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News: Intelligenter Netzwerk-Adapter

Somniloquy lässt Rechner mehr schlafen

Redaktion / 7 Antworten / Baumansicht Nickles

Wirklich aus ist ein PC nur dann, wenn er vom Stromnetz getrennt ist, hinten am Netzteil der Schalter umgelegt wird. In allen anderen Situationen verbrät auch ein runtergefahrener Rechner Energie. Besonders viel Strom wird verbraten, wenn ein PC alleine weiterläuft um Daten aus dem Internet downzuloaden (Tauschbörsen und Co). Auch lassen viele ihren PC zuhause in Bereitschaft um ihn remote per Internet von anderswo verfügbar zu haben, oder weil man nicht verpassen will, wenn sich jemand per Messenger für eine Unterhaltung meldet.

Microsoft-Entwickler haben gemeinsam mit der Universität von San Diego ein neues Gerät namens "Somniloquy" ausgetüftelt. Dabei handelt es sich um einen Netzwerk-Adapter, der per USB an einem PC angeschlossen wird. Im "intelligenten" Adapter stecken ein ARM-Prozessor, 64 MByte Arbeitsspeicher und ein Linux-Betriebssystem. Der Adapter verfügt über eine 10/100 MBit/s Ethernet Buchse und einen Steckplatz für SD-Speicherkarten. Das lässt bereits erahnen, dass "Somniloquy" viel mehr als eine normale Netzwerkkarte ist.

Ist ein PC komplett eingeschaltet, dann tut der intelligente Adapter nichts besonderes, er ist einfach ein normale Netzwerk-Adapter. Sobald ein PC runtergefahren oder in einen Standby-Modus versetzt wird, bemerkt "Somniloquy" das und wird aktiv.

Das Ding kümmert sich dann automatisch drum, dass vom PC begonnene Downloads fortgesetzt werden - die Daten werden dann auf der Speicherkarte ausgelagert, bis der PC wieder aktiviert wird. Ist die Speicherkarte voll kann der Adapter den PC auch kurzfristig einschalten um die Daten auf dessen Platte rüberzuschaufeln.

Gleichzeitig überwacht der Adapter auch eintreffende Netzwerk-Pakete und Port-Anfragen und weckt den PC automatisch auf, falls es nötig ist - beispielsweise im Fall eines eingehenden Messenger-Anrufs.

Bislang existiert Somniloqui nur als Prototyp und funktioniert nur in Verbindung mit Windows Vista. Eine Entwicklungsstudie mit Bildern vom intelligenten Netzwerk-Adapter gibt es hier im PDF-Format: Somniloguy: Augmenting Network Interfaces to Reduce PC Energy Usage

Michael Nickles meint: Einen PC per Netzwerk aufwecken ist natürlich nichts Neues - das geht schon lange mit "Wake On Lan"-Technik und lässt sich auch mit einem preiswerten Router machen. Den Somniloqui-Tüftlern scheint es bei der Sache weniger um die Hardware als generell um das Konzept zu gehen, Downloads fortsetzen zu können, während sich ein Rechner im "Schlafzustand" befindet.

Auch für die Fritzbox gibt es diverse "Bastellösungen" um sie als "Torrent"-Downloadmaschine zu nutzen. Somniloqui wird vermutlich allerdings eine universelle "Download-Lösung" sein, die also bei beliebigen Downloads automatisch funktioniert.

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Synthetic_codes Redaktion „Somniloquy lässt Rechner mehr schlafen“
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Somniloqui wird vermutlich allerdings eine universelle "Download-Lösung" sein, die also bei beliebigen Downloads automatisch funktioniert.

Da du einen satz vorher bittorrent ansprichst ergibt das für mich wenig sinn. ich kann mir kaum vostellen dass das teil einen aktiven torrent vom PC übernimmt und weiterläd. Dazu ist es allein schon kritisch genug, dass jeder torrent-client seine eigenen feinheiten hat, wie zum beispiel transfer ohne tracker etc(DHC hiess das glaube ich). Anzusprechen wäre in einem Satz damit auch das Emule/Edonkey/Overnet-protokoll.

Ich persönlich glaube nicht, dass das teil wesentlich mehr als HTTP,FTP, gaaaanz vielleicht auch SCP downloads fortsetzen kann.
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Olaf19 Redaktion „Somniloquy lässt Rechner mehr schlafen“
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Wirklich aus ist ein PC nur dann, wenn er vom Stromnetz getrennt ist, hinten am Netzteil der Schalter umgelegt wird.

