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Clement: Wir wollen nicht mehr für Arbeitslosigkeit zahlen

Tilo Nachdenklich / 10 Antworten / Baumansicht Nickles

Wolfgang Clement spricht Tacheles: "Wir wollen nicht mehr für Arbeitslosigkeit bezahlen."
Langzeitarbeitslose sollen sich vor allem selber helfen.

Damit spricht er so manchem Stammtisch aus der Seele, aber leider leider war schon mal diese "Radikalisierung der Mittelschichten" gegen die vermeintlichen Schädlinge des Volkskörpers die Basis des Faschismus.

http://www.akweb.de/ak_s/ak477/27.htm

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Anonym Tilo Nachdenklich „Clement: Wir wollen nicht mehr für Arbeitslosigkeit zahlen“
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Was stört die das Geschwätz von gestern.

Für mich sind das ausnahmslos " ALLE" Volksverräter. Entweder das Volk erhebt sich Jetzt, oder DIE werden UNS zeigen. Das immer noch ein bisschen mehr geht! Ohne zu Hetzen.
Aber ! ES IST SO !
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Herman Munster Tilo Nachdenklich „Clement: Wir wollen nicht mehr für Arbeitslosigkeit zahlen“
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Am meisten stört mich das "wir" dabei! Pluralis majestatis? WER zahlt den für die Arbeitslosigkeit? Nicht ER und die ganze Bande von Antikompetenten, WIR! Als ob es SEINEN Beitrag angemessen finanziell auch nur in Gedanken denn in Taten leisten würde. Ich verbitte es mir ganz energisch, mit seinesgleichen als "wir" zusammengefaßt zu werden, sollte er das gemeint haben!

Aber: wenn man diesen Satz absolut losgelöst, wortwörtlich nimmt, dann hat es (Arsch-litiker zähle ich nicht zu den Menschen dazu) vollkommen recht. Auch ich würde es lieber sehen, daß der Posten auf meinem Gehaltsstreifen verschwindet. Aber NICHT!, weil man für die nach wie vor existierenden Scharen von Arbeitslosen nichts mehr zahlen will, sondern, weil es nicht mehr sein muß, weil sie nämlich weg sind. Nicht durch Statistik verschwunden, sondern WIRKLICH WEG! Aber das versucht ja seit Jahrzehnten, nicht ernsthaft. Es hier auch nicht. Je mehr es darüber spricht, desto weniger wird getan - uralter Grundsatz der Spielart von organisierter Kriminalität, die gemeinhin gröbstens verniedlicht als "Politik" bezeichnet wird.

Ganz ohne Zweifel gibt es unter den Arbeitslosen eine ganze Menge von "Schmarotzern", wie sie auch schon mal betitelt wurden. Ich wiege mich aber in der Hoffnung, daß es sich dabei um die ABSOLUTE MINDERHEIT handelt. Der Rest, also die großegroßegroße Mehrheit versucht wirklich, eine neue Arbeit zu bekommen. Bestimmt gibt es da auch Abstufungen der Art, daß der eine sagt, "alles - überall!", der andere aber "alles - maximal 10 Minuten mit´m Auto" darunter versteht. Kürzlich gab es in der Zeitung einen Bericht darüber, daß bereits in der Einwohner- wie flächenmäßig nicht sehr großen Stadt Lübeck einige Jugendliche keine Lehrstelle finden konnten, weil sie dazu in einen anderen Stadtteil von Lübeck hätten fahren müssen. Für SOLCHE! Spießgesellen und -innen würde ich auch den Geldhahn irreversibel zugedreht wissen wollen, in der Tat! Ohne Ausnahme! Und nicht nur in Wahlkreisen, die notorisch nicht die eigene Partei wählen.

Aber genau da sehe ich auch wieder ein Problem: wenn auf sowas tatsächlich geprüft werden sollte, wird sich der ganze Verwaltungsmob noch weiter aufblähen, der öffentliche Dienst wird noch teurer. Und darauf können die Steuerzahler wohl gerne verzichten.

