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The Green Mile (beeindruckend oder Müll?)

NANÜ / 9 Antworten / Baumansicht Nickles

Lief eben 3 Stunden, war nicht eine Sekunde langweilig und trotzdem, was haltet ihr von dem Film?

Für mich ein typisch verlogener Amifilm................dazu ein Plagiat (Wunderheiler, der hingerichet wird...........kommt mir irgendwie bekannt vor) bis auf eine Sache, die mir nicht ganz klar ist: wer sind die wahren Verantwortlichen für diesen "Märtyrertod"?

cu

NANÜ

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Jazzkantine NANÜ „The Green Mile (beeindruckend oder Müll?)“
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Schau mal...
Der Film spielt in den 30er Jahren in den USA.
Damals herrschten noch andere Sitten. Einerseits gab es noch nicht die Technik wie heute um anhand von DNA-Analysen das Verbrechen aufzuklären, andererseits hatten die Schwarzen damals nahezu keine Rechte. Eigentlich garkeine.

Von daher lage es nahe einen Schwarzen, der zwei kleine Mädchen im Arm hält die dazu noch blutüberströmt und tot sind, als Mörder zu verurteilen. Wer das Urteil gesprochen hat, das spielt nur eine nebensächliche Rolle, denn die damalige Gesellschaft in den USA war (oder ist immernoch...) von Vorteilen geprägt:
Schwarze sind Verbrecher, taugen nix, dürfen nix, sind nur für niedrige Arbeiten gut.....etc. pp. So urteilten die Weißen damals über die Schwarzen.

Eben aus diesen Gründen wurde John Coffey mit 99% Sicherheit nicht einmal einem Richter vorgeführt. Es waren ja genug Zeugen da (die Bauern die beim Suchen geholfen haben) und die haben gesehen, daß er zwei Mädchen in seinen Armen in seinen Armen hält, die blutüberströmt und tot sind. Nix da mit Spurensuche, DNA-Analyse, Fingerabdrücke....

Ein paar Jahrzehnte früher hätten die ihn gleich an einem Baum aufgeknöpft.

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xafford NANÜ „The Green Mile (beeindruckend oder Müll?)“
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also ich war damals im kino, hatte vorher die bücher von king gelesen und fand den film sehr gut. er ist zwar sehr sentimental gehalten, sehr viel daran ist mit dem moralischen zeigefinger geladen, aber trotz allem fand ich ihn beeindruckend und in gewisser weise ein "modernes" märchen für erwachsene. ganz nebenbei halte ich es für die beste geschichte aus der feder von stephen king.

Pauschalurteile sind immer falsch!!!
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Grossadministrator NANÜ „The Green Mile (beeindruckend oder Müll?)“
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Es fällt aber dennoch auf: Praktisch alle einsitzenden Gefangenen sind im Grunde genommen eigentlich wirklich nette Kerle, die Wärter sind - bis auf die eine Ausnahme des Bösewichts - absolut vorbildliche Spitzenkräfte.
Und mal ehrlich: Wenn du einen offenbar leicht neben sich stehenden Mann mit 2 toten Kindern im Arm findest, der Mann ist dazu noch blutüberströmt, würde der auch heute verurteilt werden. Auch wenn er weiß wäre.

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Jazzkantine Grossadministrator „Es fällt aber dennoch auf: Praktisch alle einsitzenden Gefangenen sind im...“
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Dem kann ich nicht zustimmen.

Wenn es heutzutage so zugehen würde und jeder denjenigen verurteilt, nur weil er am besten ins Täterbild passt und viele Umstände dafür sprechen...na dann Prost Mahlzeit.

Beispiel:
Bei der Bundeswehr arbeitete ich mit einem Kamerade an einem LKW, den wir wieder flott machen mussten. Jener Kamerad verletzte sich bei den arbeiten am Kopf, da er unter dem LKW vorkrabbelte und sich den Kopf am hinteren Spritzschutzblech derart stak anstiess, das er eine heftige Platzwunde am Kopf erlitt, blutete wie ein abgestochenes Schwein und sehr benommen war. Ich eilte ihm zur Hilfe und bekleckerte meine Uniform und auch mein umliegendes Werkzeug mit seinem Blut.

Auf den ersten Blick sah alles so aus, als hätte ich ihm mit meinem Gelenkratsche einen übergebraten. Allerdings stellte sich dann später heraus (auch durch seine Aussage) das er sich selber ohne absicht die Wunde zugefügt hat und ich ihn nicht eins übergezogen habe. Aber wie gesagt....man hätte meinen können, ich hätte ihm einen Scheitel gezogen. Sah auf den ersten Blick alles so aus.

Siehste und wenn sowas z.B. in einer zivilen Werkstatt passiert wäre dann hätten alle Beamte und Juristen mich verurteilt, also einen unschuldigen, wenn sie so gehandelt hätte wie du das dargelegt hast (der hat Blut an den Händen...der wars auch...da müssen wir nicht mehr lange fragen....)

