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Eigentlich wollte ich ja was Lustiges posten, aber.....

schnaffke / 11 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo, eigentlich wollte ich grade was Lustiges über mein Töchterlein posten, aber irgendwie ist dieses Pädophilen-Thema zu ernst. Gestern abend hab ich lange überlegt, ob ich eine Antwort schreiben soll auf das Posting von Durden, mich hat das ziemlich aufgeregt, aber ich wollte nicht in der ersten Wut irgendwas schreiben, was dann dann doch eher unreflektiert ist. Als ich mich dann doch zu ein paar Zeilen durchgerungen hatte, war das Posting wohl schon gelöscht, jedenfalls konnte ich meine Antwort nicht mehr absetzen.
Ich finde es jedenfalls wichtig, Kinder frühzeitig zu stärken bzw. ihnen zu vermitteln, dass sie sich "körperlichen Kontakt", der ihnen unangenehm ist, auf keinen Fall gefallen lassen sollen. Dazu gehört meiner Meinung nach auch das berühmte "Küßchen", dass man der ungeliebten Tante oder Onkel geben soll mit der Begründung "Nun stell dich doch nicht so an". Übergriffe passieren leider oft durch Personen aus dem Bekannten/Verwandten-Kreis, und Kinder können damit nicht gehen, wenn sie immer zu hören bekommen "Das ist doch Onkel/Tante Sowieso, stell dich nicht so an", und wenn dann Onkel/Tante Sowieso oder der nette Nachbar "mehr" verlangen, wissen die Kinder nicht, wie sie sich verhalten sollen, weil "sie sollen sich ja nicht so anstellen"!
Meine Tochter ist 11 Jahre alt und ich würde nie von ihr verlangen, jemandem ein Küßchen zu geben, wenn sie es nicht will (auch wenns der eigene Opa ist). Das Ganze natürlich ohne Panikmache. Es ist eben meistens nicht der große Unbekannte, der in einem schwarzen Auto am Straßenrand lauert, und die Kinder wegfängt.



Kürzlich hat sie an einem WenDo Kurs (http://www.wendo.info/) teilgenommen. Das ist eher Selbstbehauptung, weniger Verteidigung, und ich war überrascht, wie gestärkt sie aus diesem Kurs nach Hause kam. Ich will jetzt nicht lang und breit erklären, was das ist (siehe Link), aber das hätte ich als 11-jähriges Mädchen auch gut gebrauchen können, dann wär mir das eine oder andere vielleicht erspart geblieben.



So, jetzt hab ich doch fast einen Roman geschrieben, aber egal, das mußte sein.
Die lustige Episode mit meiner Tochter poste ich dann, wenn sich die Wogen hier wieder geglättet


haben.
Gruß Schnaffke

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Micky schnaffke „Eigentlich wollte ich ja was Lustiges posten, aber.....“
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Hallo Schnaffke,
zuerst gebe ich Dir recht und teile Deine Meinung voll und ganz. Aber, diese Kurse (haben meine zwei älteren Kinder auch gemacht) sind alle ganz nett und sicher haben sie auch Ihre Berechtigung. Allein, das Deine "Kleine" sich stark fühlt.
Nur hat sich gezeigt, das all diese Vorbereitung die Kinder eben nicht schützen. Es wurde mehrfach bewiesen, das selbst Kinder die mehrfach in solchen Kursen waren, in genau den Situationen kläglich versagt haben und eben doch "mitgegangen sind".
Das Problem ist, das man Kinder nicht auf die Situation richtig vorbereiten kann. Das hängt nicht zuletzt auch mit unserer Gesellschaft zusammen. Sie sollen ja auch intergriert werden und Hilfe geben, wo sie gebraucht wird. Den netten Nachbarn, der nach dem Weg fragt soll ja nicht "vor das Schienenbein getreten werden". Und genau da ist das Problem, Kinder können eben nicht unterscheiden, ob "der" es nun gut meint, oder eben nicht. Der Gegner ist ja nicht dumm oder geistig bekloppt.
In den entscheidenden Situation können wir Eltern leider nur hoffen, das sich unsere Kinder irgendwie bemerkbar machen und all das gelernte Abrufen. Und wir können nur hoffen, das es gut geht.

