>Schon mal gelesen, was Saddamn Hussein im Irak angerichtet hat, alles das, was erst jetzt rausskommt, Massengräber, Folter, das ganze Programm.
Niemand hat behauptet, dass Sadam ein Super-Staatschef ist. Ich bedauere den Untergang seines Regimes nicht. Allerdings muß man auch über die Art und Weise der USA im Vorfeld des Krieges reden. Wenn es den USA um die Wahrung der Menschenrechte geht: Warum wird nicht in einigen afrikanischen Staaten interveniert, wo sich zwei Bevölkerungsgruppen gegenseitig die Schädel einschlagen. Aktuelles Beispiel: Kongo.
Vielleicht, weil es dort kein Öl oder nur wenig gibt?
>Beispiel: China/Nordkorea. Wenn jemand Atomwaffen besitzt,...
Meiner Meinung nach, fehlt ein Gegengewicht zu den USA. Ich würde mir wünschen, dass sich China in Zukunft mehr der Außenpolitik widmet. Noch lieber wäre mir, wenn Europa das Gegengewicht bilden würde. Aber dafür müssen wir erst unsere internen Differenzen überwinden und daswird noch ein bißchen dauern.
>Wo waren den all die Bekloppten Demonstranten, die jetzt gegen die USA antreten, als Saddam Hussein noch voll am Werk war?
Ja, okay. Diesen Einwand kann man sicher anbringen.
>Und Europa soll mal ganz ruhig sein, jahrelang wird im ehemaligen Jugoslawien beim Völkermord zugesehen. Erst als die USA eingreifen, bequemen sich auch die Europäer, ihren Teil dazu zu geben.
Hm, ich bin mir jetzt nicht ganz sicher. Aber irgendwie hatte ich das umgekehrt in Erinnerung.
>Und wenn ich die Wahl habe, unter Hussein ... aufpassen zu müssen, was ich sage, ständig von Terror und Folter bedroht zu sein, in ständiger Angst vor Krieg zu leben, ... dann wähle ich mit Freude und Begeisterung das Leben in den USA.
Wie ich bereits schrieb: Saddam war kein Unschuldslamm. Aber leider ist es auch Fakt, dass in den USA auch keine Meinungsfreiheit mehr herrscht. Wie hieß doch gleich diese Gruppe? Dixie Chicks oder so ähnlich. Die sind öffentlich gegen den Krieg und werden seit dem boykottiert. Eine amerikanische Nonne wird, weil sie sich in Friedeninitiativen engagiert, vom FBI vernommen. Ein Krankenpfleger islamischen Glaubens bekommt Besuch vom FBI. Er war von einem Arbeitskollegen denunziert worden. Angeblich hatte er seinen Mundschutz zu lange auf dem Gesicht. Man könnte drüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Noch weitere Beispiele? Ein Bürger pakistanischer Herkunft, allerdings mit einer Amerikanerin verheiratet, wird bei Nacht und Nebel vom FBI zu Vernehmung abgeholt. Als seine Frau einige Tage später ihren Mann besuchen will, wird ihr mitgeteilt, dass er nach Pakistan abgeschoben wurde. Ein Moslem wurde inhaftiert, weil er angeblich ein wichtiger Zeuge sei. Mittlerweile wurde er zu "enemy combatant" erklärt und wird ohne Rechtsbeistand, ohne Anklage und ohne Gerichtsverfahren schon seit einigen Monaten festgehalten. Dies alles konnte man in einschlägigen Magazinen (Focus(-TV), Stern, Spiegel(-TV)) nachlesen und hören.
Es bleibt auch Fakt, dass die USA den Irak Anfang der Achtziger mit Milzbrand-Kulturen beliefert haben. Deshalb war sich GWB wohl auch so sicher, dass er bei Saddam Massenvernichtungswaffen finden würde. Tja, leider Pech gehabt. Bis heute bleiben die USA den Beweis für ihren Angriffskrieg schuldig.
Ich träume davon, die USA auf eigene Faust mit dem PKW zu bereisen. Meine Route hab ich auch schon ausgearbeitet. Aber solange Busch und Co. an der MAcht sind, werde ich diese schöne Land nicht betreten. Ich kann bei Diskussionen schlecht meinen Mund halte. Und ich habe keine Lust, plötzlich auch Besuch vom FBI zu bekommen.
>Dann wandere doch aus, z. B. in den Iran oder nach Nordkorea.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass irgend jemand behauptet hat, dass man in diesen Länder angenehm leben kann. Ist das aber Grund genug, diese Länder anzugreifen?