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News: Benchmark-Orgie

Welches Netbook-Linux ist am besten?

Michael Nickles / 4 Antworten / Baumansicht Nickles

Wer auf einem Netbook kein Windows haben will, dem bleibt als Alternative Linux. Und davon gibt es inzwischen zig verschiedene Varianten, die für Netbooks optimiert sind. Phronix.com hat jetzt mal durchgebenchmarkt, wie flott die gängigsten Netbook-Linux-Varianten sind.

Verrückterweise wurde beim Vergleichstest auch bereits das neue Google Chrome OS berücksichtigt, das sich momentan noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium befindet, erst Ende nächstes Jahr kommen wird.

Als Folterknecht für den Benchmark diente sein Samsung NC10 Netbook mit Intel Atom N270 Prozessor (1,6 GHz), das auf Festplatte verzichtet und mit 32 GByte SSD Speicher ausgestattet ist. Das war wohl nötig, da Chrome OS aktuell nur Installation auf SSD unterstützt. Generell verfügt das Samsung NC10 über die "übliche" Ausstattung.

Der Winzling musste diese Linux-Distributionen über sich ergehen lassen:

Ubuntu Netbook Remix 9.10
Moblin 2.1
Fedora 12
openSUSE 11.2
Chromium OS (aus aktuellem Quellcode compiliert)

Erfreulich laut Bericht von Phronix.com: alle Betriebssysteme erkannten die Hardware des Netbooks problemlos vollständig. Das ist natürlich wenig verwunderlich, da es bei Netbooks keine wirklich großen Hardware-Unterschiede bei den Basis-Bestandteilen gibt.

Bei den CPU-Leistungstests (Audio-/ Video-Encoding, Daten komprimieren) gab es keine markanten Unterschiede.

Das größte Problem bei der Leistung aktueller Netbooks ist die Wiedergabe hochauflösender Videos: Das fordert alles an Leistung, was CPU und Grafik hergeben. Und hier können bereits kleine Leistungsunterschiede entscheidend sein um "ruckelfreier" gucken zu können.

Die schlechte Nachricht für Netbook-Videogucker: Phronix.com konnte bei den verschiedenen Linux-Distributionen praktisch keinen messbaren Leistungsunterschied feststellen.

Auch Zocker haben Pech. In allen Fällen ließen sich bei Quake-Arena nur rund 18 Bilder/s rausholen. Das langsamste "Linux" in dieser Disziplin (Ubuntu Netbook Remix) schaffte 18,63 Bilder/s, beim schnellsten (openSuse) kamen 18,86 Bilder/s raus. Ein Unterschied von 0,23 Bilder/s ist natürlich uninteressant.

Interessant ist auf jeden Fall das Testergebnis beim Messen der SSD-Schreibgeschwindigkeit. Die lahmsten Kandidaten schafften nur rund 35 MB/s, die schnellsten rund 63,75 MB/s. Einfache Erklärung des enormen Unterschieds: die lahmen verwendeten als Dateisystem EXT3, die schnellen EXT4.

Bleibt als letzter spannender Punkt natürlich die Akku-Laufzeit. Auch hier konnte Phronix.com keine nennenswerten Unterschiede feststellen. Lediglich Chrome OS tanzte mit 15 Prozent höherem Verbrauch aus der Reihe - das ist allerdings gewiss auf den noch sehr frühen Entwicklungsstand des Systems zurückzuführen.

Michael Nickles meint: Prozentchen-Fanatiker müssen den Testbericht natürlich detailliert studieren. Unterm Strich gilt allerdings: man kann sich eigentlich problemlos einfach für die Linux-Netbook-Variante entscheiden, deren "Desktop" am besten gefällt. Auf jeden Fall sollte als Dateisystem natürlich EXT4 verwendet werden.

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Xdata Michael Nickles „Welches Netbook-Linux ist am besten?“
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Sehr eigenartig,
bisher waren die Unterschiede von Dateisystemen im praktischen gebrauch kaum zu bemerken.

Hab es unter Ubuntu und mandriva X mal getestet.
Das JFS von ibm hat sich bei Ubuntu ganz gut gemacht
und bei Mandriva das XFS - abgeleitet von SGIs irix.

Distanzieren konnten sie Ext3 aber nicht merklich im Desktopeinsatz.

Ext4 hab ich mich bisher nicht getraut zu nehmen.
Es soll angeblich verzögert zurückschreiben.
Ein Delay ist aber bei Daten gefährlich?


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Synthetic_codes Michael Nickles „Welches Netbook-Linux ist am besten?“
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Sehr eigenartig,
bisher waren die Unterschiede von Dateisystemen im praktischen gebrauch kaum zu bemerken.


Das wird daran liegen, dass es konkret um ssds geht. Aufgrund der technischen unterschiede lassen sich hier mit sicherheit unterschiede feststellen.

Zu ext4, das ist soweit stable, sogar debian setzt im testing-zweig schon drauf.
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Xdata Synthetic_codes „ Das wird daran liegen, dass es konkret um ssds geht. Aufgrund der technischen...“
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Danke für den Hinweis, Ext4 ist also schon einsatzbereit.

Bei den ssds könte ich mir vorstellen, die sind auch beim betagten Fat32 oder NTFS immuner gegen Fragmentierung?
Da ist ja kein mechanisches Teil wo Leseköpfe lange Wege gehen müssen..

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Synthetic_codes Xdata „Danke für den Hinweis, Ext4 ist also schon einsatzbereit. Bei den ssds könte...“
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dir ist klar, dass das Defragmentieren einer SSD deren lebensdauer drastisch verkürzt? Abgesehen davon haben SSDs in ihrem controller eine "Wear-Leveling"-Funktion eingebaut. Hintergrund: SSDs bestehen aus Flash-Speicherzellen. Die sind wiederum nicht beliebig oft beschreibbar, in der Praxis gibt intel derzeit eine MTBF von 100.000 schreibzugriffen bei deren High-End-Produkten an. Wear-Leveling verteilt die Daten auf der Platte automatisch so, dass alle Zellen ungefähr gleich häufig beschrieben werden. Damit wird die platte also automatisch "Fragmentiert", unabhängig vom Dateisystem. Allerdings ist dieser effekt erwünscht, und da - im gegensatz zu einer Festplatte - keine Kopfbewegungen nötig sind, um fragmentierte Daten zu lesen, und der Controller jede Zelle gleich schnell ansprechen kann, macht es auch absolut keinen performance unterschied.

Übrigens: NTFS ist für SSDs nicht unbedingt zu empfehlen, da NTFS recht häufig teile seines journals auf die platte auslagert, was die Zellen unnötig belastet - Unter windows hat man da leider nicht die wahl.

Zum Thema Fragmentierung: Das wird wohl auch der grund sein, warum SSDs so drastische unterschiede bei der Performance im Test hatten - immerhin sind gängige Dateisysteme wie ext3 oder NTFS darauf ausgelegt, beim Schreiben möglichst wenig zu fragmentieren, was natürlich einen höheren verwaltungsaufwand nach sich zieht. bei einer normalen Festplatte macht das keinen unterschied, da bei dieser so oder so die übertragungsgeschwindigkeit der limitierende Faktor ist. Bei SSDs hingegen ist die Verwaltung des Dateisystems der Flaschenhals.

@Ext4 - Benutze ich in meinen beiden Notebooks und auf meinem NAS - Probleme sind mir da noch nicht untergekommen

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