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Alte Schallplatte mit 78 U/min

moselkerl1 / 20 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo, ich habe eine alte Schallplatte mit 78 U/min. Mein Plattenspieler kennt jedoch nur 33 und 45 U/min. Dort kann ich diese zwar mit den geringen Umdrehungen abspielen und auch in Mp3 konvertieren. Kennt jemand vielleicht ein Programm, damit ich die Abspiel-Geschwindingkeit der Datei erhöhen kann? Danke für jeden Hinweis. Habe außer Windows 7 auch noch Ubuntu 14.04.

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mawe2 moselkerl1 „Alte Schallplatte mit 78 U/min“
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Dort kann ich diese zwar mit den geringen Umdrehungen abspielen

Es geht nicht nur um die geringere Umdrehungszahl!

Vor allem benötigst Du zum Abspielen einer alten 78er Platte ein ganz anderes Abtastsystem im Plattenspieler. Spielst Du die 78er Platte mit einem normalen (aktuellen) System ab, beschädigst Du sowohl das System als auch die Platte!

Der Weg kann hier nur über einen tatsächlich geeigneten Plattenspieler führen. Dann erübrigt sich auch das Geschwindigkeitsproblem.

Gruß, mawe2

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alex179 moselkerl1 „Alte Schallplatte mit 78 U/min“
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Die Schellack Platten dürfn nicht mit einem herkömmlichen Diamand-Tonabnehmer benutzt werden. Die müssen normalerweise auf Plattenspielern mit speziellen Nadeln im Tonabnehmer abgespielt werden. Bei alten Wiedergabegeräten waren die Nadeln noch aus Stahl.

Um die Geschwindigkeit zu erhöhen würde ich einen Audioeditor wie z.B. Audacity auspropieren. Unter effects/speed lässt sich prozentual die Geschwindigkeit erhöhen.

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mawe2 alex179 „Die Schellack Platten dürfn nicht mit einem herkömmlichen ...“
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Unter effects/speed lässt sich prozentual die Geschwindigkeit erhöhen.

Aber wird dann auch die Tonhöhe entsprechend angepasst?

Wenn die Platte zu langsam abgespielt wird, ist ja die Tonhöhe viel zu tief. Eine Software müsste also das Stück nicht nur schneller sondern auch proportional höher abspielen.

Keine ganz triviale Aufgabe! Zumal sich die Abspielgeschwindigkeit ja stetig ändert.

Ich behaupte mal: Es ist einfacher, ein paar Wochen lang auf dem Flohmarkt nach dem richtigen Plattenspieler zu suchen und den dann zu benutzen als das Problem softwaremäßig zu lösen!

Gruß, mawe2

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gelöscht_152402 mawe2 „Aber wird dann auch die Tonhöhe entsprechend angepasst? ...“
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Aber wird dann auch die Tonhöhe entsprechend angepasst?

Eben genau dafür ist diese Funktion gedacht! Man muss sie nur anklicken. Den Rest macht die Software. :-)

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mawe2 gelöscht_152402 „Eben genau dafür ist diese Funktion gedacht! Man muss sie ...“
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Eben genau dafür ist diese Funktion gedacht! Man muss sie nur anklicken. Den Rest macht die Software. :-)

Die Software kann doch nicht wissen, in welchem Maße sich die Lineargeschwindigkeit beim Abspielen einer beliebigen Schellackplatte über die Laufzeit ändert. Das hängt u.a. auch von der Gesamtlänge des Stücks und damit vom Abstand benachbarter Rillen ab.

Ich war noch nie in der Situation, sowas machen zu müssen. Aber jetzt würde ich es am liebsten mal ausprobieren. Wenn...

...wenn man eben nicht auch ein spezielles Abtastsystem benötigen würde. Mein Plattenspieler, der für ganz normale Platten der letzten Jahre ausgelegt ist, hat auch eine Einstellung für 78 U/min. Aber den speziellen (schwereren) Tonarm und das spezielle System habe ich mir nicht extra zugelegt.

Gruß, mawe2

PS: Bei einem langsamer abgespielten Tonband wäre die Korrektur deutlich einfacher möglich als bei einer Schallplatte! Und dennoch wird's sch...e klingen!

