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Softwareinstallation bei (K)Ubuntu

neanderix / 12 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo zusammen,

da ich derzeit ein neues 'System plane (siehe anderer Thread) und dabei (K)Ubuntu 6.06LTS ins Auge gefasst habe, folgende Frage:

wei sieht das eigentlich mit der SW-Installation unter (K)Ubuntu aus? ein Bekannter meinte, es sei am allerbesten nichts zu installieren, was nicht aus den "offiziellen" Repositories stammt.
Das jedoch würde bedeuten: Ade Moneyplex, ade Softmaker Office. Und eine zeitnahe Aktualisierung von Treibern, z.B. HPLIP, wäre auch nicht wirklich möglich -- auf Moneyplex und auch auf Softmaker Office (welches ich neben OO.o betreibe) möchte ich nun wirklich nur sehr ungern (auf Moneyplex am liebsten *gar nicht) verzichten.

Hat der Kollege recht oder begehe ich nur einen Denkfehler?

Klärt mich bitte auf.

Volker

Computers are like airconditioners - they stop working properly when you open Windows Ich bin unschuldig, ich habe sie nicht gewählt!
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the_mic neanderix „Softwareinstallation bei (K)Ubuntu“
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Bist du auf 3 Jahre kommerziellen Support angewiesen, dass du die unterdessen fast ein Jahr alte LTS-Version installieren willst? Du wirst dadurch Nachteile durch etwas ältere Software erfahren, was dann grad bei aktueller Hardware auch heisst: alte Treiber! Meiner Meinung nach ist die 6.10 die bislang beste Ubuntu-Version, die 7.04 hat einige dumme Bugs (z.B. USB_SUSPEND -> Probleme mit einigen USB-Scannern) drin.

Grundsätzlich hat dein Bekannter recht. Wenn ein Programm über die Repositories verfügbar ist, dann nimm es aus dem Repository. Ansonsten verbastelst du dein System und musst mit merkwürdigen Bugs rechnen. Auch kannst du dir so die automatischen Upgrade-Möglichkeiten verbocken. Aber natürlich kann auch alles gut gehen ;-)
Software, welche nicht dabei ist, kannst du natürlich problemlos von Hand nachinstallieren. Da wirst du eigentlich keine Konflikte erfahren.

Grad für Dinge die nun aber dabei sind und du eine neuere Version willst, kannst du ein Backport-Repository einbinden. Dadurch bekommst du Pakete in hoher Qualität mit neuen Versionen von Programmen, welche dein System nicht zerschiessen.

cat /dev/brain > /dev/null
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neanderix the_mic „Bist du auf 3 Jahre kommerziellen Support angewiesen, dass du die unterdessen...“
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Bist du auf 3 Jahre kommerziellen Support angewiesen, dass du die unterdessen fast ein Jahr alte LTS-Version installieren willst?


Sagen wir so: ich bin (noch) nicht unbedingt der erfahrenste User im Umgang mit Linux, auch wenn ich hier seit nunmehr 3 Jahren erfolgreich eine Suse 9.1 Installation einsetze.


Du wirst dadurch Nachteile durch etwas ältere Software erfahren, was dann grad bei aktueller Hardware auch heisst: alte Treiber!


Die sollten sich doch aktualisieren lassen - oder etwa nicht?

"Feisty" will ich, aus dem von dir genannten Grund, nicht einsetzen.

Volker
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KarstenW neanderix „ Sagen wir so: ich bin noch nicht unbedingt der erfahrenste User im Umgang mit...“
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"wei sieht das eigentlich mit der SW-Installation unter (K)Ubuntu aus? ein Bekannter meinte, es sei am allerbesten nichts zu installieren, was nicht aus den "offiziellen" Repositories stammt."

Normalerweise ist es so das es eine Linux Standard Base gibt.
In ihr wird festgelegt welche Bibliotheken eine Distribution hat, wie sie mit Namen heißen und welche Funktionen sie für die jeweiligen Programme bereitstellt.
Momentan ist die LSB 3.1 aktuell.

