Hallo,
Kann man "normale" Ladegeräte für Autobatterien auch für 12V Blei-Gel Akkus verwenden? Wenn nicht , warum nicht?
Thx
MfG
surferlebt

Hallo,
Kann man "normale" Ladegeräte für Autobatterien auch für 12V Blei-Gel Akkus verwenden? Wenn nicht , warum nicht?
Thx
MfG
surferlebt
Ja das geht unter bestimmten Vorraussetzungen: Der Ladestrom sollte 20 Prozent der Nennkapazität nicht übersteigen.
Beispielsweise sollte ein Akku mit 5 Ah nicht mehr als 1 Ampere zu sich nehmen, sonst wird er warm und das ist nicht gut.
cu _Quax
Nein das geht nicht...gut. Gehen wir mal davon aus Du meinst 12-Volt-Akkus.
Erst mal ist es die Frage, was ein normales Ladegerät für Autoakkus ist? Die billigsten sind nicht spannungsstabilisiert und es gibt auch kein Relais, dass bei Überspannung abfällt. Meist sind auch Bleigel-Akkus kleiner als Autoakkus. Ergebnis hoher Strom bei deutlicher Überspannung. Über 13,8 V bei 20°C beginnt der Akku zu gasen. Bleigel-Akkus vertragen bei 20°C max. 14,1 Volt. Außerdem vertragen Bleigel-Akkus den pulsierenden Gleichstrom nicht so gut. Am besten lädst Du einen Bleigelakku an einem stabilisiertem Netzgerät mit 14 Volt. Bei Dauerladung (Pufferbetrieb) kannst Du auch z.B. 13,7 Volt nehmen. Bis der Akku einigermaßen voll ist, dauert es dann aber.
Bleigel-Akkus vertragen Tiefentladung (aber bitte nicht unter 10,5 Volt) etwas besser als Autobatterien. Andererseits sollten tiefentladene Akkus auf 14,5 bis 15 Volt geladen werden (kurz) damit sie etwas gasen. Das kommt natürlich bei Bleigel-Akkus nicht in Frage.
@ Tilo , also mein im Beispiel genannter 12 V 5Ah-Akku hat die Methode mit dem Autobatterieladegerät 8 Jahre lang mitgemacht, das Ladegerät war mit Spannungsüberwachung nachgerüstet.
Bei 14,0 Volt zog ein Relais an das den Akku vom Gerät trennte und seine Betriebsspannung auch vom Akku erhielt.
Glaube einem alten Elektriker - cu _Quax
Mit der Relais-Methode und 14 Volt bekommst Du den Akku aber nicht richtig voll. Aber es geht natürlich. Wenn surferlebt sein Ladegerät so nachrüstet mag es gehen. Pulsierender Ladestrom soll aber nicht so günstig sein, die Akkuhersteller erwähnen das manchmal.
Mit ein paar Tricks ist es möglich mit einem 12-Volt-Trafo ein Ladegerät zu bauen, dass bis auf gut 14 Volt auflädt und zugleich eine Spannungsregelung aufweist. Man muss nur überall Spannung sparen: Brückengleichrichter aus Schottky-Dioden und Regelung mit N-Kanal-PowerMOSFET (Negativregler). Witziger Weise braucht man noch einen dicken Ladeelko. Der Trafo liefert dann Spannungsspitzen über 17 Volt, die den Elko impulsförmig aufladen. Ich habe sowas gebastelt, u.a. mit Temperaturkorrektur der Ladeschlussspannung.
Der Akku weist ja einen Innenwiderstand auf, der bei einigermaßen vollem Akku ansteigt. Der volle Ladestrom lässt dann die Spannung auf 14 Volt steigen bevor der Akku voll ist.
Dagegen nimmt eine Spannungsregelung, die wie bei einem Netzteil funktioniert, den Ladestrom bei fast vollem Akku zurück, sodass er richtig voll geladen wird. Das ist für die Leistungsfähigkeit und die Lebensdauer besser.
Danke für eure Antworten.
Es handelt sich dabei um einen 12V 90AH Blei-Gel Solar Akku, den ich nicht zerstören möchte.
Wenn ich das richtig verstanden habe ist eine Überspannung das Problem. Dann kam der Vorschlag mit dem Relais. Ich brauche also ein Relais was den Ladestrom verträgt und welches bei 13,7 bzw 14 V anzieht. Der Schaltkreis (Spule) des Relais bekommt seine Spannung also vom Akku, das Relais zieht bei ca. 14V an und der Ladestrom fällt ab. Wenn jetzt die Spannung wieder fällt,fällt auch das Relais ab und der Akku wird wieder geladen.
Und das alles kann ich umgehen wenn ich ein Automatikladegerät mit Abschaltung verwende?
Thx
MfG
surferlebt
Bleigel-Akkus sind nicht so sehr für schnelle Entladung oder Aufladung geeignet. Hersteller von USV-Stromversorgungen setzen sich allerdings darüber hinweg, da wird der Akku in 10 Minuten leergelutscht. Den 90 AH-Akku kannst Du mit bis zu 18 Ampere (vermutlich mehr) laden. Die Relais-Methode würde ich allerdings eher bei kleineren Strömen anwenden von vielleicht 5 Ampere.
Eine wichtige Frage hast Du noch nicht beantwortet, nämlich ob der Akku ständig im Standbye laufen soll oder ob er zyklisch entladen und geladen wird oder ob es eine Solar-/Windgenerator-Anwendung ist (auch die Temperaturen spielen eine wichtige Rolle). Wird der Akku gelegentlich tiefentladen (mehr als 50% entladen)? Wenn man auf diese Bedingungen nicht eingeht, hält das teure Teil nicht lange, bzw. bringt nur einen Teil seiner Leistung.
Eine Ladeautomatik für bis zu 10 A gibt es bei Conrad, Best-Nr. 197912-77, Katalog S. 906. Einfacher und billiger arbeitet die Schaltung "Akku-Fitness-Center" im Buch 303 Schaltungen (Elektor-Verlag), S. 282.
Bei einer Solaranwendung o.ä. solltest Du lieber einen Solarregler verwenden, mit Temperaturreglung, Gasungssteuerung besser nicht.
Auf alle Fälle braucht der Akku eine Schutzschaltung gegen Tiefentladung und je nach Last sollte man schon so bei 11,5 Volt abschalten, also nicht beim theoretischen Wert von 10,5 Volt, das macht der Akku nicht lange mit. Z.B. "Akkuwächter" Conrad Best.-Nr. 197300-77, Katalog S.906