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News: Also was jetzt?

Winklevoss-Brüder kämpfen weiter gegen Facebook

Michael Nickles / 14 Antworten / Baumansicht Nickles

Gut 100 Milliarden Dollar soll Facebook wert sein, wenn es voraussichtlich im kommenden Jahr an die Börse geht (siehe Facebook bald 100 Milliarden Dollar wert?). Und unverändert ist umstritten, ob Facebook-Besitzer Mark Zuckerberg die Sache alleine gestemmt hat.

Unter anderem behauptet ein gewisser Paul Ceglia, dass Zuckerberg in beschissen hat und ihm eigentlich Facebook zu 84 Prozent gehört (siehe Paul Ceglia: Mir gehören 84 Prozent von Facebook).

Vergleichsweise "billig" war dagegen die Abspeisung der Winklevoss Zwillingsbrüder, die unter anderem ein Handlungsstrang des Facebook-Films "The Social Network" war. Die Brüder sind der Ansicht, dass Zuckerberg das Konzept der sozialen Community von ihnen geklaut hat.

Das Verfahren endete 2008 mit einem Vergleich, bei dem Cameron und Tyler Winklevoss 65 Millionen Dollar erhielten. 20 Millionen Dollar gab es wohl in bar, 45 Millionen in Aktien (die inzwischen wohl ordentlich im Wert gestiegen sind).

Zum Zeitpunkt als die "Entschädigungssumme" kalkuliert wurde, ging man von einem Facebook-Unternehmenswert von 15 Milliarden Dollar aus. Bereits im April machten die Brüder klar, dass sie mehr Kohle von Facebook wollen, da Zuckerberg sie 2008 angeblich über den Wert des Unternehmens getäuscht habe (siehe Winklevoss-Brüder wollen mehr Kohle von Facebook).

Die Klage wurde allerdings abgewiesen und die Brüder kündigten an, es erneut beim obersten Gericht zu probieren. Gestern kursierte überraschend die Meldung, dass Cameron und Tyler Winklevoss aufgegeben haben, wie unter anderem Heise berichtete. Heute wurde diese Meldung dementiert.

Der Vergleich aus dem Jahr 2008 soll jetzt doch angefochten werden. Als Kampfgrundlage dienen jetzt Chat-Protokolle, die erst 2010 aufgetaucht sind. Daraus soll hervorgehen, dass die Brüder Zuckerberg tatsächlich zum Programmieren einer sozialen Community beauftragt haben und Zuckerberg diesen Auftrag bewusst verzögert hat, um erstmal Facebook zu basteln. Diese Chat-Protokolle wurden beim ersten Vergleichsverfahren 2008 noch nicht berücksichtigt.

Michael Nickles meint: Viele mögen die Winkelvoss-Brüder als "geldgeil" betrachten. Spannender finde ich allerdings die Überlegung, was zum Entstehungszeitpunkt 2004 überhaupt Spektakuläres an der Facebook-Idee dran war.

Communities gab es auch zu diesem Zeitpunkt bereits, aber Facebook hat es halt irgendwie geschafft die Nummer 1 zu werden. Warum? Aus meiner Sicht durch knallharte Skrupellosigkeit mit Spam-Emails. Dummen Nutzern der ersten Stunde wurden halt (wie heute immer noch) ihre Email-Adressen abgeluchst und dadurch die Lawine ausgelöst.

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Loopi© Michael Nickles „Winklevoss-Brüder kämpfen weiter gegen Facebook“
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Communities gab es auch zu diesem Zeitpunkt bereits, aber Facebook hat es halt irgendwie geschafft die Nummer 1 zu werden. Warum? Aus meiner Sicht durch knallharte Skrupellosigkeit mit Spam-Emails. Dummen Nutzern der ersten Stunde wurden halt (wie heute immer noch) ihre Email-Adressen abgeluchst und dadurch die Lawine ausgelöst.


