Doch, es geht mehr, nur so weit denkt der Mensch nicht. Lange vor der Smart-Manie gab es das Erzgebirge und dessen Geschichte der Schwibbögen mit Kerzen im Fenster, um bei Dunkelheit dem Bergmann den Weg nachhause zu zeigen.
Viel viel später, als die ersten Stoffummantelten Strippen in die Häuser gezogen wurden, es auch ganz wenig und sehr teuer Schwibbögen auch elektrifiziert zu kaufen gab, hat man in jede Fensterlaibung eine Steckdose gebaut und angeschlossen. Vor dem Zubettgehen oder kurz nach Kneipenschluss wurde jeder Schwibbogen am Schnurschalter aus gemacht.
Viel später ist ein findiger Elektriker darauf gekommen, statt früher 2 Adern,lieber 5 Adern einzuziehen. Es gab ja Leerrohre, das war einfach. Zunächst war der Kapelsalat zuviel. Da der Elektriker in einer Maschienenfabrik arbeitete, VEB oder später ist nicht überliefert, spendierte er seinem HAK den Luxus der Reihenklemmen , Bakelit ? N + PE wurde ehh offen verlegt RCD gab es noch nicht. Er kaufte sich eine gebrauchte Schaltuhr, neue waren viel zu teuer, verdrahtete alle Steckdosen mit einem Draht der 5 in den Laibungen über die Schaltuhr.
Somit war die Faulheit geboren und in seinem Haus musste ab sofort keiner mehr alle Schnurschalter betätigen. Der Elektriker wurde immer älter und älter, noch garnicht so lange her, wechselte er die Schaltuhr gegen einen gebrauchten Dämmerungsschalter und Sommer wie Winter passten sich die schön leuchtenden Schwibbögen dem dunklen Erzgebirge an.
Noch immer wohnt der Elektriker in seinem Haus und freut sich über seine "Erfindung". Doch etwa vor einem Jahr, man sagt Energiekriese, da war die Stromrechnung so hoch, das seine spärliche Rente nicht mehr reichte. Eine letzte Investition, alle Birnchen gegen butterwarme LED austauschen, er hatte lange gewartet, Riffelkerzen müssen es sein, stilecht wie früher.
Nun hat er wieder einwenig Geld übrig, für seine Kinder, Enkel, Urenkel und für sich selbst. Er hätte auch gern seiner Frau Schönes gegönnt, sie war aber schon von über 20 Jahren durch das Tor ins Paradies gerufen worden. Er sparte und sparte auf seine erste Solaranlage, damit zumindest tagsüber die kWh-Preise nicht wieder seine schmale Rente auffressen.
Seine Schar an Nachkommen haben zusammengelgt, ihm eine Solaranlage geschenkt. Nun bastelt er weiter in seinem Lichterhaus, bis auch er durch das Tor zum Paradies gerufen wird.
Hoffe, wir lernen daraus, das die Einfachheit überdauert, schaut man sich die alte Elektrik an, die Porzellan-Sicherungen und vieles mehr, so hält das ganze sicher über 100 Jahre, ohne ein chinesisches Teil verbaut zu haben. Stopp, doch, die LED-Sofittenlampen und Riffelkerzen.
Das Ende der Geschicht ist noch nicht da, aber viele Häuslebauer übernehmen die Einfachheit der Elektroinstallation und freuen sich darüber, solang sie Leben.
Wiki: "Schwibbogen = Tor zum Paradies" .