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Desolisation NANÜ „The Green Mile (beeindruckend oder Müll?)“
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Ich hatte ihn vor ca. einem Jahr gesehen, ich fand den Failm sehr gut und eigentlich stimme ich da am ehesten mit Xafford überein.
Verlogen fand ich den überhaupt nicht.

Allerdings bei Filmen wie Saving Private Ryan bzw. Der Soldat Ryan, da könnte ich fast ausrasten, ....aber ist eh nur ein Film und solange es noch Leute gibt, die die Warheit kennen kann man damit leben.

Desolisation

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NANÜ Desolisation „ Ich hatte ihn vor ca. einem Jahr gesehen, ich fand den Failm sehr gut und...“
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verlogen - vielleicht ein wenig zu provaktiv - in dem Sinne, daß der/die Henker (für mich schlußendlich die wahren Verantwortlichen) Edgecomb nur bei dem mit offensichtlich besonderen Gaben ausgestatteten Delinquenten sein "Handwerk" in Frage stellt und sich sein Gewissen meldet, dabei aber vergißt, daß alle Menschen Gottes Geschöpfe sind - sei es der Indianer (Graham Greene) oder der alte Mann.
Daß die Todesstrafe per se unchristlich ist, darüber braucht man gar nicht erst zu diskutieren - möchte nicht wissen, wieviel unschuldige, besonders aus Minderheiten stammende Menschen hingerichtet worden sind - und genau da wird der Film verlogen, du kannst keinen Film über die Todesstrafe und deren viehische Vollstreckung (Folter mit der Todesangst über Jahre ............) drehen, ohne klar Stellung zu beziehen. Und dem entzieht sich der Film - im Gegensatz zu Dead Man Walking - auf Grund der vielen Todesstrafenbefürworter in den USA - Tom Hanks gehört auch dazu.

Auch wenn Steven King keinen Einkaufszettel mehr schreiben kann, ohne daß daraus ein Bestseller wird, war meiner Meinung nach sein bester Roman: (und auch die Verfilmung mit Tim Robbins, Morgan Freeman) Die Verurteilten.
Der erste Teil über die real existierende Hölle Gefängnis in den USA.

cu

NANÜ

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Desolisation NANÜ „verlogen - vielleicht ein wenig zu provaktiv - in dem Sinne, daß der/die Henker...“
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"Daß die Todesstrafe per se unchristlich ist, darüber braucht man gar nicht erst zu diskutieren - möchte nicht wissen, wieviel unschuldige, besonders aus Minderheiten stammende Menschen hingerichtet worden sind - und genau da wird der Film verlogen, du kannst keinen Film über die Todesstrafe und deren viehische Vollstreckung (Folter mit der Todesangst über Jahre ............) ................."


Aus der Sicht hatte ich es noch nicht gesehen, da würde ich dir mal ganz spontan recht geben!

"Auch wenn Steven King keinen Einkaufszettel mehr schreiben kann, ohne daß daraus ein Bestseller wird, war meiner Meinung nach sein bester Roman: (und auch die Verfilmung mit Tim Robbins, Morgan Freeman) Die Verurteilten.
Der erste Teil über die real existierende Hölle Gefängnis in den USA."

Die Verurteilten oder die Shawshank Redemption finde ich auch absolut genial, beide sind 2 meiner Lieblingsfilme.

Grüße

Desolisation



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mr_drehmoment NANÜ „The Green Mile (beeindruckend oder Müll?)“
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Ich hatte mir den Film auch damals im Kino angesehen - in Cinemaskope(extra Breitwandformat) und SDDS (Sony Dynamic Digital Sound).

Mich hatte der ganze Film sehr mitgenommen - besonders die ekelhafte Bruzzelei als der eine mit trockenem Schwamm hingerichtet wurde.
-Ich bildete mir ein das verbrannte Fleisch riechen und mein Magen fing an zu rebellieren.

Es ist ein hervorragender Film - mit hervorragenden Darstellern.
Ein Film der Spitzenklasse - nur leider nicht für meine schwachen Nerven geeignet :-(

Schlimmer ? Geht immer !!!
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Spasstiger NANÜ „The Green Mile (beeindruckend oder Müll?)“
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Klasse Film! Trotz der Länge bleibt man gebannt dran. Manche Szenen ziehen sich auch tatsächlich sehr lange hin, man merkt als Zuschauer aber nichts davon, wenn man nicht bewußt darauf achtet (ich hab gestern auf die Uhr geschaut, was schon viertel nach 11?!).
Zweimal hab ich ihn jetzt gesehen.
Die Hinrichtungen sind aber schon sehr hart und für sentimentale Gemüter sicherlich nur schwer verdaulich.

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