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Deutsche Automobilindustrie und das Fehlen von kleinen E-Autos

shrek3 / 12 Antworten / Baumansicht Nickles

Was die Automobilindustrie betrifft, sind deine Ausführungen bestenfalls eine Wasserstandsmeldung des gegenwärtigen Ist-Zustandes.
Eine Momentaufnahme, die aus dem Umstand wurzelt, dass die Autoindustrie nicht zugiger auf E-Mobilität umgestiegen ist.

Im Grunde konnte China schon immer, als es nur das Verbrennerauto gab, billiger produzieren. Doch hatte dieser scheinbare Produktvorteil irgendwelche Auswirkungen auf die Standorte in Deutschland oder den USA? Ich kann mich beim besten Willen nicht an derartige Folgen erinnern.

Die deutsche Automobilindustrie hat es leider versäumt, auch kleinere E-Autos (wie z.B. E-Polo, E-Fiesta, usw.) herzustellen. Sondern hat damit angefangen, mit größeren Modellen einzusteigen. Aus dem Grund, weil sich so pro verkauftes Exemplar eine größere Gewinnspanne erzielen lässt.
Nur, dabei wird es nicht bleiben. Die Produktpalette wird sich auch auf kleinere Modelle erweitern.
Die deutsche Industrie (und erst recht die der US-Firmen) gehen immer den Weg des Geldes - Richtung: von groß nach klein.

Warum sollte das mittelfristig ausgerechnet bei E-Autos anders sein?

Gruß
Shrek3

Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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Prosseco shrek3 „Deutsche Automobilindustrie und das Fehlen von kleinen E-Autos“
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Hallo Shrek3,

ich verstehe das mit den chinesischen Produkten und den billigen Arbeitskräften. Ich werde mir zum Beispiel die letzten 20 Jahre ansehen, wie die Automobilindustrie bestimmte Aspekte der Produktion verändert hat. Zum Beispiel Puebla, ein mexikanischer Bundesstaat, in dem Volkswagen mit Audi ansässig ist. Vor etwa zwei Jahren sagte Audi, dass sie die Produktion des A2 und anderer Fahrzeuge einstellen werden, weil sie nicht rentabel sind (Gewinn), sie wollen sich mehr auf die Produktion von Luxusfahrzeugen konzentrieren. Es könnte sein, dass dieser Auftrag in Deutschland erteilt wurde. Wenn ich mir jetzt die Nachrichten aus Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern anschaue, dann ist natürlich der Automodus und die Zukunft elektrisch, aber man darf nicht vergessen, dass die Idee der Elektromobilität schon alt ist, logischerweise als heute im Vergleich zu vor 50 und mehr Jahren, heute ist die Software/Hardware weiter entwickelt als damals. Wenn ich mir die Autos von heute anschaue, sind sie luxuriöser als vor 20 Jahren.

Bei Toyota zum Beispiel, sieht man einen Tundra aus der ersten Produktionsserie und den Tundra von heute. Siehe die Firma Stellantis. Die Hauptmarke in den USA ist GMC, es ist kein 100% US Marke mehr. Chinesen, VW scheint auch ein packt geschlossen zu haben und heißt SAIC. Ein anderes Beispiel ist MG. In den 50er Jahren war es eine berühmte englische Marke, jetzt haben sie mit chinesischem Geld die Rechte gekauft und die Leute kaufen sie wegen der Tradition der Marke, ohne die Haltbarkeit der Autos in Frage zu stellen. Das ist es, was die Industrie am Ende macht, und zwar nicht nur im Bereich der Mobilität, sondern auch in anderen Bereichen. Wir bekommen immer noch das Gleiche wie immer, aber nichts anderes als in neuer Verpackung. Ein anderes Beispiel ist das Mobiltelefon, den Touch gab es schon in den 90er Jahren mit dem Apple Newton, nichts Vergleichbares mehr. Ich kann auch verstehen, dass Generationen kommen und gehen. Ich erinnere mich an 1977, als ich zum zweiten Mal nach Deutschland kam, Augsburg, ich war 9 Jahre alt und um 9 Uhr abends im Wohnzimmer, als der Tatort im Fernsehen lief, sagte mein Großvater mit einem autoritativen Ton: "Sascha ins Bett, die Sendung ist nichts für dich". Erst waren es die Millenials, jetzt die Centennials, wobei ich alles verstehen kann, aber die Industrie braucht junge, manipulierbare Menschen, die ausgeben und ausgeben und ausgeben und viel mehr Schuld sind in gewisser Weise die sozialen Netzwerke.