Zweimal wurde bei meinen Kindern inzwischen solche Übergriffe versucht. Sie haben es mir erzählt. Das war ein riesen Erfolg. Sie haben drüber geredet. Ich halte es auch so, das ich Ihnen sage, okay, wenn Ihr mitgeht in Gedanken ist das nicht weiter schlimm, aber wenn es Euch bewußt wird, dann geht einfach weg und ruft um Hilfe. Nur sollen Sie keine Angst haben einen Fehler gemacht zuhaben und Angst vor Strafe. Wenn es passiert ist, dann brauchen Sie keine Angst zu haben. Ich denke, verhinbdern kann man es nicht, da helfen leider auch nicht 100 Trainings.

Hm, irgendwie nur ein Denkanstoß......

...einer, der die Tür leise zumacht.
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Frednerk schnaffke „Eigentlich wollte ich ja was Lustiges posten, aber.....“
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Hallo Schnaffke,

das ist das erste Mal das ich eine meiner
Einstellungen zu 99% in dem thread eines anderen las !

Werend des Lesens dachte ich daran dir den Tipp
(mein Favorit: Aikido) zu schreiben
deine Tochter vielleicht für Selbstverteidigung
zu begeistern und siehe da , im nächsten Satz hattest DU das bereits niedergeschrieben !
Bin beeindruckt.

schön' Gruss an dich und deine Tochter,
ihr macht das genau richtig , F-)

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gelöscht_127656 schnaffke „Eigentlich wollte ich ja was Lustiges posten, aber.....“
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Hallo Schnaffke,

ich kam hier auch eher zufällig vorbei und habe leider (oder vielleicht Gott sei Dank) die geistigen Ergüsse von Durden nicht mitbekommen. Meine Tochter ist fast 5 und kennt überhaupt keine Scheu, nicht vor großen Hunden und nicht vor fremden Menschen sondern geht offen auf alle zu. Das ist zum einen schön, da man sie überall mit hinnehmen kann, macht uns zum anderen aber auch etwas Sorgen.
Wir haben schon teilweise mit 3 1/2 angefangen, sie Schneewittchen hören zu lassen, die auch einer fremden Frau die Tür aufgemacht hat. Oder es gibt auch ein Buch "Gehe nie mit einem Fremden", aber reicht ds wirklich ? Häufig geht die Gefahr ja nicht nur von Fremden aus, sondern auch von Bekannten oder Nachbarn. Wo seht Ihr da gute Ansatzpunkte, um es dem Kind zu vermitteln.

Gruß
Asgarond

P.S.: Auf die Geschichte bin ich dann aber doch gespannt. Ich habe da auch ein paar auf Lager.

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schnaffke gelöscht_127656 „@Schnaffke“
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@asgarond: tja, das ist halt ein Problem, wie Micky in seinem Posting auch schon sagte, ein Patentrezept, wie wir unsere Kinder schützen könnten, gibts eben nicht. Ich hab versucht, von Anfang an, jede Schwarz-Weiß Malerei zu vermeiden, also "Die Guten" und "Die Bösen" gibts einfach so nicht, wie in den Märchen. Reden ist ganz wichtig, dem Kind immer das Gefühl zu geben, es kann mit Allem zu dir kommen, egal was, aber das ist ja wohl auch hinlänglich bekannt. Dass Übergriffe oft eben aus dem Bekannten/Verwandten-Kreis stattfinden ist wohl allgemein bekannt, aber ich würde es nicht so rüberbringen, schließlich soll das Kind ja nicht in jedem Nachbarn einen potentiellen Sexualstraftäter sehen. Ich hab versucht, das allgemein rüberzubringen, so wie ich schon schrieb: Niemand, und d.h. auch wirklich niemand darf dich anfassen, wenn du das nicht willst. Das schließt alle Personengruppen ein, sogar die Eltern. Das fängt eben schon beim Kleinkind an, wenn z.B. eine Tante es in den Arm nehmen und küssen will, und das Kind sich dabei unwohl fühlt. Dann dürfen wir als Eltern das nicht erzwingen, das Kind muß das Recht haben "NEIN" zu sagen.
Eine andere Geschichte ist die mit den Geheimnissen. Kinder haben oft Geheimnisse vor den Eltern, das ist OK und das akzeptieren wir. Aber da gibt es eine Sorte Geheimnisse, die nicht gut sind: wenn dem Kind damit Angst gemacht wird (wenn du das verrätst, passiert was Schlimmes..). Bei sexuellem Mißbrauch sind solche Geheimnisse oft im Spiel. Ich hab versucht, meiner Tochter das so zu vermitteln, dass der Verrat eines "schlechten" Geheimnisses nichts Schlimmes ist, weil ein Geheimnis immer gut sein sollte, und auf keinen Fall Unwohlsein oder Angst hervorrufen darf. Ein "schlechts" Geheimnis ist es nicht Wert geheimgehalten zu werden, wenn einer der "Geheimnisträger" dabei Angst empfindet.
Ich denke, dass das ganz gut bei ihr angekommen ist.