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gelöscht_152402 mawe2 „Die Software kann doch nicht wissen, in welchem Maße sich ...“
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Das s.g. Pitch-Verhältnis kann man einstellen. Und das Verhältnis von 78upm kann man sich ausrechnen. Das ist abhängig davon, welche Parameter man da einstellen kann. Die Vorgabe von 33 bzw. 45 upm kann man hier als Grundwert nehmen und auf 78 umrechnen.

Da die Rille sich ja beim abspielen nach innen hin "verjüngt" ist ja bereits bei der Aufnahme berücksichtigt. Sonst müsste man die Geschwindigkeit bei einer LP (33) ja auch ständig nach regulieren...

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mawe2 gelöscht_152402 „Das s.g. Pitch-Verhältnis kann man einstellen. Und das ...“
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Da die Rille sich ja beim abspielen nach innen hin "verjüngt" ist ja bereits bei der Aufnahme berücksichtigt.

Wenn man die Platte auf einem rotierenden Plattenspieler abspielt, wirken ja quasi die selben Einflussgrößen wie bei der Aufnahme. Da muss man natürlich nichts nachregeln.

Aber wenn das Ganze als Sounddatei vorliegt, sind diese geometrischen Bedingungen doch nicht mehr da.

Es ist doch z.B. etwas ganz anderes, wenn das (selbe) Stück außen oder innen auf der Platte drauf ist. Woher kann die Software das wissen?

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gelöscht_152402 mawe2 „Wenn man die Platte auf einem rotierenden Plattenspieler ...“
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Man nimmt sie doch 1:1 auf. Nur das Verhältnis von 1:33 zu 1:78 stimmt nicht. Das kann man ausrechnen und als Parameter einstellen. Je nach Software und Effektfilter, muss man da auch nix rechnen und stellt einfach die Umdrehung ein. DJ-Software-PlugIns haben so was. Ist also kein Hexenwerk.

Es kommt viel mehr darauf, WELCHE Parameter der Filter annimmt und ob man dann umrechnen muss. Da gibt es ganz einfach und solche mit Voreinstellungen. Dahinter liegt natürlich immer ein Algorithmus, der nur einen Grundwert als Vorgabe-Parameter braucht. Und das sind hier die 78upm. Bzw. das Verhältnis von 1:78 zwischen 1:33 bzw. 1:45, denn diese Parameter sollten die Filter alle beherrschen. 

Ich hab aber schon lange nicht mehr mit so was gearbeitet und probiere jetzt nicht alle mögliche SW aus. Audacity sollte das aber können. Dessen Filter muss man sich mal ansehen und dann weiß man auch, was man dem übergeben muss.

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mawe2 gelöscht_152402 „Man nimmt sie doch 1:1 auf. Nur das Verhältnis von 1:33 zu ...“
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OK, so langsam kapiere ich es.

Ein bisschen erinnert mich das, an den (vergeblichen) Versuch, bei Doppelkassettendecks den Inhalt einer Kassette mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit auf einen andere Kassette zu kopieren. "High-Speed-Dubbing" nannte man das damals. Und es klang am Ende: schlecht! (Damals waren natürlich mechanische Grenzen für das schlechte Ergebnis einer analogen Kopie verantwortlich.)

Wenn so etwas heute mit Software besser gehen sollte, würde es mich freuen.

Gruß, mawe2

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Borlander mawe2 „Wenn man die Platte auf einem rotierenden Plattenspieler ...“
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Aber wenn das Ganze als Sounddatei vorliegt, sind diese geometrischen Bedingungen doch nicht mehr da. Es ist doch z.B. etwas ganz anderes, wenn das (selbe) Stück außen oder innen auf der Platte drauf ist. Woher kann die Software das wissen?

Die Software muss das nicht wissen. Die Aufzeichnungsdichte ist außen geringer als innen. Bei digitaler Aufnahme bekommst Du mit zeitlich konstanter Abtastrate, dann sowohl innen als auch außen die selbe Anzahl von Samples für eine Umdrehung der Platte.

Bei 78U/min müssen die Tondaten für 1s jeweils immer über 1,3 Umdrehungen gewonnen werden, bei 33U/min benötigt man nur 0,55 Umdrehungen. Egal ob innen oder außen.