Es zeigt sich immer wieder wie nützlich z.B. Wegwerfadressen sind. Als ich mich noch mit einer normalen Mailadresse irgendwo registriert habe (z.B. für einen Freischaltcode einer Heft-CD-Software) kam gleich Spam. Jetzt habe ich für solche Zwecke eine Hotmailadresse, die ich angebe, vorher lösche ich alle Spammails, empfange den Freischaltcode und danach liegt die Adresse wieder brach, bis ich sie wieder brauche. Ich arbeite auch mit Spamgourmet, aber viele Unternehmen akzeptieren die nicht mehr.
Auch bei FB nutze ich nur eine Mülladresse, denn meine Freunde kennen die richtige. Und ich gestatte es FB nicht, mein Adressbuch zu scannen. Da liegt bei vielen FB-Usern der eigentliche Fehler, sie gestatten das Scannen, um mehr Freunde zu finden.

Beste Grüße
André
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bechri Loopi© „ Es zeigt sich immer wieder wie nützlich z.B. Wegwerfadressen sind. Als ich...“
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bei FB nutze ich nur eine Mülladresse, denn meine Freunde kennen die richtige
Das Problem ist, dass FB automatisch an deine Privatadresse kommt, wenn sg. Freunde die Erlaubnis zum Durchleuchten ihres E-Mail-Accounts geben.

Sicherlich kann man sich dann immer noch mit einer Wegwerfadresse anmelden, um die Verbindung zwischen sich selbst und dem Durchleuchteten zu verwischen, aber Fakt ist, dass FB deine Adresse findet und für Spam nutzt!

Alles selbst erlebt! -.-
MfG Chris
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Olaf19 Loopi© „ Es zeigt sich immer wieder wie nützlich z.B. Wegwerfadressen sind. Als ich...“
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ich gestatte es FB nicht, mein Adressbuch zu scannen. Da liegt bei vielen FB-Usern der eigentliche Fehler, sie gestatten das Scannen, um mehr Freunde zu finden.

Ist es eher nicht so, dass du es explizit *verbieten* musst, anstatt es nur nicht zu gestatten?

Das Hauptproblem sehe ich in der Defaulteinstellung, wenn die auf "alles ist erlaubt" steht, dann ist das eben so. Nach meiner Erfahrung sind die meisten Menschen so, dass sie immer erstmal alles so lassen wie es ist. Manchmal wird das sogar noch begründet mit "die werden sich schon was dabei gedacht haben".

In gewisser Weise haben sie das sogar.

CU
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Conqueror Olaf19 „ Ist es eher nicht so, dass du es explizit verbieten musst, anstatt es nur nicht...“
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Ist es eher nicht so, dass du es explizit *verbieten* musst, anstatt es nur nicht zu gestatten?

Korrekt, die wenigsten FB User wissen, dass bei Installation FB quasi offen wie ein Scheunentor ist. Es ist also Eigeninitiative gefragt.
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Olaf19 Conqueror „ Korrekt, die wenigsten FB User wissen, dass bei Installation FB quasi offen wie...“
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Das gleiche gilt ja auch für dieses Neuartige Feature mit der Gesichtserkennung - wie war das noch, da wird mein User-Foto kopiert und mit anderen Fotos abgeglichen, um es datentechnisch zu verknüpfen mit anderen Bildern, auf denen ich zu sehen bin?

Schon sehr abgefahren, was technisch möglich ist... noch abgefahrener aber die völlige Respekt- und Schamlosigkeit, mit denen solche Features implementiert werden, ohne die Privatsphäre anderer auch nur ein Jota weit zu achten.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Conqueror Olaf19 „Das gleiche gilt ja auch für dieses Neuartige Feature mit der Gesichtserkennung...“
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Money sells, oder bei Geld hört der Datenschutz aus.

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Olaf19 Conqueror „Money sells, oder bei Geld hört der Datenschutz aus.“
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Das ist eben die Frage, ob alles, was den Usern datenschutztechnisch in den Arsch tritt, wirklich bares Geld wert ist.