Jetzt hab ich schon wieder fast einen Roman geschrieben, aber das Thema ist mir wichtig, ich selbst habe so etwas in dem Alter (11 bzw. 12 Jahre) erlebt und zwar ausschließlich von Verwandten und Bekannten.

@ Micky: Noch ein Wort zu WenDo: Ich denke, es hat doch was gebracht, meine Tochter mischt sich jetzt öfter in Streitigkeiten in der Schule, um diese zu schlichten, sie traut sich, einem Jungen gegenüber zutreten, um ihn zurecht zuweisen. Sie wird laut, wenn im überfüllten Bus jemand ihr ans Knie greift. Das ist doch ein toller Erfolg? Ich hab mich damals nicht getraut, mich zu wehren, man durfte ja einem Erwachsenen gegenüber nicht unhöflich sein......
Gruß Schnaffke

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Fetzen schnaffke „@Schnaffke“
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...dass du wieder einen Roman schreiben musst-
ist beim Wendo eigentlich immer noch so, dass es von hypersensiblen Frauenrechtlerinnen unterrichtet wird? Versteh mich richtig, ich will hier nicht irgendetwas suggestiv unterstellen.
Ich habe nur während meiner aktiven Zeit festgestellt, dass Frauen, die vom Wendo zum Wing Tsun gewechselt hatten gar nicht mehr so angetan waren. Sie fanden die Grundidee immer noch prima, nur konnten sie durch den Vergleich feststellen, dass beim Wendo häufig eine grosse Lücke zwischen Wunsch und Realität klaffte. Beispiel: Männern war die Teilnahme immer strikt untersagt, nur gegen wen müssen sich Frauen in der Regel zur Wehr setzen? Es ist halt ein riesen Unterschied, ob ich 50kg, oder 80-90kg gegenüberstehe. Wenn ich das nicht trainiere, dann steh ich im wirklichen Leben erstmal fassungslos davor. Das ist alles schon eine Weile her, deswegen frag ich rein Interesse halber.
Ich habe selber halt zu oft mitanhören und bei Demos (nicht vom Wendo, aber bei anderen) mitansehen müssen, dass Menschen sehr häufig anstatt eines realistischen Selbstbewusstseins eine teilweise gnadenlose Selbstüberschätzung eingeimpft wurde.
Ich finde trotzdem, dass du richtig handelst und ein Gefühl für solche Situationen zu schaffen ist sicher auch wichtig, nur wie gesagt, der Übergang von Selbstbewusstsein zur Selbstüberschätzung ist fliessend.
Ich hoffe, ich habe mit meiner Frage keine Ängste geschürt und wünsche dir und deinen (und allen anderen) Kleinen von ganzem Herzen, dass ihr niemals in die Situation kommt das wirklich herausfinden zu müssen. Habe ich allerdings Augen öffnen können und geholfen Fragen bei Unklarheitenzu stellen, dann freut es mich.

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
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schnaffke Fetzen „@Schnaffke: auf die Gefahr hin,...“
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Hy Fetzen, danke, für deine Antwort, und du hast sicher Recht, dass es überhaupt nicht Sinn der Sache ist, dass die Kinder sich selbst überschätzen, aber das ist auch überhaupt nicht der Sinn des WenDo. Hier gehts darum, die vorhandenen Potentiale auch zu nutzen. Ein Beispiel: zu Beginn des Kurses sollten die Mädels ein 2 cm starkes Brett mit der bloßen Hand (Handkante) durchschlagen. Alle haben es geschafft, und es gab einen ungeheuren AHA-Effekt, weil viele sich das gar nicht zugetraut haben ("Boah, ich hätte nie gedacht, dass ich das kann"). Auch die Stimme spielte eine Rolle. Viele der Mädels hatten noch nie richtig laut gebrüllt. Das sind Dinge, die einen Angreifer vielleicht einen Moment verwirren, und dem Opfer genau diese Zeit zum Abhauen verschaffen.
Es gibt in ganz Deutschland übrigens nur 3 (in Worten drei) komplett ausgebildtete und anerkannte WenDo Trainerinnen und unsere war eine davon. Ich kann mir schon vorstellen, dass damit auch viel Schindluder betrieben wird, dass die von dir erwähnten "hypersensiblen Frauenrechtlerinnen" gar nicht richtig ausgebildet sind, und z.T. auch Unsinn verbreiten.
So, bevor es wieder ein Roman wird, hör ich besser auf, ich hoffe das Prinzip von WenDo ist einigermaßen rübergekommen.
Gruß Schnaffke

