeichnen.

Ev. nachinstallieren der WinXP-Sicherung:
Die Sicherung (=NT-Backup) findet sich auch auf WinXP-Home; allerdings eingeschränkt. Ist auf der WinXP-CD:“ D:\Valueadd\Msft\Ntbackup\”. Nach der Installation findest du es unter:" Zubehör/ Systemdateien", es nennt sich schlicht Sicherung.

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out-freyn Tilo Nachdenklich „Hallo hadu! Du schreibst: Moderne Bandsicherungslaufwerke schreiben mehrere...“
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Deine Tipps sind für den Einsatz im Unternehmen ziemlich nutzlos. Ein paar Gründe:

Backups erfolgen i.d.R. automatisiert außerhalb der Arbeitszeit, also z.B. täglich um 23:00 Uhr. DriveImage unter DOS setzt voraus, dass a) der Server für die Zeit der Sicherung nicht nutzbar ist und b) jemand anwesend ist, der die Sicherung beaufsichtigt und hinterher das System wieder startet.

Wenn man professionelle Bandsicherung betreibt, greift man nicht auf Windows-Backup zurück (das ist ungefähr so, als würde die Agentur ihre Grafikbearbeitung mit MS Paint ausstatten), sondern auf ordentliche Software wie BackupExec von Veritas.

Ich war - ebenfalls in einer Agentur - jahrelang für deren Netzwerk (u.a. für die Datensicherung) zuständig, maße mir also an, zu wissen, wovon ich rede :-)

Wir hatten damals (schon etwas länger her) einen DAT-Streamer von HP (20 unkomprimiert - max. 40 GB).

The conspiracy theory of society [...] comes from abandoning God and then asking: »Who is in his place?« (Sir Karl Popper, Conjectures and Refutations, 1963)
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Tilo Nachdenklich out-freyn „Deine Tipps sind für den Einsatz im Unternehmen ziemlich nutzlos. Ein paar...“
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War nur so ne Anregung, ein Gedankenspiel.

Die Leute stöhnen teilweise auch über Veritas.

Wegen des extrem hohen Sicherungstempos und der Zuverlässigkeit und minimalen Kosten, könnten "Amateurmethoden" ev. doch interessant werden...aber das kommt auf die Situation vor Ort an. Es soll schon preiswerte Sicherungsoftware geben, die mit über 3 GB/min arbeitet. Da könnte ein Arbeitnehmer die Sicherung in der Kaffeepause nebenher laufen lassen, weil es mit ein paar kinderleichten Klicks erledigt ist. Da wäre der Computer und das Netzwerk nicht während der Arbeitszeit belasstet, d.h. man müsste die Computer nicht unbeaufsichtig außerhalb der Arbeitszeit laufen lassen. Je kleiner die Firma, desto eher hat ne Amateurlösung ihren Charme.

Ich höre immer wieder, dass im Backup-Fall bei ca. 1/3 der Firmen das Backup nicht 100% funzt, trotz teuerster Software und Mitarbeiterschulung und ca. 10% erheblich Daten verlieren. Auch der Zeitausfall beim Rückspielen läge deutlich über 1 Std. All dass kennen Nutzer von DriveImage oder Acronis TrueImage nicht. Obwohl ein Privat-PC oft viel mehr Daten und Programme beherbergt als ein Firmenrechner.

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out-freyn Tilo Nachdenklich „War nur so ne Anregung, ein Gedankenspiel. Die Leute stöhnen teilweise auch...“
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Es soll schon preiswerte Sicherungsoftware geben, die mit über 3 GB/min arbeitet.

Das Limit stellt ja im Normalfall nicht die Software dar, sondern die begrenzte Geschwindigkeit der Datenträger. Wenn eine Festplatte "nur" 30 MB/s liefert, nützt die "schnellste" Software nix.

Ich höre immer wieder, dass im Backup-Fall bei ca. 1/3 der Firmen das Backup nicht 100% funzt [...]