Facebook verdient ein Heidengeld durch Werbeeinnahmen, die nur durch die Popularität dieses Webangebotes so lukrativ sind. Also sollten die alles tun, um diese Popularität zu halten (an Steigerung ist eh kaum noch zu denken). Da machen sich solche Ärgernisse wie das mit der automatischen Bild-Verknüpfung gar nicht gut.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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torsten40 Michael Nickles „Winklevoss-Brüder kämpfen weiter gegen Facebook“
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Interessant ist auch der "Gefällt mir" Button :D

Facebook ist mir so Schnuppe. Ob er es nun alleine gemacht hat oder nicht, ist mir auch egal. Aber eins hat er geschafft, von den Namen Zuckerberg wird man in 20 Jahren reden. So wie es beim Herrn Gates der Fall war.

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Borlander Michael Nickles „Winklevoss-Brüder kämpfen weiter gegen Facebook“
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65 Millionen Dollar erhielten. 20 Millionen Dollar gab es wohl in bar, 45 Millionen in Aktien (die inzwischen wohl ordentlich im Wert gestiegen sind).

Zum Zeitpunkt als die "Entschädigungssumme" kalkuliert wurde, ging man von einem Facebook-Unternehmenswert von 15 Milliarden Dollar aus.

Der Aktienanteil dürfte somit (auf Basis der 100Mrd Schätzung) nun bis zu 300Mio US$ "wert" sein...
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torsten40 Borlander „ Der Aktienanteil dürfte somit auf Basis der 100Mrd Schätzung nun bis zu...“
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Davon kann man einfach nicht gescheit leben!

Freigeist
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Hassashin Michael Nickles „Winklevoss-Brüder kämpfen weiter gegen Facebook“
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Gestern kursierte überraschend die Meldung, dass Cameron und Tyler Winklevoss aufgegeben haben, wie unter anderem Heise berichtete. Heute wurde diese Meldung dementiert.

Nichts wurde dementiert. Gestern wurde gemeldet, dass die Klage vorm Obersten Gericht zurückgezogen wurde, heute wurde gemeldet, dass die Brüder es vor einem anderen in Boston mit leicht anderer Begründung und angeblich neuen "Beweisen" noch einmal versuchen.

Dummen Nutzern der ersten Stunde wurden halt (wie heute immer noch) ihre Email-Adressen abgeluchst und dadurch die Lawine ausgelöst.

Auf der einen Seite Facebooknutzern Dummheit vorwerfen und direkt darunter einen "Gefällt mir"-Button zu setzen, wirkt schon unfreiwillig komisch. Mindestens ebenso dumm sind in meinen Augen Websitebetreiber, die diese Pest mit dieser Buttonschwemme sogar noch befeuern.

Gruß
Hassashin

--
Farcebook ist die Pest des Internets und gehört ausgerottet.
Gruß Hassashin -- Farcebook ist die Pest des Internet und gehört ausgerottet.
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Michael Nickles Hassashin „ Nichts wurde dementiert. Gestern wurde gemeldet, dass die Klage vorm Obersten...“
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Auf der einen Seite Facebooknutzern Dummheit vorwerfen und direkt darunter einen "Gefällt mir"-Button zu setzen, wirkt schon unfreiwillig komisch.

Volle Zustimmung! :-)
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Conqueror Michael Nickles „Winklevoss-Brüder kämpfen weiter gegen Facebook“
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Gut 100 Milliarden Dollar soll Facebook wert sein
Mich würde mal interessieren wo der Betrag herkommen soll ???
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Olaf19 Conqueror „ Mich würde mal interessieren wo der Betrag herkommen soll ???“
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Wenn man zu den real messbaren und einschätzbaren Werten, die das Unternehmen verkörpert, noch das erhebliche Potenzial hinzuzählt, das die gewaltigen Userdaten-Bestände mit sich bringen, dann dürfte schon eine Summe herauskommen, die sich kein Normalsterblicher je vorstellen könnte.

Ob es deswegen nun gleich 100 Milliarden sein müssen, ist eine andere Sache.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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