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Soulmann63 schnaffke „Eigentlich wollte ich ja was Lustiges posten, aber.....“
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Spiel ist das Fundament schöpferischer Intelligenz, die aber wie jede andere Intelligenz auch entwickelt, ausgebildet werden muß. Eine Grundlage für Spiel ist das Geschichtenerzählen. Schon bevor das Kleinkind sprechen kann, hört es dem Erwachsenen ganz versunken beim Reden oder Geschichtenerzählen zu. Zu Anfang ist das Verstehen der Worte eher zufällig, das Faszinierende ist der Klang der Lautsilben. In seinen Memoiren beschreibt ein älterer Herr, wie er als kleiner Junge liebte, auf den Schoß seines Großvaters zu klettern und ihm beim Vorlesen aus den Werken großer Philosophen zuzuhören, diesen hochfahrenden Worten, die sein junges Gemüt zum Streben nach Höherem anfachten....


Mehr Infos findest Du auf der Homepage des Verfassers Klick mal Hier!!

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Soulmann63 schnaffke „Eigentlich wollte ich ja was Lustiges posten, aber.....“
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Schaut auch mal auf dieser Seite rein!!


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Soulmann63 schnaffke „Eigentlich wollte ich ja was Lustiges posten, aber.....“
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Kurzinformation


Körperliche
und seelische Misshandlung von Kindern, Vernachlässigung, sexueller Missbrauch
haben vielfältige Ursachen. Sie zu beseitigen oder wenigstens einzudämmen, zählt
zu den wichtigen Aufgaben nicht nur der Kinder- und Jugendhilfe, sie muss in
allen Politikbereichen zentrales Leitmotiv sein.


Seit
1.1.2001 besitzt jedes Kind das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung (§ 1631
Absatz 2 BGB). Mit diesem gesetzlich verankerten Anspruch der Kinder wollte der
Gesetzgeber einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft anregen. Dieser sollte
nicht mit Sanktionen oder Diskriminierung Erziehender, sondern mit einer persönlichkeits-
und sozialfördernden Werteeinstellung dem Kind gegenüber, der Stärkung
erzieherischer Kompetenz sowie mit entsprechenden Hilfeangeboten einhergehen.
Gemäß § 16 Absatz 1 SGB VIII sind die Jugendämter verpflichtet, den Eltern
Wege aufzuzeigen, wie Konfliktsituationen in der Familie gelöst werden können.



Das Schicksal vernachlässigter, misshandelter oder missbrauchter Kinder und
Jugendlicher stellt für die Jugendhilfe in ihrer Alltagspraxis eine drängende
Herausforderung dar. Die Fachkräfte in der Jugendhilfe, insbesondere in den
Jugendämtern und in den Beratungsstellen, müssen hierbei stets schwer wiegende
Abwägungen treffen zwischen dem Recht der Personensorgeberechtigten einerseits
und dem notfalls auch gegen deren Willen durchzusetzenden Schutzinteresse der
betroffenen Kinder und Jugendlichen andererseits.

Dabei sind sie angesichts zum Teil unglaublicher Erscheinungsformen der Gewalt
gegen Kinder als Person, als Mann oder Frau, betroffen und haben Anspruch auf
eine loyale und verständnisvolle Unterstützung durch ihre Vorgesetzten und
durch die jeweiligen politischen Entscheidungsträger.



Es
gibt noch mehr Infos oder Hilfe zu diesem Leidigen Thema zum Beispiel auf dieser Seite!


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Anne Radtke schnaffke „Eigentlich wollte ich ja was Lustiges posten, aber.....“
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und auf der anderen Seite verlangt diese Sumpfkuh von Buhlmann, seine minderjährigen Kinder 1000 km weg zur Ausbildung schicken zu irgendwelchen Saupreissn...
Was dabei rauskommt sieht man ja bestens am Fall Jennifer!

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