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Defekte Elkos am Mainboard austauschen

dammal1 / 13 Antworten / Baumansicht Nickles

Guten Morgen,
wer hat schon Erfahrung vom Tausch von defekten (bauchigen) Elkos am Mainboard?

Was muß man dabei beachten?

dammal1

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Marcel39 dammal1 „Defekte Elkos am Mainboard austauschen“
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Hi!

Gemacht hab ich das noch nie, aber es dürfte ziemlich schwer (wenn überhaupt möglich sein). Auf so einem Mainboard stehen die Teile meist dicht an andern Bauteilen, und die Platinen bestehen anders als normale kleine Schaltungsplatinen aus vielen "übereinandergeklebten" Schaltkreisen (Multi-Layer-Platinen). Die Chance, da was falsch zu verlöten halte ich für immens.


Gruss
Marcel

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chrissv2 Marcel39 „Defekte Elkos am Mainboard austauschen“
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Das geht eigentlich problemlos, ich habe das schon bei verschiedenen So7+ und So370 Boards gemacht. Das Board umgedreht und den Elko festhalten, immer abwechselnd ein "Beinchen" erwärmen und mit der anderen Hand den Elko ein Stückchen raushebeln. Imho sollten die Kontakte nicht zu lange erwärmt werden. Man muss natürlich auf die Polarität achten.

Einige User sagen auch man sollte beide Kontakte erwärmen und den Elko einfach raus ziehen ...


viel Glück

mfg
chris

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gelöscht_231142 dammal1 „Defekte Elkos am Mainboard austauschen“
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GuMo,

Was muß man dabei beachten?

Bei google "low esr" eingeben und staunen...;-)

hth

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rill dammal1 „Defekte Elkos am Mainboard austauschen“
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... sollte man schon haben, d. h. sehr viel Löterfahrung und das richtige Werkzeug. Nach meiner Einschätzung und Erfahrung geht das nur mit "richtigen" Lötstationen à la Weller WS 80/81. Elkos habe ich noch nicht gewechselt, habe aber schon an MoBos gelötet, z. B. eingelötete CMOS-Batterien gewechselt und USB-Stiftleisten nachgerüstet.

Das Problem bei Elkos ist der mit dem großflächigen Masselayer verlötete Elkoanschluß ... an diesem Pin wird die Wärme schnell abgeleitet und das Zinn will nur sehr langsam und mit viel Wärmezufuhr erweichen ... schnell besteht da die Möglichkeit einer MoBo-Beschädigung. Eine professionelle 80W Lötstation ist ist da wirklich zu empfehlen. Wegen dieser Wärmeproblematik gibt es auch die Alternative, die defekten Elkos nicht auszulöten sondern abzureißen und die neuen Elkos an den im Board verbliebenen Drahtstummeln zu verlöten ... sicher kein Kandidat für einen Schönheitswettbewrb und elektrisch wegen der erhöhten Zuleitungsinduduktivitäten problematisch. Die alten Drahtstummel auslöten kann man ja immer noch ...


rill

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gelöscht_137978 rill „Lizenz zum Löten ...“
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was alles mit dem richtigen Werkzeug geht, glaubst du fast garnicht.

Mit der Weller WMD3 hab ich mehrere 370er Sockel, PCI Stecker und Ramsockel ersetzt. Sowas geht allerdings nur aus "liebhaberei". Wenn man einen Fachmann bemühen muß, der dann auch Geld sehen will, kommt das einem Totalschaden gleich.
Ähnliches gilt auch für die Elkos. Machbar ist das. Der von rill angesprochene Aspekt ist jedoch nicht von der Hand zu weisen. Das anlöten von Elkos an die Stummel der alten könnte probleme verursachen. Das wäre aus meiner Sicht nicht das beste.
Die Idee, wie man sie oft hört, mit einem Heißluftgerät halte ich ebenfalls für nicht anwendbar. Zumindest nicht an Boards, die wieder Verwendung finden sollen.
Der Schaden durch übertemperatur an benachbarten bestückten Teilen wäre nicht zu verachten.

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Ger@ld gelöscht_137978 „was alles mit dem richtigen Werkzeug geht, glaubst du fast garnicht. Mit der...“
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Hallo,

ich favorisiere die Heißluftmethode. Wichtig ist eine 5mm Edelstahldüse, damit man einen eng gebündelten Heißluftstrom bekommt, den man auch sinnvoll lenken kann.
Wenn du auf MoBos an der Unterseite lötest, wo (noch) keine SMD's sitzen, ist es easy.
Ich habe aber auch schon fest verlötete Flash's runtergeföhnt, wo wenige mm daneben alles mit SMD-Widerständen gepflastert war. Das trifft z.B auf dicht gepackte Laptop-Boards zu. Da hilft z.B. etwas Zellstoff naß machen und als Wurst in ein paar mm Abstand so um das zu entlötende Bauteil drapieren, das der Rest geschützt ist.
Wenn man will, ist jedes Problem lösbar. ;-)))

Gruß Gerald

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gelöscht_137978 Ger@ld „is nix für Grobmotoriker *gg*“
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ja OK. Ist eine möglichkeit, aber laß uns festhalten, das ein solches Vorgehen weder Fachgerecht ist, noch daß das ausgelötete Bauteil das zwangsläufig überleben wird. Ich denke, das sollte erwähnt werden.