Genau diese Linux Standards sollen garantieren das ein normaler Anwender Programme von einer anderen Distribution installieren kann.
Nun weiß ich nicht ob Ubuntu LSB 3.1 kompatibel ist.
Wenn ja , kann man ohne weiteres Programme installieren die unter Red Hat oder SUSE programmiert wurden.
Der Programmierer muß entweder ein deb (vorzugsweise deb für Ubuntu/Debian) oder ein rpm Paket erstellen und die Information eintragen , welche von diesen Bibliotheken das Programme genau braucht.
apt und dpkg installieren die Programme (-pakete) und installieren automatisch fehlende Bibliotheken aus der Distribution nach.

Mein Debian etch 4.0 ist LSB 3.1 kompatibel und genau deshalb kann ich Staroffice 8, Moneyplex, Maple 10.4, Leiterplattencadprogramm Eagle u.s.w unter Debian installieren, obwohl sie eventuell unter Red Hat oder SUSE programmiert wurden.

Diese Standards im Desktopbereich sind auch der entscheidende Vorteil gegenüber Unix und seinen vielen Derivaten, wo es nur den POSIX Standard gibt (aber leider keine standardisierte Laufzeitumgebenung wie bei Linux).

Es liegt im Ermessen der jeweilgen Distribution sich an der Linux Standard Base zu halten.
Debian 4.0 etch ist LSB 3.1 komform.
Ubuntu weiß ich nicht.



PS:
Bei Linux werden Shared Libraries verwendet und nicht dynamische Bibliotheken wie bei Windows.
Die neueren Programme sind auch auf aktuellere Versionen der Bibliotheken angewiesen.
Deshalb gibt es bei Debian auch die Backports , von wo man neuere Programme in einer älteren Laufzeitumgebung installieren kann.

Bei Ubuntu gibt es auch Backports.

Dynamische Bibliotheken wie bei Windows machen die Softwareinstallation flexibler, aber da gibt es immer wieder riesen Probleme mit diversen Abhängigkeiten wenn man sehr alte und sehr neue Programme installiert.
Bei Windows bringt jedes Programme seine eigenen Bibliotheken mit.
Bei Windows Vista soll es da Probleme geben, wenn man alte Programme versucht zu installieren.

Die dynamischen Bibliotheken wie sie Microsoft bei Windows verwendet finde ich nicht richtig.
Ich ziehe Sharded Libraries vor.
Die machen weniger Probleme.

Unix und seine vielen Derivate verwenden meines Wissens nach alle das Konzept der Shared Libraries.
Bei Shared Libraries teilen sich die Programme die Funktionen aus der jeweiligen Bibliothek.
Da benutzen alle Programme die gleiche Bibliotheksversion (es sei denn die Programme sind statisch gelinkt. Man sollte deshalb auch möglichst keine statisch gelinkten Programme installieren, da sie gegen unterschiedliche Versionen einer Bibliothek verlinkt sein können).
Da passt dann auch alles besser zueinander (Programme Bibliothek)
Da bringt nicht jedes Programm wie unter Windows seine eigenen Biliotheken mit.








Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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neanderix KarstenW „ wei sieht das eigentlich mit der SW-Installation unter K Ubuntu aus? ein...“
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Wenn ja , kann man ohne weiteres Programme installieren die unter Red Hat oder SUSE programmiert wurden.

Das war nicht der sinn hinter meiner Frage. Ich wollte eigentlich wissen: kann ich mir ohne weiteres z.B: ein Moneyplex und/oder Softmaker Office *kaufen* (das ist immerhin kommerziell) und ohne weiteres unter (K)Ubuntu installieren? Oder ist das eher ein "no-No" und der Rat lautet "nimm lieber *ausschliesslich* das, was in den Repositories und Backports zu finden ist" - das wiederum würde mir gar nicht gefallen, denn immerhin habe ich für Softmaker Office und Moneyplex schon Geld ausgegeben (ich besitze von beiden das Win/Linux Bundle) - und Moneyplex ist mir mittlerweile richtig "ans Herz gewachsen".