Ansonsten ist das mal wieder die alte Litanei: kreiere ein halbwegs stimmiges Feindbild, der bildzeitungslesende Plebs beißt an und die Regierung kann ungehindert weitermachen. Halbes Jahr gewonnen. Auch, wenn man die echten, wirklichen Schmarotzer rauspickt und sie im Sinne des Wortes auf die Straße setzt (wogegen ich prinzipiell nichts hätte), da sie (wie gesagt: hoffe ich!) nur die verschwindende Minderzahl der "Arbeitslosen" bilden, löst es das Gesamtproblem "Arbeitslosigkeit" nicht im mindesten, nicht mal, im allerzartesten Ansatz. Es wird demzufolge auch noch nicht einmal eine spürbare finanzielle Entlastung bringen, weder für das Arbeitsamt und schon gar nicht für die Kommunen, die dann für die Sozialhilfe herhalten müßten. Da das aber Sache der Länder und Kommunen, nicht aber des Bundes ist, könnte ich mir glatt Maßnahmen in diesser Richtung vorstellen. Zumal es ja (wenn ich nicht irre) derzeit mehr Bundesländer gibt, die von den im Bund in der Opposition befindlichen Parteien beherrscht werden...

Selbstverständlich würde es die derzeitige Bundes-Opposition ganz genauso machen! Nur DIE hätten noch weniger Skrupel als die derzeitige Regierung, deren Tatendrang (glücklicherweise) von umfassender Anti-Kompetenz begrenzt wird.

Das wird böse enden. Nicht nur finanziell.

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Anonym Herman Munster „Am meisten stört mich das wir dabei! Pluralis majestatis? WER zahlt den für...“
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Das wird böse enden. Nicht nur finanziell.



Genau so wird es kommen.

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Tilo Nachdenklich Nachtrag zu: „Clement: Wir wollen nicht mehr für Arbeitslosigkeit zahlen“
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Habe neulich im Fernsehen gehört im Großraum Berlin gäbe es 400000 Arbeitslose und 3000 offne Stellen. Diese Leute werden per erzwungener Selbstverpflichtung genötigt nun ne Unmenge Bewerbungen loszulassen (kostet Geld dass sie nicht haben!). Was die Personalabteilungen der Firmen wohl von der Spam-Post halten? - Das Arbeitsamt wird sich voll aus der Suche ausklinken und sich drauf beschränken die Verstöße gegen die Selbstverpflichtung herauszufischen. Wird so sein wie bei der Sozialhilfe: "Zielzahlenorientiertes Verwaltungshandeln" (Bezugszahlen auf vorgegebene Werte drücken), sonst hat es Folgen für die Mitarbeiter. Die Worte von Schröder er würde die Arbeitslosenzahlen verringern bekommen nun ihre evidente gut sichtbare Bedeutung.

Jeder Politiker muss wissen, dass sehenden Auges bösartiger Blödsinn beschlossen wurde.

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REPI Tilo Nachdenklich „Clement: Wir wollen nicht mehr für Arbeitslosigkeit zahlen“
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... weg mit den Diäten, die sollen selber sehen, wie sie über die Runden kommen!

*kotz*



repi

Es empfiehlt sich immer, etwas Linux im Hause zu haben.
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Tilo Nachdenklich REPI „... und ich will nicht mehr für Politiker bezahlen“
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Die sind ja nicht mal fähig Geld zu drucken und stehen sich selbst im Wege. :-)

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Kolti Tilo Nachdenklich „Clement: Wir wollen nicht mehr für Arbeitslosigkeit zahlen“
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Frei nach dem Motto: Heute stehen wir voe dem Abgrund, morgen sind wir einen Schritt weiter.
Eichel begreift das eh nicht:
Wenn der Ofen rauchen soll, muß man Kohle nachlegen.

Der zieht nur die Kohle unten raus.
Die Belastungen der kleinen Leute wird in den nächsten beiden Jahren derart steigen, daß zum Ausgeben nicht mehr viel übrigbleibt. = Arbeitslosigkeit.
Die Folge: Im Bundestag wird weiter über Konjunkturschwäche gejammert.

