>>Dieses Prinzip finde ich auch nicht ok.
Es ist aber höchst einfach zu erklären und kaum anders zu lösen: Bezahlen muß, wer eine 'geeignete Empfangseinrichtung bereithält.'
Das ist beim Telefon genauso, nennt sich dort Grundgebühr - unabhängig davon, ob man telefoniert oder nicht.
Die Alternative wäre der 'gläserne Konsument', der jede gehörte/gesehene Sendung per Logfile nachweisen muß und dann, so keine öffentlich-rechtlichen darin vorkommen, nicht bezahlen muß. Ein solches System wäre sicher keine Alternative, sondern ein weiterer, von vielen herbeigesehnter Schritt in den Überwachungsstaat; ich weiß, manche stört das nicht.
Das Modell, das bei den öffentlich-rechtlichen angewendet wird, ist übrigens sehr weit verbreitet: Auch Müllgebühr muß -beispielswiese!- jeder bezahlen; auch der, der keinen produziert. (Urteil VHG Ma + BVG)
Da man über Beispiele streiten kann - auch das Denkmodell, das dahinter steht, ist durchaus verständlich und nachvollziehbar. Unter anderem das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Grundsatzurteil dazu maßgebliches gesagt. In der Staats-und Gesellschaftstheorie findet man entsprechendes.
Das geht alles leider weit über die Möglichkeiten hinaus, die das ot eines Boards bietet und die auf Schlagwortebene bleiben müssen.
Das Grundprinzip ist aber erklärbar, in allen Lebensbereichen vorhanden und ich denke, auch sinnvoll: Das Solidarprinzip. Danach gibt es 'Grunddienstbarkeiten', wie Gesundheit (Krankenkasse-Pflicht), Straßenbau (Steuer-Pflicht), stattliche Unabhängigkeit (Wehrdienst-pflicht), aber auch 'Studium'(Asta-Pflicht), Handwerksbetrieb (Handwerkskammer-Pflicht) etc.pp.
In diesen -tausenden(!) von Bereichen kann man aus wohl überlegten Gründen NICHT sagen 'ich brauche keine.....Handwerkskammerberatung....Panzer.....STAATLICHE Gesundheitsfürsorge....
Und in diesen Rahmen fällt auch die Überlegung des Staates (NICHT der ARD oder ZDF), die Informationsfreiheit für so wichtig zu halten, daß man sie nicht dem Geldmonopol von Bertelsmann, Springer, Murdoch und Co. überlassen will.
Ich kann dem nur laut zustimmen. Ich bin froh darüber, daß nicht alles der Marktmacht des Geldes unterliegt.
Und schaue dafür gerne über den Tellerrand der eigenen Bedürfnisse hinweg und freue mich über eine der wenigen verbliebenen Inseln, auf der diese Bewegungsfreiheit noch herrscht.
Ich werde mich hüten, alles nach dem Kriterium der privaten Nützlichkeit und Ausbeutbarkeit zu beurteilen.
Ob das wohl verständlich ist?
Gruß
A4.