Volker
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the_mic neanderix „Wenn ja , kann man ohne weiteres Programme installieren die unter Red Hat oder...“
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Drittprogramme sind kein Problem.

cat /dev/brain > /dev/null
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neanderix the_mic „Drittprogramme sind kein Problem.“
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Wie sieht das aus: kann ich ohne weiteres jederzeit z.B. den "beiliegenden" HPLIP auf die neue von sourceforge freigegebene "aufrüsten"?

Die HPLIP kommt ja neuerdings mit Installer - der soll lt. sourceforge kompatibel u.a. zu Ubuntu sein.

Volker

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the_mic neanderix „Wie sieht das aus: kann ich ohne weiteres jederzeit z.B. den beiliegenden HPLIP...“
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Keine Ahnung, ich nutze keine HP Drucker. Meine Empfehlung ist da einfach, dass du das idealerweise grad am Anfang ausprobierst, denn wenn es schiefläuft, kannst du einfach neu installieren ohne etwas zu verlieren.

cat /dev/brain > /dev/null
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KarstenW the_mic „Keine Ahnung, ich nutze keine HP Drucker. Meine Empfehlung ist da einfach, dass...“
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Du kannst jederzeit Programme von anderen Anbietern installieren, wenn du eine Linux Standard Base kompatible Distribution verwendest.
Beispiel , ich verwende das Brennprogramm nero sehr gern. Ich weiß nicht mit welcher Distribution nero programmiert wurde.
Der Programmier verwendet Bibliotheken in seinem Programm. Bibliotheken bieten Funktionen an, die der jeweilige Programmierer nicht selbst programmieren braucht. Bibliotheken enthalten fehlerfreien , ausgetesten Programmcode.
nero ist auf diese Bibliotheken angewiesen (ein Teil davon bringt nero selbst mit, die anderen Bibliotheken bringt bei mir Debian oder bei dir Ubuntu mit):


ldd nero

linux-gate.so.1 => (0xffffe000)
libpthread.so.0 => /lib/tls/libpthread.so.0 (0xb7ef8000)
libgtk-1.2.so.0 => /usr/lib/libgtk-1.2.so.0 (0xb7dc5000)
libgdk-1.2.so.0 => /usr/lib/libgdk-1.2.so.0 (0xb7d8f000)
libgmodule-1.2.so.0 => /usr/lib/libgmodule-1.2.so.0 (0xb7d8c000)
libgthread-1.2.so.0 => /usr/lib/libgthread-1.2.so.0 (0xb7d89000)
libglib-1.2.so.0 => /usr/lib/libglib-1.2.so.0 (0xb7d62000)
libdl.so.2 => /lib/tls/libdl.so.2 (0xb7d5e000)
libXi.so.6 => /usr/lib/libXi.so.6 (0xb7d56000)
libXext.so.6 => /usr/lib/libXext.so.6 (0xb7d48000)
libX11.so.6 => /usr/lib/libX11.so.6 (0xb7c5c000)
libm.so.6 => /lib/tls/libm.so.6 (0xb7c37000)
libNeroAPI.so => /usr/lib/libNeroAPI.so (0xb7732000)
libNeroSCSI.so => /usr/lib/libNeroSCSI.so (0xb76fa000)
libNeroErr.so => /usr/lib/libNeroErr.so (0xb760d000)
libNeroCDR.so => /usr/lib/libNeroCDR.so (0xb74d6000)
libNewTrf.so => /usr/lib/libNewTrf.so (0xb738b000)
libc.so.6 => /lib/tls/libc.so.6 (0xb7259000)
/lib/ld-linux.so.2 (0xb7f1c000)
libXau.so.6 => /usr/lib/libXau.so.6 (0xb7255000)
libXdmcp.so.6 => /usr/lib/libXdmcp.so.6 (0xb7250000)
libCDCopy.so => /usr/lib/libCDCopy.so (0xb71c5000)

