Hallo,
Samsung gibt für seine HDs an: max. 350 G in 2ms, im ausgeschalteten Zustand.
Hört sich viel an. Habe versucht die dazugehörende Fallhöhe zu bestimmen.
Ergebnis: circa 2,5 m
Nicht gerade viel. Kann jemand, der sich in Mechanik auskennt, dieses Ergebnis bestätigen?
Datenträger - Festplatten, SSDs, Speichersticks und -Karten, CD/ 19.602 Themen, 110.581 Beiträge
Hi!
Das Problem ist AFAIK der Bremsweg. Nimmt man einen Boden an, der nicht nachgibt und ein Festplattengehäuse, dass sich nicht verbiegt, dann müsste die resultierende Beschleunigung (welche die fallende Platte abbremst) eigentlich unendlich sein.
2,5m * 1g = 0,00714m * 350g
Das sind 0,7mm. Bei einem Linoleum-Boden dürfte dass drin sein, bei einem Betonboden müsste das Plattengehäuse durch verformen nachgeben, da würde der g-Wert sicherlich deutlich höher liegen.
Update: stimmt natürlich nicht. Müssen natürlich 7mm sein - rechnen ging wohl doch nicht mehr. ;-)
Der Rest ist dann auch Mist.
Meine "Hausfrauenmechanik" reicht jetzt aus dem Stehgreif nicht weiter. Die 2ms hast du wahrscheinlich als Dauer der Verzögerung gerechnet und bis dann so zum Bremsweg gekommen.
Ich hab' noch im Ohr, dass man Falltests in Warentests bei elektronischen Geräten oft nur aus ca. 1m Höhe macht. Das ist die typische Tischhöhe. Falls einer Person das Gerät aus einer tasche fällt, liegt man auf bei ca. 1m Fallhöhe oder darunter.
Gefühlsmässig würde ich sagen, dass 2,5m passen.
Zumal ich weiss, dass man bei einer 3 1/2" Platte im Betrieb davon ausgeht, dass es reicht sie zu beschädigen, wenn sie hochkant auf der Seite liegend auf einer Tischplatte betrieben wird und sie dann umkippt.
Bis dann
Andreas
Ich habe einmal nachgerechnet.
1g = 10 m/s^2 (Annahme)
350 g = 3500 m/s^2
a = v/t >> v = a * t >> v = 3500 m/s^2 * 0,002 s
v = 7 m/s
V = wurzel aus: 2gh >> v^2 = 2gh
h = v^2 / 2g >> h = 49/20 = 2,45 m
Kommt hin.
Ein Fall aus 2,45 m ist schon ganz ordentlich.
Interpretation meiner Berechnung:
HD fällt aus 2,45 m Höche und erreicht kurz vor dem Abbremsen eine Geschwindigkeit von rund 7 m pro Sekunde.
Dann wird sie innerhalb von 2 Millisekunden auf null Meter pro Sekunde abgebremst.
Dabei entsteht eine negative Beschleunigung von -350 g = -3500 m/s^2
s = 0,5*a*t^2 >> s = 0,5*3500*0,002*0,002 = 7*10^-3 m = 7 mm.
Das heißt, die HD fällt mit 7 m/s auf eine weiche Matte (was immer das auch sein mag) und wird innerhalb von 0,002 sec auf null m/s verzögert.
Heftig, heftig.
Bitte kontrolliert meine Berechnungen und korrigiert mich, falls nötig.
Ergänzung:
Dabei drückt sie die weiche Matte um 7 mm zusammen.
Und bei welchem Material haben wir 7mm Verzögerung?
Bei gängigen Bodenbelägen definitiv nicht. Ansonsten würde man auf denen wohl auch wie auf Pudding laufen.
Selbst mit einer normaldicken Luftplosterfolie wirst Du keine solche Verzögerungsstecke erreichen. Höchstens vielleicht mit einem Stapel Kopfkissen ist das realistisch. Alternativ würde es womöglich auch eine mit Wackelpudding gefüllte Badewanne tun ;-)
Ein Sturz auf Mamorboden aus etwa 70-80cm Höhe ist für Festplatten meiner Erfahrung nach bereits tödlich. Wobei das nicht wirklich überraschen sollte...
Gruß
Borlander
Hallo!
Ohne gross nachrechnen zu wollen, kann ich sagen, dass diese
Zahlen zu optimistisch sind.
Erstens:
Wird die Platte aus z.B. einem Meter fallen gelassen sind von 100 Platten
vielleicht 50 % kaputt. Was nützt Dir das Wissen von den 2,5 Metern.
Wichtig ist auch, mit welcher Seite/Ecke die Platte auftrifft.
Zweitens:
Ist der "Bremsweg" sehr kurz (Fliesen, Laminat), reichen auch viel geringere Fallhöhen.
Wo nun die kritische Fallhöhe beginnt, liesse sich nur durch fallenlassen
ziemlich vieler Platten statistisch bestimmen.
Was nützt es, wenn ich weiss, dass meine Platte nach einem Fall mit 30%iger
Wahrscheinlichkeit defekt ist?