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schnaffke mawe2 „Die Software kann doch nicht wissen, in welchem Maße sich ...“
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Hallo, probiers ruhig aus... Der Diamant macht die Schellackplatte nicht kaputt und umgekehrt auch nicht, wenn man das nicht ständig macht. Mein Plattenspieler mit Magnetsystem hat auch nur 33/45 und ich hab schon etliche Schellackplatten darauf abgespielt, weil ich 1. noch diverse davon habe und 2. keinen anderen Plattenspieler. Ich hab aber auch immer eine Ersatznadel parat, die ich für solche Zwecke benutze. D.h. wenn ich eine neue Nadel gekauft habe, hab ich die alte für solche Sachen aufgehoben. Die Rillen bei der Schellackplatte sind breiter als bei Vinyl, sodaß der Diamant die Rille nicht richtig abtasten kann. Der Klang leidet darunter natürlich. Umgekehrt wäre es schlimmer, wenn du einen Kristallabnehmer (Saphir) auf einer Vinylplatte laufen lässt. Der macht tatsächlich die Rillen kaputt, die Platten rauschen dann.

Also lange Rede kurzer Sinn, wissenschaftlich erklären kann ich das auch nicht, aber das sind halt meine Erfahrungen der letzten 40 Jahre.

Gruß Schnaffke

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mawe2 schnaffke „Hallo, probiers ruhig aus... Der Diamant macht die ...“
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Hallo, probiers ruhig aus...

Ich habe jetzt keinen wirklichen Bedarf und würde ein hochwertiges Abtastsystem (das ich dann hinterher auch wieder für hochwertige "Normalplatten" verwenden möchte) keineswegs solchen Torturen aussetzen. Es geht nicht nur um die Nadel, es geht um das gesamte System.

Die Rille einer 78er Schellackplatte ist komplett anders geschnitten als die einer 33er LP. Das kann nur in die Hose gehen...

Wenn es dringend sein müsste, kann man es mit einem System, das man hinterher für nichts anderes mehr nimmt, durchaus probieren. Aber das trifft auf mich nicht zu.

Gruß, mawe2

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groggyman mawe2 „Ich habe jetzt keinen wirklichen Bedarf und würde ein ...“
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Hallo

Hat denn schon mal jemand versucht, im Internet nach dem entsprechenden Titel ( der ja nicht bekannt ist :-)) ) zu suchen, den hat doch bestimmt schon ein anderer digitalisiert.

-groggyman- leicht schmunzelnd über die BeiträgeCool

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mawe2 groggyman „Hallo Hat denn schon mal jemand versucht, im Internet nach ...“
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Hat denn schon mal jemand versucht, im Internet nach dem entsprechenden Titel ( der ja nicht bekannt ist :-)) ) zu suchen, den hat doch bestimmt schon ein anderer digitalisiert.

Das wäre natürlich die naheliegendste Lösung. (Das kann ja jeder :-)

Wobei ich mir durchaus vorstellen kann, dass solche älteren Aufnahmen im Web rar sein dürften. Aber einen Versuch ist's wert.

Ansonsten geht es sich um die grundsätzliche Lösung so eines Problems. Wenn aber jemand wirklich viele solche Scheiben digitalisieren will, würde ich erst recht nach einem passenden Abspielgerät suchen.

Gruß, mawe2

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groggyman mawe2 „Das wäre natürlich die naheliegendste Lösung. Das kann ...“
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mawe2 groggyman „Nichts leichter als Das : Nostalgischer Philips Koffer ...“
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Genau!

"Der Plattenspieler hat keinen eigenen Lautsprecher und wurde seinerzeit an die Röhrenradios angeschlossen."

Jetzt muss man also nur noch das Problem der elektrischen Anpassung an die gängigen Audio-Chips heutiger PCs lösen und schon kann's losgehen! :-)

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Borlander mawe2 „Aber wird dann auch die Tonhöhe entsprechend angepasst? ...“
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Aber wird dann auch die Tonhöhe entsprechend angepasst? Wenn die Platte zu langsam abgespielt wird, ist ja die Tonhöhe viel zu tief. Eine Software müsste also das Stück nicht nur schneller sondern auch proportional höher abspielen.

Wenn Du anschließend mit korrekter Geschwindigkeit abspielst hast du auch automatisch die normale Tonhöhe. Hier sollte also gerade keine zusätzliche Anpassung der Tonhöhe erfolgen.

