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Prosit Neujahr, alle zusammen!

Ich weiß nicht, ob der eine oder andere von euch schon einmal den Wunsch gehabt hat, komplette Zeilen oder Spalten einer Tabelle in Excel / OO-/LO-Calc in spiegelverkehrter Reihenfolge umzukopieren, also: aus A-H wird H-A oder aus 1-8 wird 8-1. Falls dieser Tipp also überflüssig oder gar doof ist, bitte einfach weiterlesen ;-)

Bei kleinen Tabellen macht man so etwas notfalls in Handarbeit, aber können ja auch einmal > 16k Spalten oder 1 Mio. Zeilen sein, und die Formelfunktionen hat man mitbezahlt (zumindest, wenn man eine Microsoft Excel-Lizenz nutzt).

Gegeben sei folgende Tabelle:

qwe	asd	yxc	rtz	fgh	vbn
123	234	345	456	567	678
qay	wsx	edc	rfv	tgb	zhn
!“§	„§$	§$%	$%&	%&/	&/(

Benutzt werden die Funktionen:

• WVERWEIS (Waagerecht-Verweis = Suchfunktion, die zeilenweise arbeitet)
  => für das spiegelverkehrte Umkopieren von Spalten,
• SVERWEIS (Senkrecht-Verweis = Suchfunktion, die spaltenweise arbeitet)
  => für das spiegelverkehrte Umkopieren von Zeilen.

Während der SVERWEIS für die meisten Anwender sicherlich zum täglich Brot gehört, ist der WVERWEIS vergleichsweise ungebräuchlich, wenn er auch analog zum SVERWEIS funktioniert. Deswegen möchte ich den WVERWEIS ausführlich behandeln:

• Wir fügen in A eine neue Spalte ein und versehen Zeile 8 – 11 mit der Beschriftung 2, 3, 4, 5;
• wir fügen ganz oben eine Zeile ein, um die Tabellenspalten horizontal mit den Ziffern 1 – 6 zu beschriften; hier kann ab C1 eine simple Formel benutzt (=B1+1) und horizontal kopiert werden,
• Wir fügen unterhalb der Tabelle, in Zeile 7, eine ähnliche Beschriftung ein, diesmal aber absteigend von 6 – 1; von C7 an kann wieder eine Formel benutzt (=B7-1) und horizontal kopiert werden.

Nach dem Einfügen aller Beschriftungen und der Anwendung des WVERWEISes ab Zelle B8 sieht das Ergebnis so aus:

Der WVERWEIS in Zelle B8 lautet: =WVERWEIS(B7;B1:G5;A8;) und bewirkt folgendes:

• Er liest zunächst das Suchkriterium aus B7, hier die Zahl 6,
• sucht danach in der ersten Zeile der Matrix zwischen B1 und G5,
• wird dabei in G1 fündig und gibt somit einen Wert aus Spalte G aus.
• Welcher Wert das ist, bestimmt der letzte Parameter, der Index – da die Tabelle 5 Zeilen hat, muss hier ein Wert von 1 bis 5 stehen.
• Das Semikolon vor der letzten Klammer ist wichtig – wer ganz sicher gehen will, kann dahinter noch den Wert FALSE setzen. Beim Wert TRUE, oder wenn man den letzten Parameter ganz wegließe, würde Excel nur nach einer "ungefähren" Übereinstimmung, nicht aber nach einem exakten Wert suchen, was in diesem Fall aber gewünscht ist.

Der Index steht in Zelle A8 mit Wert 2, somit findet der WVERWEIS den 2. Wert aus Spalte G, also: "vbn".

Bevor wir den WVERWEIS einmal kreuz und quer durch die Zieltabelle kopieren, müssen wir noch ein paar "Vorhängeschlösser" ("$"-Zeichen) setzen, damit Zeilen oder Spalten nicht ungewollt beim Kopieren mitverschoben werden: =WVERWEIS(B$7;$B$1:$G$5;$A8;), denn:

• das Suchkriterium 6,...,1 steht immer in Zeile 7, deswegen: B$7;
• die Matrix soll sich nie verändern, daher müssen hier alle 4 Vorhängeschlösser angebracht werden;
• der Index, also Zeilennummer 2, 3, 4, 5 steht immer in Spalte A, also: $A8.

Nach dem horizontalen und vertikalen Kopieren von Zelle B8 zieht die Tabelle wie auf den Screenshots aus. Nebenbei könnte man nun sogar noch die Reihenfolge der Zeilen durch eine Veränderung der Werte 2, 3, 4, 5 manipulieren, z.B. durch 5, 4, 3, 2 einfach spiegeln.

Sollen anstelle der Spalten die Zeilen gespiegelt werden, so wäre der SVERWEIS das Mittel der Wahl, den ich einmal als bekannt voraussetze. Nur so viel: er funktioniert im Prinzip genau so, nur dass er Spalten anstelle von Zeilen durchsucht. Suchkriterium und Index, also 1. und 3. Parameter, bedeuten somit eine Spalten- statt einer Zeilennummer.

Erstreckt sich also eine Matrix von E1 bis J5, dann stehen die Indizes 1, 2, 3, 4, 5, 6 für die Spalten E, F, G, H, I, J.

CU
Olaf