Jetzt, wo in Mexiko die Erziehung bei Kindern schwach ist, sehe ich das. Auf meinen Reisen rennt zum Beispiel ein Kind hinaus, und die Mutter rennt ihm hinterher und sagt ihm, es solle in den Laden gehen, um eine Limonade und Tortillas zu kaufen, worauf das Kind mit harschen ton antwortet, sie solle selbst gehen und sie kaufen. Als ich als Kind in Juarez war, hat meine Mutter mir das gesagt und ich habe ihr nicht einmal unhöflich geantwortet, sondern sie hat mich geohrfeigt.

Heutzutage nennt man sie auch "Generation Eltern". Das Problem ist global: Heutzutage kann man seine Kinder nicht mehr schlagen, denn wenn man das tut, landet man im Gefängnis. Sie nehmen sich einen Anwalt und verklagen dich wegen häuslicher Gewalt. Ich will nicht abschweifen, es ist ein Generationswechsel. Vom Ururgroßvater zum Urgroßvater, vom Urgroßvater zum Großvater, vom Großvater zu den Eltern und von den Kindern zu ihren Kindern. Alles geht also in eine bestimmte Richtung, weil die alten Leute die Vergangenheit nicht loslassen wollen, und was einmal aktuell und lohnend war, wird von Generation zu Generation weitergegeben, und so weiter und so fort. Beispiel Filme, in den 80er Jahren Superman, Batman usw., als Comics und was heute in den Kinos läuft. Letztendlich bin ich der Meinung, dass die USA mit dem Outsourcing/Crowdsourcing eine Menge Schuld auf sich geladen hat. Sie lassen in Ländern der Dritten Welt mit niedrigen Löhnen produzieren, damit die Muttergesellschaften als Aktionäre und CEOs noch reicher werden. Selbst Adidas lässt seine Tennisschuhe in Indonesien produzieren. Die amerikanische Redensart lautet: Wir produzieren in diesen Ländern, um den Armen Arbeit und ein Einkommen zu verschaffen, aber in Wirklichkeit ist es eine Farce, um sie selbst reicher zu machen. Denk dran, dass 1 % der Weltbevölkerung 66 % des globalen Inlandsprodukts erwirtschaftet. 

Gruss

Sascha

P.S. Wurde wieder lang, sorry. Aber hier: 

SAIC Motor – Wikipedia 

Nur da steht nichts drin von was ich sagte, aber ich weiß 100%, das die Gelder von diese Firma verteilt ist. Erinnere dich an die letzte Weltweite Finanzkrise da war GMC Bankrott. Ausseramtlich sagte man, die amerikanische Regierung hilfte, nur es war teils, teils. 

Das ist keine Signatur. Sondern ich putz hier nur
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Ventox Prosseco „Hallo Shrek3, ich verstehe das mit den chinesischen Produkten und den billigen Arbeitskräften. Ich werde mir zum Beispiel ...“
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Zum Beispiel Puebla, ein mexikanischer Bundesstaat, in dem Volkswagen mit Audi ansässig ist.


Mein früherer VW Vento und mein jetziger VW Jetta wurden in Puebla hergestellt.
Dort sind die Kosten der Produktion wohl etwa günstiger als in Deutschland.
Vielleicht auch deshalb, weil in Amerika (und in Asien) mehr von diesen Autos mit Stufenheck verkauft werden.
Nun wird in Puebla schon seit einiger Zeit ein Nachfolgemodell vom Jetta gebaut.
Ich könnte also das neue Modell kaufen und meinen jetzigen Jetta in Zahlung geben.
VW bietet ihn aber meines Wissens in ganz Europa nicht an.
Selbst importieren will ich nicht.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
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Borlander shrek3 „Deutsche Automobilindustrie und das Fehlen von kleinen E-Autos“
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Die deutsche Automobilindustrie hat es leider versäumt, auch kleinere E-Autos (wie z.B. E-Polo, E-Fiesta, usw.) herzustellen.

Es gab den e-Up, und dessen Verkauf wurde nicht mangels Nachfrage eingestellt: VW_e-up! 2020er_Modell

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The Wasp Borlander „Es gab den e-Up, und dessen Verkauf wurde nicht mangels Nachfrage eingestellt: VW_e-up! 2020er_Modell“
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Das Verschwinden der Kleinwagen wird schon eine Weile thematisiert. https://www.youtube.com/watch?v=NqbK9YKpBjk

Auch das Autofahren wird etwas, das sich bald nur noch Gutverdiener leisten können...

Ende
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st.lu Borlander „Es gab den e-Up, und dessen Verkauf wurde nicht mangels Nachfrage eingestellt: VW_e-up! 2020er_Modell“
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Hier etwas ausführlicher:

https://web.de/magazine/wirtschaft/schluss-up-eu-regeln-neuwagen-modellpalette-schrumpfen-39448244

Bei Wikipedia kommt das etwas kurz daher.

