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Skype - Kommunikationsprobleme durch erhebliche Verzögerungen

Michael Nickles / 10 Antworten / Baumansicht Nickles

Microsoft will weg vom "Software-Unternehmen", ein Geräte- und Diensteanbieter werden.  Zum Ausbau der "Dienstleistungen" wurde im Mai 2011 Skype für sensationelle 8.5 Milliarden Euro geschluckt. Schon damals habe ich kommentiert, dass Microsoft mit Skype einen weiteren Messenger hat, der kaputt gemurkst werden kann.

Die Nutzer des alten MSN-Messengers haben die Folter der unermüdlichen Verschlimmbesserungen inzwischen hinter sich. Nach der Einstellung des Messengers Ende 2012 (siehe meine Grabrede für den alten Kollegen) wurden sie rausgeworfen beziehungsweise zu Skype rübergezwungen.

Eigentlich sollte der Wechsel von MSN zu Skype simpel sein. Man konnte sich bei Skype einfach mit seinen MSN-Messenger-Benutzerdaten anmelden und dann wurden die Kontakte zu Skype rüber importiert. Und genau damit fing der Dreck an. Seit dem habe ich (und ich bin kein Einzelfall) zig Kontakte doppelt in der Kontaktliste. Teils mit "Spitznamen", teils mit richtigem Namen. Leider gibt es keine pauschale Regel, welcher der doppelten Kontakte der richtige ist - das muss man selbst rauskriegen. Und bei einer langen Kontaktliste ist das sehr lästig.

Die meisten meiner früheren MSN-Kontakte sind wie ich logischerweise rüber zu Skype. Und da klappen die "Basisfunktionen" inzwischen ganz gut. Neben Telefonie kann man Chatten und auf die Schnelle Bilder und Dateien austauschen. Aber wehe, wenn ein Kontakt kein Skype, sondern einen Messenger wie beispielsweise den beliebten Pidgin verwendet.

Früher gingen da die Basissachen wie Bilder/Dateien rüberschicken wenigstens, inzwischen geht da gar nichts mehr. Beim Versuch was zu schicken, passiert einfach nichts, es kommt nicht mal ein Hinweis, dass das nicht geht.

Mit Skype gestorben ist leider auch der "Klingelknopf" (oder ich finde ihn einfach nicht mehr). Damit konnte man einen Kontakt akustisch "anbimmeln", wenn der nicht direkt am Rechner war.

Verdammt grausam ist das mit Skype für Windows 8.n Nutzer. Hier gibt es die Qual der Wahl zwischen der Desktop-Version von Skype und der Skype-App. Welche nehmen? Im Prinzip funktionieren beide gleich gut und gleich schlecht. Die Skype-App hat (hatte) den großen Vorteil, dass sie rechts angesnapt werden kann. Dann hat man rechts einen "Streifen" Skype und den restlichen Bildschirm links beispielsweise als Desktop. Diese Kombination aus Desktop-Bereich und App ist recht praktisch. Saublöd ist es allerdings, wenn man gerade voll im Desktop-Modus arbeitet und eine Nachricht über Skype reinkommt. Dann gibt es oben rechts nur einen kurzen Hinweis und wenn man den verpasst, dann hat man Pech gehabt. Sieht man den Hinweis, klickt aber nicht schnell genug rauf, dann muss man sich müheselig mit zig Klicks über die Modern UI Starseite zur betreffenden Skype-Kommunikation hinhangeln.

Der Vorteil des Desktop+App Kommunikation hat mit Windows 8.1 leider an Komfort verloren. Seit Windows 8.1 sind "Zweit-Apps" nicht mehr auf 320 Pixel Breite beschränkt, sondern frei einstellbar. Zieht man eine gestartete App mit der Maus beispielsweise an den rechten Rand, dann nimmt sie dort stets zwangsläufig die Hälfe des Bildschirms ein - egal ob das Sinn macht oder nicht. Im Fall von Skype macht es keinen Sinn, wenn man Skype gleichzeitig zum Desktop nutzen will. Die Skype-App muss mit der Maus dann manuell auf 320 Breite gezogen werden. Aber bitte nicht kleiner, denn dann wird sie beendet - auch so eine Neuerung von 8.1! Wirklich praktisch ist das nicht mehr. Die bevorzugte Breiteneinstellung einer App merkt sich Windows 8.1 leider nicht. Vielleicht wird das ein Feature von Windows 9.0.

