Na gut, dann spreche ich einmal als Fachmann (Bauingenieur, unter anderem Verkehrs- und Straßenplanung als Schwerpunkt):
Die wenigsten Geschwindigkeitsbeschränkungen werden eingeführt wegen gehäufter Unfälle, aus einem einfachen Grund: Die Straßenverkehrsämter führen auch keine Statistiken bezüglich Unfallhäufigkeiten und Unfallursachen, sie sind selbst keine Fachleute in dem Metier (und Dank Großadministrator wissen wir ja nun, daß nur Fachleute eine Meinung zu einem Thema haben dürfen). Von sich aus fordert auch keiner in Verkehrsämtern Unfallstatistiken an. Wenn wegen Unfallhäufungen eine Geschwindigkeitsbeschränkung eingeführt wird, dann fast immer auf Initiative von Anwohnern, Bürgerinitiativen oder Interessengruppen.
Alle anderen nachträglichen Geschwindigkeitsbeschränkungen haben fast immer folgende Gründe:
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- Lärmschutz (auch immer auf Initiative von Anwohnern)
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- Straßenschäden, dann macht es aber nur Sinn für LKW, ein LKW belastet eine Fahrbahn so, wie 16.000 PKW, sofern man nicht die PKW selbst vor Schäden schützen will
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- Baumaßnahmen, seltsamerweise bleiben die Beschränkungen oft nach den Baumaßnahmen bestehen
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- Nachträgliche Errichtung einer Schule, eines Kindergartens, eines Krankenhauses
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- Initiative der Stadtverwaltung bezüglich besser Möglichkeiten um mit Radarfalen Geld verdienen zu können
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Bei uns wurde einmal ein Projekt mehrere Jahre getestet mit Tempo 40 statt Tempo 50. Ergebnis waren seltsamerweise mehr Lärmbelästigung und gehäufte Unfälle. Daß die Unfallhäufigkeit mit sinkender, zulässiger Höchstgeschwindigkeit sinkt ist ein Pauschalurteil, welches als solches so nicht zutrifft, da ab gewissen Schwellengeschwindigkeiten ein Aufmerksamkeitsdefizit beim Fahrer auftritt, was aber im Umkehrschluß auch nicht heißt, daß es weniger Unfälle gibt, je höher die Geschwindigkeit ist.
PS: Wenn Du nur zu Themen eine Meinung hast und diese äußerst, bei denen Du Fachmann bist, dann mußt Du ja ein überaus stiller Mensch sein.