Gruss
ChrE
Che
Sie haben das völlig richtig erkannt, aber Ihre eigene Statistik beruht wohl eher auf Mutmaßungen und nicht überprüfbaren Annahmen (also unwissenschaftliche Vorgehensweise), als auf gesicherten Erkenntnissen.
Ich bezweifele hier nachdrücklich, dass Sie mehrere hundert Festplatten einem Falltest unterzogen haben.
Was lernen wir daraus?
-- traue niemals den Herstellerangaben und
-- behandle HDs wie Eier, immer schön sanft, damit nichts zerbricht.
Schaut Euch mal diesen Beitrag an:
http://www.cczwei.de/index.php?id=tvissuearchive&tvissueid=31
Ab 11:50 geht es um genau dieses Thema.
Gruß
ewbayern
Danke für den Tipp.
Schöner Beitrag.
Ein HD-Experte von Seagate demonstriert, was etwa 600 G Verzögerung hervorruft -- schon ein Fall aus ca. 30 cm Höhe auf eine Tischplatte aus Glas.
Danke auch dafür,dass Sie mich auf die beiden Moderatoren hingewiesen haben. Die beiden waren immer Spitze und ich habe sie ein bisschen vermisst.
2,50m?
mh, imho ziemlich hoch, habe schon HDDs erlebt, die innerhalb des Gehäuses irgendwo gegen geknallt sind und das nicht überlebt haben...
@Tommy22
Ehrlich gesagt, mich irritiert ihr Spruch am Ende etwas.
Was soll denn das heißen: "Hey Dr. Kleiner - Ja Gordon? - Guck mal! Ist das nicht ne schöne Brechstange!? Fass sie mal an!" ?????????
alles klar
lol !!!
2,5m. Die HD möchte ich gern haben! ;)
Wenn ich die Überschrift bei Google eingebe, erhalte ich folgenden Link als ersten Treffer!
http://de.wikipedia.org/wiki/Schockresistenz
Lustig, oder! *gg*
erstmal *hutab* bei den Berewchnungen komme ich nicht mit... aber was die Thematik angeht... 2,5m??? Da müsstest du ja deinen PC am Fensterbrett zusammenbauen, oder sie in der Hand haben und angeberisch aus dem Fenster den Nachbern zeigen *guck mal was hab ich ne tolle Platte* **schwupp* *klirr*...
Nun ja wie auch immer.. wenn man überlegt wie sehr sich die Festplattenindustrie weiterentwickelt hat kann man eigendlich schon froh sein wenn seine Platte überlebt wenn man sie aus 20 - 30 cm mal aus der Handrutscht (bei einbau)... wenn man überlegt das so vor 20 Jahren eine Festplatte von der Kapazität einer Diskette noch so groß war wie ein Kleinwagen und man für das Geld einen guten Mittelklasse Wagen bekommen hätte... Nun ja ich will nicht so weit ausschweifen wie auch immer...
Jeder der etwas Ahnung vom Innenleben einer HDD hat weiss das sie MINDESTENS so behandeln sollte wie 10 rohe Eier im Karton, sollte Sie einen Sturz aus mehr als einem Meter aushalten RESPEKT. Denn bei den momentanen Festplatten Preisen (750 GB rund 70 €) und den immer größer werdenten Datenmegen, wer will da schon mehr ausgeben, nur weil die FEstplatte einen Sturtz aus einer unrealistischern Höhe übersteht, weil die Materialkosten höher waren und die Firma Millionen für Forschung verpulvert hat.
Trotz allem... ich wusste gar nicht das eine Platte (laut Hersteller wenigstens) auch wenn es nur rein rechnerisch ist so viel aushalten kann... gut das es genung Physik Genies gibt die solche Herstellerangaben in (G) überhaupt entschlüssen können. Mal ehrlich die meisten können mit 350 G doch nicht wirklich viel anfangen, meiner Meinung nach sollte wenn Sie schon sowas angeben das machen wie oben meine Vorredner/schreiber...
Noch einen schönen Sonntag!
so long MfG
Rabauke1
Bei 2,5 m Fallhöhe könnte man eher schon eine "Garantie" geben, dass die Platte dann beschädigt ist.
In c't 13/08, S.124 steht, dass sich beim Umkippen einer aufrecht auf einer Tischplatte stehenden 3,5" Platte bereits eine Beschleunigung von 300g in weniger als 2 ms ergibt.
Wenn die HDD dabei noch läuft, darf sie dann ruhig defekt sein. Eine genaue Herleitung bzw. Rechenbeispiel war zwar nicht dabei, dennoch ist das realistisch.
Dass das Umkippen auf der Tischplatte für eine HD selbst im ausgebauten Zustand tötlich sein kann, ist schon seit Jahren bekannt und wurde hier auch schon oft diskutiert.
Eine Festplatte ist grundsätzlich gegen jede Erschütterung anfällig, besonders, wenn sie in Betrieb ist und wenn sie gar gerade schreibt, reicht mitunter ein einfacher Anstoß an den PC und es kann einen Headcrash geben.
Das liegt aber nicht daran, dass die Hersteller böse sind und schlechte Materialien verarbeiten, sondern weil die Köpfe aus technischen Gründen in sehr geringer Höhe (Nanometerbereich) und ohne Abstandhalterung (sondern nur auf einem Luftpolster) über die Platter rasen.