Sorry an die Hardwarefreaks unter euch, wenn das jetzt eine etwas unbedarfte Frage ist, aber - reicht das wirklich aus? Zieht er nach dem Umlegen des Netzschalters nicht trotzdem noch Strom, so wie Drucker es auch tun? Müsste man nicht den Netzstecker ziehen, um das ganz zu unterbinden, oder - technisch eleganter - eine ausschaltbare Mehrfachsteckdose benutzen?

CU
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Hewal Olaf19 „Wann ist ein Rechner wirklich "aus"?“
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Hallo Olaf,

ich denke, ein umlegen des Netzschalters nimmt jeglichen Saft von der Hardware, sonst hätte ich vermutlich schon einiges an Hardware durch ein- und ausbau in diesem Zustand zerschossen. Manche Boards haben ja auch eine Diode, die leuchtet, sobald der Netzstecker eingesteckt ist und das Netzteil aktiv - wenn man den Netzteilschalter betätigt, geht dieses auch aus.

Also aus meiner Praxis würde ich sagen, läuft da kein Strom mehr. Aber 100%ig sicher bin ich mir auch nciht, ob es nicht irgendwo ein kleines miliwatt weiterläuft...

Grüße
Hewal

Schreibfehler sind specialeffects meiner Tastatur.
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Olaf19 Hewal „Hallo Olaf, ich denke, ein umlegen des Netzschalters nimmt jeglichen Saft von...“
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Aber 100%ig sicher bin ich mir auch nciht, ob es nicht irgendwo ein kleines miliwatt weiterläuft...

Grüß dich Hewal, genau dieser Überlegung galt meine Frage ;-)

Ehrlich gesagt - ich war auch der Meinung, dass man vor irgendwelchen Hardware-Basteleien, so wie du sie beschrieben hast, immer unbedingt den Stecker abziehen soll, oder eben die schaltbare Steckdose abschalten, wenn möglich.

Wenn du allerdings sagst, dass du dir noch keine Hardware beim Basteln geschrottet hast, wenn das Stromkabel angesteckt war, dann scheint es in der Tat ausreichend zu sein, den Rechner einfach nur auszuschalten.

CU
Olaf
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Synthetic_codes Olaf19 „ Grüß dich Hewal, genau dieser Überlegung galt meine Frage - Ehrlich gesagt -...“
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höhm, also selbst wenn du am netzteil den schalter umlegst, kann das netzteil unter umständen noch strom ziehen. ich habe hier in einem meiner server ein 300W netzteil, das unter gewissen umständen im betrieb auf den schalter nicht reagiert. Bei meinem Desktop hingegen(da weiss ichs weil ich das nt aufmachen musste, nachdem die sicherung durch war) dass der kippschalter bei einem der stromschalter zwischengeschaltet ist.

Übrigens: Hat der PC keinen strom mehr(Stecker raus unso) dann verbraucht er dennoch strom. Der wird dann eben aus der CR 2032 (+3V) des Mainboards gespeist, um das BIOS nicht vergesslich werden zu lassen. Hier ist also immer die frage was schwerer wiegt... der Grundverbrauch eines sauber konfigurierten PC oder die vierteljährliche neuanschaffung einer Batterie fürs bios. Schön gelöst war es früher mit den Akkus onboard. Ist aber in heutigen zeiten, in denen jeder cent beim mainboardpreis zählt wohl einfach zu teuer...

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Olaf19 Synthetic_codes „höhm, also selbst wenn du am netzteil den schalter umlegst, kann das netzteil...“
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Also sollte man beim Hardware-Basteln unbedingt auch die BIOS-Batterie abziehen??

:-D

*duckundwech*
Olaf

P.S. Danke für deine/eure Erläuterungen. War in allen Teilaspekten einleuchtend.

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Borlander Synthetic_codes „höhm, also selbst wenn du am netzteil den schalter umlegst, kann das netzteil...“
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die vierteljährliche neuanschaffung einer Batterie fürs bios.
Meine Systeme werden immer sauber vom Netz getrennt, und eine BIOS-Batterie musste ich zuletzt bei einem 286er wechseln...
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