Alternativ kann bei Windows 8 natürlich auch die Desktop-Version von Skype verwendet werden, auch beide Varianten (Desktop-Version und App) gleichzeitig funzen. Die Desktop-Version von Skype teilt sich leider bei allen Windows-Versionen ein gemeinsames Problem. Beim todgequälten MSN-Messenger kriegte man es noch prima mit, wenn eine neue Konversation begann oder es eine neue Nachricht gab, das erschien richtig fett in der Taskleiste als Eintrag. Bei Skype findet sich in der Taskleiste nur noch ein kleines Infosymbol, das leicht übersehen wird. Egal - solche Ärgernisse versauen halt den Spaß am Kommunizieren mit Skype, aber man kann damit leben.

"Normal" - hier traf eine Chat-Mitteilung erst am nächsten Tag ein.

Leider gibt es bei Skype inzwischen allerdings ein Problem, das restlos in den Wahnsinn treibt. Es kann passieren, dass ein Gesprächspartner eine geschickte Nachricht (oder Chat-Mitteilung) erst nach zig Stunden, vielleicht erst am nächsten Tag zu sehen kriegt oder vielleicht gar niemals.

Im Verlauf eines Chats äußert sich das Problem einfach so, dass ein Gesprächspartner plötzlich auf eine Frage nicht mehr reagiert und auch auf Rückfrage nicht mehr antwortet. Und das, obwohl er in Skype unverändert als anwesend angezeigt wird und es seitens Skype auch keine Fehlermeldung gibt.

Ich habe diese  "Kommunikationsverzögerungsprobleme" bei Skype inzwischen recht häufig beobachtet. Es scheint bei Skype-Skype-Chat-Verbindungen gleichermaßen aufzutreten, wie auch bei Skype-"anderer Messenger" (beispielsweise Pidgin-Verbindungen). Ich beobachte das Problem hier gleichermaßen auf meiner alten Windows XP Kiste mit Skype als auch auf meinem Laptop mit Windows 8.1 und der Skype-App. Dass es "am Rechner" liegt bezweifle ich also. Und, dass es an meinem Internetanbieter (Kabeldeutschland) liegen könnte, kann ich mir auch nicht recht vorstellen.

Rumrecherchieren im Netz zeigt, dass es diese extremen Übertragungsfehler/-Verzögerungen bei Skype wohl schon seit geraumer Zeit gibt und bislang keine glaubhafte Lösung existiert.

Ein nicht zuverlässiges Kommunikationsinstrument zu haben ist nicht das größte Problem, wenn man das weiß. Schlimmer sind die Missverständnisse, die auftreten können, wenn ein Gesprächspartner einfach plötzlich nichts mehr antwortet, vermeintlich anstandslos ist.

Mir hängt das Messenger-Gemurkse von Microsoft zunehmend zum Hals raus. Und ich bin stinksauer, dass ich immer noch gezwungen bin dieses Scheiß-Skype zu verwenden. Warum? Weil zu viele meiner Kontakte  MSN/Skype-Nutzer sind und die bringt man halt nicht mal so eben dazu, das System zu wechseln. Dabei gibt es sehr gute Alternativen die im Gegensatz zu Skype sogar deutlich abhörsicherer sind, weil man auch verschlüsselt chatten kann. Mehr dazu hier: Skype-Belauschungen vermeiden - verschlüsselt kommunizieren.

An dieser Stelle möchte ich natürlich auch gleich die Diskussionsrunde zu Skype eröffnen. Wer verwendet welche Skype-Variante? Wer hat welche Probleme damit? Und natürlich: wer ist mit welcher Alternative oder gar Skype glücklich?

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jueki Michael Nickles „Skype - Kommunikationsprobleme durch erhebliche Verzögerungen“
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Eine Frage dazu:

Nach der Einstellung des Messengers Ende 2012...