Es ist schon traurig, daß viele Menschen in Deutschland durch die Krankenheitsreform (Gesundheitsreform kann man nicht sagen) und den damit verbunden Kosten zum Sozialfall werden.

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Tilo Nachdenklich Kolti „Man braucht über dieses Thema nicht mehr zu reden.“
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Hallo Kolti!

Da muss ich noch einen nachlegen. Der Schröder hat ja mal Einzelhandelskaufmann gelernt, bevor ihm klar wurde, dass er für diesen Beruf zu intelligent ist.
Da sollte er eigentlich gelernt haben, dass der beste Kaufmann nichts verkaufen kann, wenn die Leute pleite sind, nicht billig, nicht besonders edel und auch nicht gut erklärt oder überredet werden die Leute nicht kaufen können. Und dann wird der Chef vom Laden entlassen müssen, dann stellt er nicht ein.

Also die deutsche Industrie konkurenzfähig machen, durch Lohn drücken und den Staat und die Bürger auszuplündern (Sozialsysteme usw.), gut und schön. Das mag gerade noch beim Export was bringen, die Binnenkonjunktur kann man da vergessen.

Die Druckmittel (Clement will nicht mehr für Arbeitslosigkeit zahlen) sollen ja die Leute in ordentlich Arbeit zwingen. Andererseits sagen sich die Leute, wozu legal arbeiten und in die Versicherung einzahlen, wenn die am Ende doch nichts leistet und man von vorn bis hinten getriest wird. Die Clement-Methoden können sogar dazu führen, dass die Schwarzarbeit zunimmt.

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Pumbo Tilo Nachdenklich „Man braucht über dieses Thema nicht mehr zu reden.“
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Hallo @Tilo

"Andererseits sagen sich die Leute, wozu legal arbeiten und in die Versicherung einzahlen, wenn die am Ende doch nichts leistet und man von vorn bis hinten getriest wird. "
Interesante Perspektive, die ich so noch nicht sah!

Insgesamt müßte mir mal aber jemand nur folgendes erklären: Sowohl die Bundesrepublik als auch Bayeren haben durch "Wirtschaftsprüfer" eine Triple-A-Bewertung erhalten (ging vor einigen Wochen durch die Presse). Wenn dieses Bewertungssystem nicht ganz für den A** ist, dann ist doch mehr Geld da, als man uns glauben machen will. (Falls aber doch nicht, dann so schnell aus Aktien raus, wie möglich!!)
Insgesamt ist doch mit dem Wegbrechen des Ostblockes das Gespenst irgendeiner ernstzunehmenden Opposition abhanden gekommen und das Gelichter macht nun mit uns, was es will. DAS ist der wahre Grund für all diese Maßnahmen und betrifft nicht nur Deutschland. Alles andere ist Augenwischerei!

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Tilo Nachdenklich Nachtrag zu: „Clement: Wir wollen nicht mehr für Arbeitslosigkeit zahlen“
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Ost-West-Konkurenz bei den Sozialleistungen und den Lebenskosten gab es verschärft eigentlich nur bis zum Mauerbau. Danach hat eigentlich nur der Dachdecker Honecker im Osten gemeint, die DDR müsse reichlich Wohnungen bauen und damit die Verschuldung der DDR eingeleitet, nach der Methode neu bauen statt Dächer reparieren. Im Westen hat man da schon sehenden Auges die Neue Heimat den Bach runtergehen lassen.

Der Grund nach 1990 war wohl weniger die fehlende Realsozialistische Konkurenz, als vielmehr die Schwäche der Linken und der Gewerkschaften. Außerdem hat Neoliberalismus und Globalisierung in den Nachbarländern erheblichen wirtschaftlichen Druck erzeugt. Es hat zweifellos eine Zersetzungskampagne gegen die Linke gegeben. Wer in der Linken vernünftig argumentiert hat wurde fertig gemacht, von vermeintlichen Genossen. Die Knalltüten die Niederlagen und abseitige Thesen fabriziert haben wurden stets irgendwie "aufgefangen". Da war konsequente Ungleichbehandlung von außen am Werke.

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