Wenn nicht nur der Dateiname gleich ist sondern auch der Inhalt, läuft nero auch mit einer anderen Distribution als derjenigen mit der nero programmiert wurde.
Du mußt dich erkundigen , ob Ubuntu Linux StandardBase (momentan Version 3.1) kompatibel ist.
Wenn ja kannst du unter Ubuntu auch Programme anderer Anbieter installieren.
Ich glaube Ubuntu 6.0.6 ist LSB 3.1 kompatibel:

http://www.linux-foundation.org/en/LSB

http://www.linux-foundation.org/en/LSB_Distribution_Status

Die LSB wurde extra dafür entwickelt das ein normaler Anwender Software von Drittanbietern installiern kann.
Erreicht wurden diese Standards durch die Offenlegung des Programmcodes aller Bibliotheken.
Die Distributionen müssen nicht alles selbst programmieren.

PS: Ich nutze schon HP Drucker. Das kommt wieder darauf an ob du eine LSB 3.1 kompatible Distribution verwendest.
Wenn du hplip selbst kompilieren willst, dann mußt du Entwicklungsbibliotheken installieren. Das sind solche Bibliotheken mit einer dev Bezeichnung am Ende des Dateinamens.
Sind sie Bibliotheken kompatibel, kannst du HPLIP auch unter Ubuntu installieren.
Manche Programme sind nur von ein paar allgemeinen Bibliotheken abhängig. Dann kommt es nicht so sehr darauf an ob die Distribution LSB kompatibel ist.
Meistens kommt es darauf an wie verantwortungsvoll die Entwickler der Distribution mit dem Programmcode umgeben.
Manchen sie zu viele Veränderungen , kann man nicht immer fremde Programme installieren.

Ich weiß nur das die Debian Entwickler nur kleine Programmierfehler beseitigen und wenn sie Veränderungen vornehmen, dann geben sie die Veränderungen auch an die originalen Programmautoren zurück.

Du kannst ja Debian 4.0 etch verwenden , wenn du Zweifel hast ;-).
Debian ist LSB 3.1 kompatibel .











Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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Yves3 neanderix „Wie sieht das aus: kann ich ohne weiteres jederzeit z.B. den beiliegenden HPLIP...“
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Warum willst du das überhaupt?
Ich hatte beim Drucken unter Ubuntu (6.06, 6.10, 7.4) nie Probleme. Verwende einen HP-Deskjet 840c.

... oder habe ich da etwas missverstanden?

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KarstenW Yves3 „Warum willst du das überhaupt? Ich hatte beim Drucken unter Ubuntu 6.06, 6.10,...“
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Die Pakete hplip und hpijs sind schon fertig kompiliert bei Ubuntu /Debian dabei.
Wenn man aber die neueste Version braucht, muß man sich den Programmcode aus dem Internet herunterladen und selbst komilieren.


Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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neanderix KarstenW „Die Pakete hplip und hpijs sind schon fertig kompiliert bei Ubuntu /Debian...“
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Nein, kompilieren muss man da nix mehr; neuerdings liefern die Jungs bei Sourdeforge einen Installer mit. Den startest du und fettich.

Warum ich das brauche? Nun, bei der Suse 9.1 die ich derzeit nutze, war keine Version bei, die meinen verstorbenen Deskjet 950C geschweige denn den aktuellen K550 *voll* auszunutzen imstande gewesen wäre...
Und selbst weenn eine dabei ist, die das kann: es werden laufen Bugs gefixed, weitere Features des Druckers werden ansprechbar und sonstige Verbesserungen werden eingebaut...

Volker

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KarstenW neanderix „Nein, kompilieren muss man da nix mehr neuerdings liefern die Jungs bei...“
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SUSE ist sehr abgespeckt. Debian ist auch nicht schwieriger als Ubuntu .

Bei Debian etch 4.0 ist hpijs 2.6.10 und hplip 1.6.10 dabei, also recht aktuell.
Ubuntu ist nicht immer kompatibel zu Debian, weil die Ubuntu Entwickler teilweise sehr große Veränderungen an den Debian Paketen machen.
Dadurch kann man manchmal Programme die unter Debian etch laufen nicht unter Ubuntu installieren.
Ubuntu baut auf Debian testing auf.

Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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