Habe ich hier einen Denkfehler?
Ich nutze zwei Arten von Chat- Programmen. Das ist einmal ICQ und einmal MSN.
Letzteres per "xxx@hotmail.com" und Paßwort - seit wohl 12 Jahren.
Beide nutze ich über Miranda. Und beide funktionieren noch immer tadellos - eben auch die 9 vorhandenen MSN- Kontakte.
Eine Ein- oder Beschränkung konnte ich nirgendwo erkennen.

Wo also liegt mein Denkfehler?

Jürgen

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
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Michael Nickles jueki „Eine Frage dazu: Habe ich hier einen Denkfehler? Ich nutze ...“
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MSN Messenger = ein Messenger von Microsoft, ein Anwendungsprogramm

MSN = "Microsoft Netzwerk", das ist kein Chatprogramm.

Dein Denkfehler ist der, dass Du das MSN-Chatprotokoll mit dem dazu kompatiblen Miranda-Messenger verwendest. Das MSN-Chatprotokoll wurde niemals eingestellt sondern nur der MSN-Messenger von Microsoft.

Grüße,
Mike

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jueki Michael Nickles „MSN Messenger ein Messenger von Microsoft, ein ...“
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Danke!
Ich hatte mir darüber nie Gedanken gemacht und alles in einen Topf geworfen.

Jürgen

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
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gelöscht_238890 Michael Nickles „Skype - Kommunikationsprobleme durch erhebliche Verzögerungen“
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Ich nutze Skype nicht als Messenger sondern zur Videotelefonie.
Für Kurzmitteilungen nutze ich WhatsApp, funktioniert auch recht gut.

In diesem Jahr habe ich Skype aus Mauritius, den VAE und der Türkey benutzt und von Deutschland nach Kanada.
Sowohl auf meinem Netbook mit W7 und W8/W8.1 als auch mit meinem Smartphone mit Android hat das ganz gut funktioniert.
Natürlich kann ich das nicht mit meinem HD-Fernseher vergleichen, aber zum relativ guten Ton kam in der Regel auch immer ein ganz brauchbares Bild.
Da man dabei auf die Übertragungswege und die jeweilige Netzauslastung keinen Einfluss hat, finde ich das Ergebnis doch schon recht passabel. Hierbei nur auf die verwendete Software (egal von wem) zu schauen, finde ich daher etwas kurz gedacht.

In Anbetracht dessen, dass ich kein besseres System kenne, das auch noch kostenlos ist, bin ich mit Skype happy.Lächelnd

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T6T8 Michael Nickles „Skype - Kommunikationsprobleme durch erhebliche Verzögerungen“
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Zumindest weiß ich jetzt dass ich mit dem Verzögerungen nicht allein bin. Manche Nachrichten erreichten mich erst nach weit über einer Woche. Ich hatte es schon auf meinen XP-Rechner oder irgendetwas Anderes geschoben (immer mit aktuellster Skype-Version).

Vielleicht sollte man die klassische Brieffreundschaft wieder aufleben lassen, das ist mitunter schneller.

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angelpage Michael Nickles „Skype - Kommunikationsprobleme durch erhebliche Verzögerungen“
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Skype ist seit Jahren unter WinXP, Win7 und Android (Tablet im TV-Sessel, weniger Smartphone) mein Favorit für den Video- und Voicechat - hatte auf Nickles auch mehrfach dafür geworben. Momentan nutzt unsere ganze Sippe Skype für den Kontakt untereinander und ins Ausland täglich.

Hervorzuheben würde ich neben dem eigentlichen Video- und Voicechat und der Möglichkeit der Verbindung ins und vom Festnetz/Mobilfunknetz, die Statusanzeige in Echtzeit (Erreichbarkeit bzw. Auslastung des Empfängers) , den Sofortanruf über eine imprägnierte Webseite mittels Link "skype:account?call", aber auch das Übersenden von Video-Nachrichten. Damit ist man -bei Wunsch- nicht nur für die eigenen voreingestellten Kontakte, sondern für jeden Surfer mit Skype erreichbar.

Nachteile: auch Skype wird weltweit abgehört, eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist noch nicht absehbar. Die durch dich bemängelten Verzögerungen muss ich leider bestätigen. Sie machen dieses "Feature" unbrauchbar. Da wird besser gleich "richtig" gemailt (z.B. mit Simple Mail aus dem Firefox).