Wenn ich in meiner ehemaligen Firma auf das Backup zurückgreifen musste, lag das nicht an Hardwareproblemen, sondern in 100% der Fälle daran, dass jemand eine Datei versehentlich gelöscht, überschrieben oder sonstwie 'kaputt gemacht' hat. Gerade bei Dokumenten, die häufigen Änderungen unterworfen sind (z.B. mehrmals pro Tag) ist es natürlich selten die "letzte Version", die auf dem neuesten Backup zu finden ist (trotz inkrementeller Backups).
Fazit: Der Mitarbeiter ist sauer, weil er nun u.U. einige Änderungen erneut vornehmen muss und schimpft auf die EDV-Abteilung, weil die es nicht schafft, quasi sekündlich inkrementelle Backups zu erstellen...
The conspiracy theory of society [...] comes from abandoning God and then asking: »Who is in his place?« (Sir Karl Popper, Conjectures and Refutations, 1963)
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HADU out-freyn „Deine Tipps sind für den Einsatz im Unternehmen ziemlich nutzlos. Ein paar...“
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Hallo,
jetzt rate mal, wer das "Windows-Backup" Programm geschrieben hat - nein, nicht Microsoft, das ist von Veritas.
Ich benutze hier Windows Backup für die ganze Firma.
Windows Server, Exchange, SQL, ... außer beim SQL überall problemlos. Bei Windows Server 2003 mit SQL laufen die Shadow Copies leider nicht.

Gruß HADU

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out-freyn HADU „Hallo, jetzt rate mal, wer das Windows-Backup Programm geschrieben hat - nein,...“
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Hi hadu,

das ist mir tatsächlich neu - ich wusste, dass Microsoft sich mal ein Backup-Programm einverleibt hat, das Seagate früher mit seinen Streamern vertrieben hat (demnach hieß der Hersteller damals "Seagate Software").

Auf alle Fälle ist das Windows-Backup nicht für alle Zwecke geeignet - in meiner damaligen Firma wurden zwei Server (INTRA und INTER) von einem Server aus gesichert (über Netzwerk). BackupExec kann das, das Windows-Backup (zumindest damals) nicht...
Wahrscheinlich heute auch noch nicht, denn Veritas will ja seine eigene Software auch noch verkaufen :-)

CU,
Stefan

The conspiracy theory of society [...] comes from abandoning God and then asking: »Who is in his place?« (Sir Karl Popper, Conjectures and Refutations, 1963)
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HADU out-freyn „Hi hadu, das ist mir tatsächlich neu - ich wusste, dass Microsoft sich mal ein...“
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Klar gibt es beim Windows Backup einige Einschränkungen. Dafür ist es aber im Server kostenlos enthalten.

Im Exchange kann ich z. B. nur einen kompletten Store sichern und wiederherstellen.
Man kann in Exchange 2003 aber auch einen Store im "Mailbox Recovery Center" einbinden und das gewünschte Postfach extrahieren ...
Je nach dem welchen Komfort man haben möchte.
Sicherung von anderen Servern geht auch. Ich habe mich aber für die Lösung entschieden auf jedem Server eine eigene Sicherung zu machen und die Datei auf den Server mit dem Bandlaufwerk zu schreiben. Wenn alle anderen Server fertig sind, schreibt es der letzte dann auf Band.

Was aber auf jeden Fall gilt: die Sicherung eines Servers mit Offline-Images taugt überhautp nichts! Da sind wir uns einig.

Gruß HADU

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gelöscht_35042 nikohlars „Optimale Hardware zur Datensicherung“
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Kann ich @mesh nur zustimmen, wobei ich jeden Fall auf Firewire gehen würde, da es unter USB schon zu erheblichen Ausfällen kommen kann.

Bei der Sicherung kannst du etwa mit 425-475 MB/Minute rechnen!

luttyy

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nikohlars Nachtrag zu: „Optimale Hardware zur Datensicherung“
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Top, vielen Dank für die ganzen Infos. Muss mich jetzt bloß entscheiden...

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peter1960 nikohlars „Top, vielen Dank für die ganzen Infos. Muss mich jetzt bloß entscheiden...“
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...hier eine Entscheidungshilfe klick

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Tilo Nachdenklich peter1960 „...hier eine Entscheidungshilfe klick“
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Brillianter Link!
Ist Firewire besser?

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peter1960 Tilo Nachdenklich „Brillianter Link! Ist Firewire besser?“
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..nun ja, selber hab ich unter ME noch kein Ärger bei Firewire gehabt, mit USB dagegen jede menge, der 12 fach Brenner für mein Notebook und meine 2,5" Datenbackup Notebook Platte arbeiten nun seit 2 Jahren bei mir an Firewire ohne erkennbare Nebenwirkungen im Wechselbetrieb.

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