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News: Ungesüßt mit 50 Prozent Zucker

Verbraucherschützer: nur Teilerfolg bei Kampf gegen Lebensmittelbetrug

Michael Nickles / 2 Antworten / Baumansicht Nickles

Seit 5 Jahren sammelt der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) auf der Webpräsenz Lebensmittelklarheit.de Vorfälle von Etikettenschwindel bei Lebensmitteln. Gemeint ist damit so Verarsche wie „Ungesüßter“ Cappuccino mit fast 50 Prozent Zucker oder Mozzarella-Pizza mit mehr Edamer als Mozzarella.

Jetzt wurde Bilanz gezogen, die Verbraucherschützer melden, der „Marktcheck zeigte gute Änderungsquote“. Laut VZBV  reagierten viele Firmen auf die Kritik.

(Foto: VZBV)

Der im Bild gezeigt Marktcheck umfasst 124 gemeldeten Produkte mit Täuschungspotenzial, die im Jahr 2014 online gestellt wurden

In 30 Fällen hatten betroffene Firmen Verbesserungen vorgenommen und Lebensmittelklarheit.de darüber informiert. Weitere 29 Hersteller haben ihre Produktetiketten ebenfalls angepasst. Der VZBV geht davon aus, dass dieser Erfolg auf die Kritik aus Lebensmittelklarheit.de zurückzuführen ist. Ingesamt beträgt die Änderungsquote 48 Prozent.

Vom Tisch ist Problem mit dem Etikettenschwindel aber wohl auf lange Sicht hin noch nicht. Viele Verpackungsbeschreibungen sind weiterhin verbraucherfeindlich. Bei 31 Prozent der beanstandeten Produkte wurde nichts verändert. In jedem Dritten Fall ging die Kritik den Lebensmittelherstellern also am Arsch vorbei.

Auch die Haupt-Ärgernisse 2015 hat der VZBV bereits zusammengefasst:

Originaltext: Auf der Produktvorderseite prangen vielfach Abbildungen von Zutaten, die aber nur in geringen Anteilen oder überhaupt nicht enthalten sind. Beispielsweise ist auf einem Erfrischungsgetränk eine Sternfrucht abgebildet, in der Flasche steckt aber statt der beworbenen Frucht nur Aroma. 43 Prozent der 182 Getäuscht-Meldungen aus dem Jahr 2015 fallen in diese Kategorie.

Viele Verbraucher kritisierten die Kennzeichnung als missverständlich oder nicht informativ (21 Prozent). So steckte hinter der Werbung „Frisch für Sie verpackt“ auf Corned Beef ein Produkt, das der Hersteller „ganz normal“ unter Schutzatmosphäre verpackt hat. In einer Quark-Verpackung befand sich überraschenderweise als weitere Zutat Joghurt.

Andere typische Beschwerden betrafen im Jahr 2015 die Werbung mit Gesundheitsbotschaften, die nicht zugelassen waren, sowie Werbung mit einer traditionellen Rezeptur, obwohl Zusatzstoffe oder hochverarbeitete Zutaten enthalten waren.

Michael Nickles meint:

Der VZBV feiert seine Marktanalyse unverkennbar als Erfolg seiner Arbeit, die Pressemitteilung trägt den Titel Lebensmittelklarheit erreicht bessere Produktkennzeichnung. Was für ein Bullshit! Die lächerliche Bilanz ist schlichtweg, dass der Lebensmittelindustrie Verbraucherverarschung egal ist, sie wird knallhart einkalkuliert.

Es gibt nur einen einzigen Marktanteil der für „Lebensmittelbetrug“ akzeptabel ist. Und zwar exakt 0 Prozent, alles andere kann nicht als Erfolg verbucht werden. Der Einsatz des VZBV ist Zeit- und Geldverschwendung.

Es braucht klare Ansagen des Gesetzgebers: sofortiges Verkaufsverbot  bei Lebensmittelprodukten mit falscher Bezeichnung und drastische Geld- und Haftstrafen für verantwortliche Manager der Konzerne. Bei Lebensmittelbetrug darf es keine Ausreden geben!

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gelöscht_325625 Michael Nickles „Verbraucherschützer: nur Teilerfolg bei Kampf gegen Lebensmittelbetrug“
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So isses MN. Die Politiker zum Beispiel, interessieren sich ja ebenfalls einen Dreck für uns Bürger, es gibt nur noch ein Klientel die machen können was sie wollen und das ohne Strafverfolgung.

Die Politiker sitzen heimlich ohne Wissen der Bevölkerung in sämtliche Vorstände bei allen Firmen der Republik (BRD GmbH) und werden sich wohl selbst nicht ins Knie fic..en. Also wem wundert denn dieser verdammte scheiß Betrug am Kunden, mich jedenfalls nicht.

Die Meisten pennen immernoch und merken nicht was in dieser scheiß EU passiert.

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giana0212 Michael Nickles „Verbraucherschützer: nur Teilerfolg bei Kampf gegen Lebensmittelbetrug“
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Hi, MN.

Das Problem ist hausgemacht. Die Kennzeichnungspflicht ist ein Witz. Die Überprüfbarkeit ist nicht gegeben, da die Hersteller sich selber kontrollieren.

Das fängt schon mit der Kennzeichnung der Herkunft an: Der herstellende Betrieb soll auf dem Produkt vermerkt sein, tatsächlich ist oft der Standort einer Handelszentrale angegeben, dort wird allerdings nichts produziert. Also weiß der Käufer nicht, wo das Produkt herkommt.

Oder im kleineren Rahmen: Oft steht da, "ohne Geschmacksverstärker", aber es ist trotzdem Hefeextrakt enthalten, um den Geschmack zu verstärken.

Mit Schadenfreude erinnere ich an den "Analog-Käse".

Es ist in unserem System nun einmal so, daß aus möglichst billigen Zutaten am Ende der Kette möglichst große Gewinne gezogen werden müssen, nur das bewirkt ein größtmögliches Steueraufkommen. Und genau deswegen passiert auch nichts. Deswegen wird auch der Sprit nicht billiger, deswegen gibt es kein generelles Rauchverbot. Und deswegen wird gegen die geplante Obsoleszenz von Produkten kein Beweis erbracht.

Wobei Letzteres ganz einfach wäre: Elkos sind wärmeempfindlich, warum werden die in nächster Nähe zu Kühlkörpern verbaut, die ja oft sehr heiß werden?

Ein Irrtum dieser Zeit ist es, Glück mit Besitz zu verwechseln.
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