Ich hab ebenfalls schon mit Heißluft hantiert und Chips recycled. Ich teste sowas jedoch auf das genaueste.
Ich gebe dir recht wenn du sagst, der Zweck heiligt die mittel und wenns eng wird, ist´s ein Versuch wert. Jedoch würd ich bei solchen Sachen bei Verwendung mit Heißluft (explizit mal auf Halbleiter bezogen) mit einem leichten Druck im Magen an die Sache gehen.

Hmmm.... wenn ich grad darüber so sinniere....warum nicht eins der unwichtigen Boards hier umbenennen in Elektronikbasteleien für Anfänger?
Dahin eben brauchbare Tips und Lösungen für Problemchen reinverschieben?

Beispiel "Wie löse ich einen festgeklebten Kühlkörper von der Graka?"

Antwort "Lege die Graka in einer Tüte in das Tiefkühlfach neben den Fischstäbchen, lehn dich zurück, trink ein Bier und warte. Wenn die Karte durchgefrohren ist, sollte sich der Kleber lösen lassen"

...nur mal so ein unwichtiger Gedanke....;)

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Ger@ld gelöscht_137978 „ja OK. Ist eine möglichkeit, aber laß uns festhalten, das ein solches Vorgehen...“
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Hm, es gibt eigentlich bei Progforum und STS-Board schon Boards, wo die Löter-Fraktion quasi unter sich ist.
Wenn ich Halbleiter auslöte, die ich weiter verwenden will, dann halte ich nie auf die Mitte des Gehäuses, sondern kreise immer langsam drum herum und schubse das Teil leicht an, damit ich mitbekomme, wann das Zinn flüssig ist.
OK, offiziell beträgt die Lagertemperatur max. 125°C. 250° hält der Chip ohne weiters durch (ich weiß, wovon ich rede...)
Da sind bei Prozzis dann eher die gelöteten Pins (LSn 60 hat 190°C Schmelzpunkt), oder die Plastikgehäuse der limitierende Faktor. Kurzzeitig ist das aber kein Problem.
Und ich möchte nicht wissen, was in chinesischen Hinterhofwerkstätten so abgeht ;-)))
Geklebte Kühlkörper entferne ich auch mit Heißluft.
Ich hatte mal den Aldi-PC meiner Freundin am Wickel. Dort bekommt man die HDD nicht raus, wenn man den Kühlkörper vom Prozzi nicht entfernt. Der war aber mit einem "WärmeLeidPad" unlösbar am Prozzi.
So hatte ich unversehens den P4 am Kühlkörper hängen. Der Kühlkörper mußte für die Montage aber wieder runter, da man den Hebel am Sockel anders nicht betätigen kann. Ich habe Prozzi & Kühlkörper kurzerhand bei 120°C in die Backröhre verfrachtet. Meine Freundin bekam bald nen Herzschlag, als die das sah ;-))) So war das Pad dann wie Kaugummi und ließ sich entfernen. Freundin und PC sind aber alle wieder wohl auf *fg*

Gruß Gerald

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gelöscht_231142 rill „Lizenz zum Löten ...“
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...ja kann ich unterschreiben...
beim letzten MB haben wir den Lötkolben mit Holzbefeuerung hernehmen müssen...Vorwärmzeit ist da unbedingt einzuhalten...
sonst geht da garnix ;-))...

PS: Die Weller war verliehen :-(

cu

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gelöscht_137978 gelöscht_231142 „...ja kann ich unterschreiben... beim letzten MB haben wir den Lötkolben mit...“
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nimm doch gleich ein Brateisen für Dachrinnen oder nen Flammenwerfen :D

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gelöscht_231142 gelöscht_137978 „oller Spinner ;)“
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Ahaaaaa
du bist auch vom (Handwerker-) Fach

:-))

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dammal1 gelöscht_231142 „Ahaaaaa du bist auch vom Handwerker- Fach :- “
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Danke für die fachmännischen Tipps!!!!!
Ich werde wie immer´ne Lötstation nehmen und die Sache ganz langsam vornehmen.
-niedrige Temp. und mit viel gefühl

PS:etwas Löterfahrung habe ich auch;

dammal1

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Tilo Nachdenklich dammal1 „Danke für die fachmännischen Tipps!!!!! Ich werde wie immer ne Lötstation...“
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"etwas Löterfahrung habe ich auch"

Dann wüsstest Du, dass Halbleiter nur dann nicht zu warm werden, wenn man mit hoher Temperatur und massiver Wärmezufuhr auf die Lötstelle das Teil möglichst flott auslötet. Nun gut, bei einem Elko, der eh defekt ist, mag das egal sein, aber angrenzende Halbleiter werden das anders verspüren.

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