Gruß

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shrek3 st.lu „Hier etwas ausführlicher: ...“
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Wenn ich das richtig verstehe, betrifft die Anhebung der Cybersicherheitsanforderungen vor allem ältere Modelle - jenseits von der Frage, ob es sich dabei um Verbrenner oder E-Autos handelt.
Sind denn die größeren E-Modelle nahezu allesamt erst so viel später entwickelt worden, sodass der Hersteller vor geringeren Anpassungskosten steht?

Irgendwie kommt die Beantwortung dieser Frage im Artikel zu kurz.

Gruß
Shrek3

Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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st.lu shrek3 „Wenn ich das richtig verstehe, betrifft die Anhebung der Cybersicherheitsanforderungen vor allem ältere Modelle - jenseits ...“
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Hab tatsächlich irgendwo noch andere Seiten gelesen zum Thema, weiss jetzt aber nicht mehr welche.

https://duckduckgo.com/?t=lm&q=anhebung+cybersicherheit+beim+auto&ia=web

Hier noch mehr Lektüre.

LG

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mumpel1 st.lu „Hab tatsächlich irgendwo noch andere Seiten gelesen zum Thema, weiss jetzt aber nicht mehr welche. ...“
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Weshalb müsst ihr ständig Threads kapern? In diesem Thread geht es um Arbeitsmoral, und nicht um Sicherheitstechnik.

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st.lu mumpel1 „Weshalb müsst ihr ständig Threads kapern? In diesem Thread geht es um Arbeitsmoral, und nicht um Sicherheitstechnik.“
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Hab es mir noch mal angeschaut:

Esi ist schleichend gegangen.

In der 5. Antwort in diesem Thread (von  !!Prosseco!!) ging es am Ende schon um Autobauer.

Obendrein ist es hier auf dem Brett OffTopic, weshalb wohl dies ohne grössere Bedenken geschehen ist.

(meine Erklärung zu dem Vorfall)

Bleibt wohl nur Abspalten.

Aber wo???

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The Wasp mumpel1 „Weshalb müsst ihr ständig Threads kapern? In diesem Thread geht es um Arbeitsmoral, und nicht um Sicherheitstechnik.“
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Prosecco hat das aber sehr einseitig dargestellt und dass wegen einer Nebendiskussion der Thread gleich gekapert ist, halte ich für ein wenig übertrieben.

Die meisten, die in meiner Firma anfangen, sind inzwischen gute 2 Generationen jünger. Deren Arbeitsmoral ist nicht besser oder schlechter als meine im selben Alter, nur passt vielen Arbeitgebern nicht, dass viele ihre Rechte kennen und auch darauf pochen.

Ich halte von dem Gemecker über die Jugend gar nichts, meine jungen Kollegen sind cool.

Ende
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The Wasp shrek3 „Wenn ich das richtig verstehe, betrifft die Anhebung der Cybersicherheitsanforderungen vor allem ältere Modelle - jenseits ...“
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Sehe ich auch so. Für mich sind das vor allem Ausreden, um der Kundschaft die teuren Modelle andrehen zu können. Wer glaubt denn nach dem Megadieselbetrug einem Konzern wie VW noch? Ich definitiv nicht. War es ja nicht der erste VW-Skandal.

Die Entwicklung zum SUV hin ist katastrophal für die Innenstädte, weil die Parkplatzprobleme sich allein durch die riesigen Karren immer weiter verschärfen. Und wenn man sich den Bericht zu den steigenden Flottenkosten für Pflegedienste ansieht, allein, weil die Autoindustrie am Bedarf vorbei produziert, fragt man sich, auf welchem Narrenschiff wir uns gerade befinden?

Ende
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Borlander shrek3 „Wenn ich das richtig verstehe, betrifft die Anhebung der Cybersicherheitsanforderungen vor allem ältere Modelle - jenseits ...“
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Der e-up war ja "nur" eine elektrifizierte Version eines Benziners. War aber nach Medienberichten quasi permanent ausverkauft und zwischenzeitlich mit Förderung ab 12KEUR zu haben. Offenkundig war das ein Gesamtkonzept das vielen nicht nur objektiv, sondern auch subjektiv genügt hat.

Sind denn die größeren E-Modelle nahezu allesamt erst so viel später entwickelt worden, sodass der Hersteller vor geringeren Anpassungskosten steht?

Die Basis beim up ist inzwischen schon über 15 Jahre alt. Reine E-Autos sind natürlich später gestartet. Die kosten aber auch das 1,5 bis 5-fache.

Das wirtschaftliche Argument halte ich auch für vorgeschoben. Vor dem Hintergrund von Funktions-Abos dürften die höheren "Cybersicherheitsanforderungen" den Autokonzernen sogar eher noch entgegen kommen, weil das wahrscheinlich die größte Motivation dafür liefert...

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