Am meisten stört mich das "wir" dabei! Pluralis majestatis? WER zahlt den für die Arbeitslosigkeit? Nicht ER und die ganze Bande von Antikompetenten, WIR! Als ob es SEINEN Beitrag angemessen finanziell auch nur in Gedanken denn in Taten leisten würde. Ich verbitte es mir ganz energisch, mit seinesgleichen als "wir" zusammengefaßt zu werden, sollte er das gemeint haben!
Aber: wenn man diesen Satz absolut losgelöst, wortwörtlich nimmt, dann hat es (Arsch-litiker zähle ich nicht zu den Menschen dazu) vollkommen recht. Auch ich würde es lieber sehen, daß der Posten auf meinem Gehaltsstreifen verschwindet. Aber NICHT!, weil man für die nach wie vor existierenden Scharen von Arbeitslosen nichts mehr zahlen will, sondern, weil es nicht mehr sein muß, weil sie nämlich weg sind. Nicht durch Statistik verschwunden, sondern WIRKLICH WEG! Aber das versucht ja seit Jahrzehnten, nicht ernsthaft. Es hier auch nicht. Je mehr es darüber spricht, desto weniger wird getan - uralter Grundsatz der Spielart von organisierter Kriminalität, die gemeinhin gröbstens verniedlicht als "Politik" bezeichnet wird.
Ganz ohne Zweifel gibt es unter den Arbeitslosen eine ganze Menge von "Schmarotzern", wie sie auch schon mal betitelt wurden. Ich wiege mich aber in der Hoffnung, daß es sich dabei um die ABSOLUTE MINDERHEIT handelt. Der Rest, also die großegroßegroße Mehrheit versucht wirklich, eine neue Arbeit zu bekommen. Bestimmt gibt es da auch Abstufungen der Art, daß der eine sagt, "alles - überall!", der andere aber "alles - maximal 10 Minuten mit´m Auto" darunter versteht. Kürzlich gab es in der Zeitung einen Bericht darüber, daß bereits in der Einwohner- wie flächenmäßig nicht sehr großen Stadt Lübeck einige Jugendliche keine Lehrstelle finden konnten, weil sie dazu in einen anderen Stadtteil von Lübeck hätten fahren müssen. Für SOLCHE! Spießgesellen und -innen würde ich auch den Geldhahn irreversibel zugedreht wissen wollen, in der Tat! Ohne Ausnahme! Und nicht nur in Wahlkreisen, die notorisch nicht die eigene Partei wählen.
Aber genau da sehe ich auch wieder ein Problem: wenn auf sowas tatsächlich geprüft werden sollte, wird sich der ganze Verwaltungsmob noch weiter aufblähen, der öffentliche Dienst wird noch teurer. Und darauf können die Steuerzahler wohl gerne verzichten.
Ansonsten ist das mal wieder die alte Litanei: kreiere ein halbwegs stimmiges Feindbild, der bildzeitungslesende Plebs beißt an und die Regierung kann ungehindert weitermachen. Halbes Jahr gewonnen. Auch, wenn man die echten, wirklichen Schmarotzer rauspickt und sie im Sinne des Wortes auf die Straße setzt (wogegen ich prinzipiell nichts hätte), da sie (wie gesagt: hoffe ich!) nur die verschwindende Minderzahl der "Arbeitslosen" bilden, löst es das Gesamtproblem "Arbeitslosigkeit" nicht im mindesten, nicht mal, im allerzartesten Ansatz. Es wird demzufolge auch noch nicht einmal eine spürbare finanzielle Entlastung bringen, weder für das Arbeitsamt und schon gar nicht für die Kommunen, die dann für die Sozialhilfe herhalten müßten. Da das aber Sache der Länder und Kommunen, nicht aber des Bundes ist, könnte ich mir glatt Maßnahmen in diesser Richtung vorstellen. Zumal es ja (wenn ich nicht irre) derzeit mehr Bundesländer gibt, die von den im Bund in der Opposition befindlichen Parteien beherrscht werden...
Selbstverständlich würde es die derzeitige Bundes-Opposition ganz genauso machen! Nur DIE hätten noch weniger Skrupel als die derzeitige Regierung, deren Tatendrang (glücklicherweise) von umfassender Anti-Kompetenz begrenzt wird.
Das wird böse enden. Nicht nur finanziell.