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jueki angelpage „Skype ist seit Jahren unter WinXP, Win7 und Android Tablet ...“
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Die durch dich bemängelten Verzögerungen muss ich leider bestätigen

Vielleicht nicht ganz zu diesem Thema passend - aber gleiches beobachtete ich bei ICQ.
Während früher Datenübertragungen per ICQ direkt von PC zu PC erfolgten, wurde dies vor einigen Jahren plötzlich geändert und die Datenübertragung lief nur noch über den Server von ICQ.
Natürlich keinesfalls um diesen Datenverkehr zu belauschen, nein, nur zur (nicht näher spezifizierten) Sicherheit der User.
Die Verzögerungen und die Verlangsamung dieses Datentransfer wurde auch auf Anfrage nicht begründet.

Das war damals übrigens der alleinige Grund, weshalb ich einen Server baute, der noch immer von dem Nutzerkreis verwendet wird, der vormals ICQ nutzte.

Jürgen

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
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PaoloP Michael Nickles „Skype - Kommunikationsprobleme durch erhebliche Verzögerungen“
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Hallo Mike,

Mit Skype ist nocht sehr viel mehr gestorben als nur die "RRRRIIIIIING" Funktion die du hier sehr subtil beschrieben hast.  Der MSN Messenger(von mir aus auch Windows Live Messenger) konnte auch mit einem E-Mail Account zusammenarbeiten und neue Mails automatisch anzeigen und mich mit meinem Mail Account verbinden. Auch die Foto Vorschau und das versenden von Bildnachrichten warem einzigartig.

WICHTIG !!!

Ich benutze nach wie vor den MSN Messenger. Der ehemalige Microsoft Mitarbeiter 'Jonathan Kay' der seid mehr als 12 Jahren für den MSN Messenger zuständig war hat einen Patch veröffentlicht den man nur installieren muss um den MSN Messenger auch weiterhin zu nutzen. Der Patch ist virenfrei und auch auf Chip.de und allen grossen Downloadportalen verfügbar.

Skype ist tot. (sad but true)

Jedes mal wenn jemand "Cloud" sagt, verliert ein Engel seine Flügel.
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macky11 PaoloP „Hallo Mike, Mit Skype ist nocht sehr viel mehr gestorben als ...“
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Ja Mike, diesen Beitrag las ich früher wo du sagtest, die versauen das Ding genauso.

Ist das nicht irgendwie schlimm das du Recht behalten hast! Traurig aber wahr.

Ich habe dieses blöde Skype schon vor zig Monaten verbannt, da ich ständig las das die NSA die Finger damit drinnen hat. Ich nutze schon ewig ICQ, ist auch nicht der Hammer, aber so dringend brauche ich sowas nicht. Wenns wichtig ist, rufe ich denjenigen per Telefon an.

ICQ hat auch eine Macke, ich kann einfach keine Dateien übertragen im ein TelekomDSL-Netz. Ich bin Vodafone. Woanders weiß ich es nicht. Bei mir zu Hause gehts aber. Von einen zum anderen PC.

Wobei mir das auch wieder recht schnuppe ist, nehme ich eben das GUTE TeamViewer.

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schuerhaken Michael Nickles „Skype - Kommunikationsprobleme durch erhebliche Verzögerungen“
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Ich verstehe den ganzen Schlamassel nicht. 

Microsoft ist der/die/das Größte, ist unfehlbar und hat immer recht. 
Und sollte etwas vermeintlich nicht oder nicht korrekt funktionieren, bedenke man: 

It's not an error, it's a feature!

Denn eine weitere Regel besagt, dass Fehlerquellen nicht in der Hard- und/oder Software stecken, sondern i.d.R. vor dem Rechner hocken. 

Bei erheblichen "Verzögerungen" mag man auch einen etwaigen Umweg über die NSA mit einkalkulieren. Da ist ja nicht nur eine Durchschleusung, sondern auch eine umfangreiche Filterung und Echtzeitauswertung zu bedenken. 
Wenn es dann völlig hakt, sollte man an eine Beschlagnahmung durch die NSA vermuten. Und wenn dann nach Wochen doch etwas ankommt, ist vermutlich der Instanzenweg bei der NSA die Ursache. 

Für all das sollte man Verständnis haben. 
Denn es dient unserer Sicherheit. 

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