Keine ganz triviale Aufgabe! Zumal sich die Abspielgeschwindigkeit ja stetig ändert.

Gerade hier hätten wir den trivialen Fall. In wie fern sich nun die Abspielgeschwindigkeit ändern soll kann ich nun nicht nachvollziehen. Schallplatten arbeiten mit CAV.

Der Einzige Grund warum man das hier nicht per Software machen sollte sehe ich in den zuvor genannten mechanischen Problemen die zu Hardwareschäden führen könnten.

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schuermr moselkerl1 „Alte Schallplatte mit 78 U/min“
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Hallo,

grundsätzlich gibt es da Unterschiede im Tonanbnehmersystem, wie auch schon erwähnt worden ist: Plattenspieler mit der 78er Geschwindigkeit verfügen über ein sogenanntes Kristall-Abnehmersystem. Was sich genau dahinter verbirgt, weiss ich jetzt nicht, aber der Pegel ist deutlich höher (ca. 200mV) gegenüber dem Magnetsystem (ca. 2 mV), welches in der Regel bei "normalen" Plattenspielern installiert ist. Außerdem müssen letztere über einen Phono-Vorverstärker, der eine der Schneidkennlinie der Schallplatte inverse Kennlinie (Verstärkung in Abhängigkeit von der Frequenz) hat. Dies haben 78er Paltten nicht!

Deshalb wirds schauerlich klingen.

Daher sollte man tatsächlich, wie weiter unten vorgeschlagen, den Flohmarkt abgrasen...

LG schuermr

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äffchen2000 schuermr „Hallo, grundsätzlich gibt es da Unterschiede im ...“
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Supi, hab ich auch noch nicht (oder nicht mehr?) gewußt, die oben angesprochenen Stahlnadeln waren übrigens nach ein paar Platten verbraucht! (Ich hatte mal über DZB ein Kästchen (ungebraucht?) bekommen und an Bekannte mit Altspielern weitergegeben. Außerdem hatte ich mich gewundert, daß bei den (richtig!) alten Plattenspielern die Geschwindigkeitseinstellung manuell einstellbar war, bekam dann aber zur Erklärung: Die Aufnahme erfolgte teilweise mit etwas anderer Geschwindikeit wg. Qualität oder Laufzeit und der Abspielende konnte sich die Tonhöhe/Laufzeit dann selber einstellen. Das waren noch Zeiten!!! Die älteren Palttenspieler aus den 70er (19hundert~!) hatten noch umklappbare Nadeln mit 33/45-Saphir auf derreinen Seite und (ich meine mehr ovalere) auf der 78er-Seite; das Abnehmersystem blieb gleich, man hat nur den Nadelträger umgeklappt. Auch die Frage des Zwischenverstärkers reicht um BÜCHER zu füllen, es gibt nämlich nicht DIE Lösung. Habe mir persönlich vor 2-3 Jahren einen Konverter für ~25 Euro in Frankfurt gekauft (ebay wäre teurer gewesen!!!). Mann-o-mann, komm ich mir jetzt alt vor.

seit '83 am baschdeln
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schuerhaken moselkerl1 „Alte Schallplatte mit 78 U/min“
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Nur zur Information, ich will niemanden veräppeln!
Aber ich wundere mich oft, wie für jemanden wie mich total einfache 
Sachen bei anderen Menschen zu Mordsproblemen und reichlich 
Frage- und Antwortspielen werden können. Weil ich viel mit 
Videoschnitt arbeite und auch oft im Ton herumfummeln muss, 
sind mir solche Aufgaben nicht fremd. 
Ich hatte aber nur einen einzigen solchen Fall: 
Platte aufgelegt, Spieler auf 45 upm eingestellt und das SHURE- 
System auf 5 Gramm. (Macht überhaupt nix; gibt keinen Schaden; 
die horizontale Abtastung überfordert den Saphir und das Magnet-
System keineswegs.) 

Dann über einen Wandler alles als WAV eingespielt. Mit einem 
Sound-Editor habe ich dann beide Stereo-Spuren auf eine einzige 
Mono-Spur gemixt und diese "entknistert" und "entknackt". 
Alles paletti! - Jetzt noch mit dem richtigen Faktor "beschleunigt":
Fertig. 
Danach zum Video importiert.

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